125 Jahre Rayener Kommunalfriedhof auf dem Rayener Berg

Treppenaufgang zum Friedhof an der Johanniskirche
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Kein Grund zum Feiern

- Nein, hier von feiern zu sprechen ist fehl am Platz. Es geht in diesem Artikel um einen Rückblick und eine Erinnerung:

Am 20. September 2013 blickt der kommunale Friedhof auf dem Rayener Berg in Neukirchen-Vluyn auf eine 125jährige Geschichte zurück. Dazu möchte ich gerne einige Informationen geben.
Im Folgenden zitiere ich teils wörtlich, teils sinngemäß aus der Broschüre „Der geflickte Hahn“- Sie wurde von dem damaligen Pfarrer der ev. Kirchengemeinde Neukirchen, Manfred Mielke, 1994 erstellt. Er war zu dieser Zeit für den Gemeindebezirk Rayen zuständig.

„Als konkrete Anlässe für die Einrichtung des Friedhofes wird ein königlicher Erlaß aus Düsseldorf und eine „Notwendigkeit“ aus 1886 genannt.“
Bereits 1885 beschloss eine Gemeindeversammlung mit Familien aus Rayen, Neukirchen, Vluyn, Hoerstgen und Repelen die Errichtung eines Friedhofes in Rayen. Diese Einrichtung nahm 1887 konkrete Gestalt an:
„Am 10.1.1887 schenkte August Achterrath das Areal der „hoffentlich baldigst in’s Leben tretenden“ Kirchengemeinde, Bürgermeister Wiedenbrück „acceptierte“ die „Anlegung eines „Communalbegräbnißplatzes“ und die Eigentumsrechte daran.
Modern verstanden errichtete der Verein (Anm.: evgk. Kirchenverein) wie ein Bauträger den Friedhof, setzte sich als Geschäftsführer ein, übertrug ihn der Kommune und beauftragte ein Presbyterium mit der Aufsicht.“
Am „Donnerstag, den 20. September (Anm.: 1888) 2 1/2 Uhr nachmittags (wurde) mit Genehmigung der Ortsbehörde die Einweihung vollzogen.“
Der Festbericht beschreibt es im damaligen Verständnis und in der damaligen Sprache so:
„Im festlichen Zug gingen die Teilnehmer von der Schule aus den Berg hinauf, zum Kirchhofe und nahmen an dem oberen Ende desselben Aufstellung, von wo ihre Augen erfreut durch den hellen Sonnenschein des schönen Herbsttages, den Gottes Güte zur Feier schenkte, weit hinausschauten in die Ebene mit ihren grünen Feldern und Wäldern, mit ihren Häusern und Dörfern, während die Herzen dankbar und erfreut von der Einweihungsfeier bewegt wurden. Dankbar darüber, daß nun ein eigener Kirchhof gewonnen sei, ernst darin über die Gedanken vom Leben und Sterben, die aufgrund des Wortes Gottes an der ernsten Stätte verkündigt wurden.“
Aus der Folgezeit seien noch einige weitere bedeutsame Entwicklungen aufgeführt:
- Die erste Beerdigung auf dem neuen Friedhof war die des Wilhem Keesen aus Wickrath. „Daraufhin folgen in kurzer Zeit viele Beerdigungen, nach 10 Jahren die 125ste. …“
- „Sechs Säuglings- und Kinderbeerdigungen waren unter den ersten zwölf Beisetzungen“
- „1926 wurde der Friedhof erweitert und die Verwaltung neu geregelt. Im Ver-waltungsbericht über die Jahre 1925 bis 1928 steht: “Obschon es sich um einen Kommunalfriedhof handelt, erfolgte die Finanzierung des Friedhofbetriebs ein-schließlich der Unterhaltung durch den evgl. Kirchenverein unter Ausschluss der Gemeinde (Rheurdt).““
- „Ab 1953 wird er als Friedhof der Gemeinde Neukirchen bzw. der Stadt Neukirchen -Vluyn geführt.“
(alle Zitate: a.a.O. S. 34 - 36)

Zusätzliche Information:
Der diesjährige Tag des Friedhofs findet am 21. und 22. September 2013 statt.
Bundesweit lautet das Motto in diesem Jahr „Kein Ort wie jeder andere".

V.H.G.

Autor:

Volker H. Glücks aus Neukirchen-Vluyn

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