Geschwindigkeit im Visier

Die Schüler der Rolandschule halfen der Polizei bei der Arbeit.
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Autofahrer können aufatmen - der siebte Blitzmarathon ist vorrüber. Am Donnerstag und Freitag, 18. und 19. September, erlebten Autofahrer, die es mit der Geschwindigkeit nicht allzu genau nahmen, eine kleine Überraschung. Der Wochen Anzeiger war an zwei Messstellen mit dabei.

Dass Leute aus dem Verkehr gezogen werden, weil sie zu schnell fahren, das kennt jeder. Dass auch Autofahrer, die sich vorbildlich verhalten rausgewunken werden scheint erstmal komisch.
Aber für den diesjährigen Blitzmarathon hat sich die Klasse 3b der Rolandschule etwas ganz besonderes einfallen lassen. Zusammen mit der Polizei Oberhausen postierten sich die kleinen Hilfspolizisten direkt vor der Schule und dann hieß es „Süßes oder Saures“.

"Süßes oder Saures"

Für alle Fahrer hielten die Schüler grüne und rote Smilies bereit. Wer sich Vorbildlich verhielt, also die Geschwindgkeitsbegrenzung von 30 Stundenkilometern einhielt oder sogar unterschritt, bekam von den Kindern einen der grünen Smilies überreicht. Zusätzlich gab es ein dickes Dankeschön und die Bitte weiterhin so löblich zu fahren.
Wer allerdings die Geschwindigkeit überschritt bekam „Saures“, ihm wurde ein roter „angry“ Simlie mit der Aufschrift „So nicht!“ überreicht. Dazu gab es ein Infoblatt der Verkehrswacht, welches anschaulich erläutert wieso es gerade im Berreich von Schulen und Kindergärten wichtig ist sich an die Geschwindigkeitsbegrenzung zu halten.

Vorsicht an Schulen

„Die Wenigsten wissen, dass Kinder keine kleinen Erwachsenen sind, sie nehmen viele Dinge ganz anders wahr als wir. Zum Beispiel ist ihr Sichtfeld 30 Prozent kleiner und auch ihre Reaktionszeit ist wesentlich länger“, erklärt Dieter Elserrath-Junghans, Vorsitzender der Verkehrswacht.

Viele Gelegenheiten für die roten Simlies gab es allerdings nicht. Die meisten haben sich vorbildlich verhalten, lediglich zwei Fahrer wurden mit einer zu hohen Geschwindigkeit gemessen, aber sie zeigten sich einsichtig.
„Ich meine zwar ich sei passend gefahren, aber manchmal achtet man eben doch nicht so drauf. Die Aktion finde ich super und ich gelobe Besserung“, erklärte eine reumütige Autofahrerin, die mit 7 Stundenkilometern zu schnell unterwegs war. Den roten Smilie, den sie erhielt, wollte sie sich ins Auto hängen, um sich immer dran zu erinnern nicht zu schnell zu fahren.

Vorbildliche Autofahrer

Auch an der zweiten Messstelle, der Brücktorstraße 122, fuhren die Autofahrer vorbildlich. Ausgesucht wurde diese Stelle vom Jugendparlament der Stadt Oberhausen. Hier wohnte Chris Höppner, eines der Mitglieder des Parlaments.
„Schon früher sind hier viele zu schnell gefahren. Wirklich gefährlich wenn man sich überlegt, dass hier direkt ein Spielplatz und eine Bushaltestelle sind“, erläutert Chris.
Am Donnerstag konnte das Jugendparlament jedoch nur Lob verteilen, denn alle gemessenen Autofahrer hielten sich genau an die Geschwindigkeitsbegrenzung.

Jugend und Polizei kooperieren

Die Kooperation zwischen Jugendparlament und Polizei entstand durch Zufall über Facebook, wo die Polizei auf die Gefahren von Geschwindigkeitsübertretung aufmerksam machte. Zusammen erarbeiteten beide dann einen Workshop für Kinder, indem Messstellen erarbeitet wurden.
„Es ist gut, dass diesmal Kinder und Jugendliche befragt wurden, schließlich sind sie die am meisten gefährdete Gruppe“, wissen Julia Mroszczk und Pascal Joculy vom Jugendparlament.

Innenminister zufrieden

Auch NRW-Innenminister Ralf Jäger zeigte sich zufrieden: „Die meisten Autofahrer hielten sich an die Geschwindigkeit und fuhren verantwortungsbewusst.“ „Jeder dritte Verkehrstote ist Opfer von zu hoher Geschwindigkeit. Der Blitz-Marathon ist ein Baustein unserer Strategie gegen Geschwindigkeitsunfälle“, so der Innenminister. „Zu schnelles Fahren ist überall der Killer Nummer eins im Straßenverkehr. Und deshalb kontrolliert die Polizei jeden Tag die Geschwindigkeit auf unseren Straßen.“

Autor:

Karina von der Heidt aus Mülheim an der Ruhr

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