Geweckte Erinnerungen

Ein großformatiges Bild in der NRZ aus einem neuen Bildband ‚Koks und Cola’ hat mich gedanklich wieder in die Vergangenheit reisen lassen. Vorweg, es waren schöne Erinnerungen.

So, wie der Junge mit seinem Roller aussah, sahen wir fast alle aus, Kniestrümpfe und Lederhose, meine war grau und grob, im Vergleich zu der Hose des Jungen. Es war unser Markenzeichen und wir waren stolz damals unsere Hosen getragen und speckig aussehen zu lassen. Damit hoben wir uns aus der ‚Klasse’ der besseren Jungens mit teurerer Lederhose ab. Dazu gehörte selbstverständlich ein Hosenträger mit irgendeinem Emblem auf dem Mittelteil. Den üblichen Hirsch konnte ich nie leiden. Ferner gehörte zur Ausrüstung ein Fahrtenmesser, welches in einer Scheide am Gürtel, der durfte auch nicht fehlen, getragen wurde!. Heute würden die Erwachsenen die Hände über dem Kopf zusammenschlagen und diese Messer mit fest stehender langer Klinge wegnehmen. Es war aber unser ganzer Stolz. Wir machten ‚Messerwerfen’ an einem Baum, ‚Länderteilen’ auf dem Boden oder benutzten es einfach nur zum Schnitzen, aber nie gegen eine Person.

Bei diesem Bild dachte ich auch an die oft stattgefundenen Straßenkämpfe. Mein Gott, kennen Sie das auch noch? Wir haben uns geprügelt wie die Kesselflicker, aber es gab nie ernsthafte Verletzungen!
Wie bei jedem ‚Krieg’ wurde aufgerüstet. Ich bekam Rollschuhe und konnte damit meinen Verfolgern leichter entkommen. Die wiederum fingen an mit einer Flitsche, auch bekannt als Fletsche oder Zwille, zu schießen. Die Kloppereien hörten schließlich auf, als Eltern dazwischen gingen, weil irgendein Junge mit Stahlkrampen schoss und somit die ersten schweren Verletzungen vorkamen.

Es klingt so, als sei ich ein Raufbold gewesen, nein, das war ich ganz und gar nicht! Wie schon gesagt, mit den Rollschuhen war ich schneller weg!

So ist das mit Erinnerungen. ‚Damals war alles besser’
Unsere jetzige Jugend wird auch irgendwelche Schlüsselerlebnisse haben, davon berichten und auch behaupten ‚Ja, damals war alles besser’.
So ist der Werdegang im Leben.

Autor:

Rüdiger Pinnig aus Neukirchen-Vluyn

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