Gedicht für eine sterbenskranke Freundin in Marburg

Für eine Sterbenskranke

Wenn meine Tränen überfließen
aus meinem Auge, Herr, dann sei
der, dessen unsagbares Wissen
hoch über allem Elend sei.

Sei der, der weiß, weshalb ich leide,
der keine Qual vergebens schickt.
Leg deine Arme um mich, beide,
bis dass im Tod ich eingenickt.

Und danach lasse deinen Frieden
gleich einer Sonne auf mich scheinen,
bis alle Trauer ist vorüber,
bis dass verklungen ist mein Weinen.

Tanja Herbst

Autor:

Edith Schülemann aus Oberhausen

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