Wenn Nikolaus die Schulbank drückt

Im Gewand und in Zivil, Benjamin Eisenreich und Peter Aust (r.) freuen sich auf die Zeit des Advents. Foto: Rüdiger Marquitan
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Oberhausen. Benjamin Eisenreich und Peter Aust sind „Nikoläuse“ mit Zertifikat. Doch bevor sie dieses in den Händen halten konnten, mussten sie einen ganzen Tag die Schulbank der Nikolaus-Schule in Essen drücken.

von Verena Reimann

„Dabei bin ich eigentlich schon seit 53 Jahren als Nikolaus unterwegs“, berichtet Peter Aust. Ob im Sportverein oder an seiner alten Schule, der pensionierte Lehrer lässt sich nicht lange bitten, wenn ein Nikolaus für eine Advents- oder Weihnachtsfeier gesucht wird. Trotz jeder Menge Routine beim Verkörpern des heiligen Mannes entschied er sich dann aber doch dazu, einen Tag lang die „Nikolaus-Schule“ in Essen zu besuchen. Gemeinsam mit Sohn Benjamin (29) lernte er in dem eintägigen Kurs des Bistums Köln und Adveniat alles, was man über den historischen Nikolaus wissen muss. „In dem Kurs haben wir zunächst vieles über das Leben des Bischof Nikolaus erfahren“, berichtet Peter Aust.
Ein weiterer wichtiger Bestandteil des Unterrichtes sei zudem das Erklären des Gewandes gewesen. „Auch viele Legenden, die sich um den heiligen Mann aus Myra ranken, wurden in der Nikolaus-Schule erklärt. Dann durften mehrere Teilnehmer selbst in das Kostüm des Nikolaus schlüpfen. Und mit diesem ist man dann wirklich in einer anderen Welt“, erklärt Peter Aust. Und auch das Richtige Laufen mit dem Hirtenstab sei dann noch von den angehenden Nikoläusen geübt worden.
Ebenfalls Teil des Seminars sei der richtige Umgang als Nikolaus mit den zu beschenkenden Kindern gewesen. „Da stand dann zum Beispiel die richtige Begrüßung auf dem Programm“, erklärt der 67-Jährige. Wichtig sei es, laut „Nikolaus-Lehrer“, sich im Vorfeld Notizen zu den einzelnen Mädchen und Jungen zu machen. „Zudem haben wir die verschiedensten Fragen, die die Kinder an den Nikolaus haben könnten, im Kurs durchgespielt“, so Aust
Einen Knecht Ruprecht gibt es bei ihm und Sohn Benjamin aber auf keinen Fall. „Wir werden ja zusammen in diesem Jahr auftreten. Mein Sohn wird dann den Nikolaus und ich seinen guten Helfer spielen“, erklärt der Oberhausener.

Leuchtende Kinderaugen

Und auch Geld wollen die beiden Nikoläuse nicht für ihre Auftritte, lediglich über einen Unkostenbeitrag würden sie sich freuen. „Ich tue das allein für meine Seele. Ich mache das schon so lange, weil ich aus der Arbeit mit Kindern Kraft schöpfe. Es gibt einfach nichts Schöneres, als leuchtende Kinderaugen.“ Der Heilige Nikolaus war der Bischof von Myra (heutige Türkei). Er lebte vor rund 1750 Jahren. Am 6. Dezember wird ihm gedacht, es ist sein vermuteter Todestag. Teilen war Nikolaus sehr wichtig. Eine Legende besagt, dass er sein eigenes Erbe gab und Freunde um Geld bat, um drei Jungfrauen die Heirat ermöglichen zu können. Nikolaus-Darsteller lehren diese Werte auch heute noch, indem sie Geschenke mitbringen, um Erwachsenen und Kindern Freude zu spenden. Die historische Person Nikolaus

Autor:

Jörg Vorholt aus Oberhausen

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