Für die Stärkung des Radverkehrs in Oberhausen

Künftig sollen Radfahrer auf einem Radschnellweg durch Oberhausen und nicht unbedingt auf der Straße unterwegs sein. ^Foto: Rüdiger Marquitan/Archiv
  • Künftig sollen Radfahrer auf einem Radschnellweg durch Oberhausen und nicht unbedingt auf der Straße unterwegs sein. ^Foto: Rüdiger Marquitan/Archiv
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Den Radverkehr zu stärken und den Anteil derjenigen, die in ihrer Freizeit oder auf dem Weg zur Arbeit als Berufspendler auf die eigene Motorkraft verzichten wollen - das ist das Ziel, das die Oberhausener CDU-Fraktion, der ADFC und die Impulswerkstatt erreichen wollen. Dafür haben die drei Beteiligten einen konkreten Plan für einen Radschnellweg mit dem Namensvorschlag "Radschnellweg Westliches Ruhrgebiet" vorgestellt.

Dieser knüpft an das Projekt Radschnellweg 1 des Regionalverbands Ruhr, der über gut 100 Kilometer von Hamm unter anderem über Essen und Mülheim nach Duisburg und Moers führt. Kleine Teilstücke in Essen sind bereits gebaut. Das 183 Millionen Euro teure Projekt würde sich nach Aussage des CDU-Ratsmitglieds Eugen Lenz mit Nutzerzahlen von täglich circa 7.000 Radfahrern rechnen.

Plan für Radschnellweg über 19 Kilometer

Der Plan für Oberhausen sieht einen Radschnellweg über 19 Kilometer von Mülheim über Oberhausen nach Bottrop vor. Für Oberhausen ist mit 9 Kilometer der längste Abschnitt vorgesehen. Er beginnt am Hiberniadamm, einer alten Styrumer Bahntrasse, geht dann am Neubaugebiet in Oberhausen-Alstaden, an der Landwehr und der Friedrich-Karl-Straße vorbei zum Hauptbahnhof und soll von dort parallel zur Bus- und Straßenbahnstrecke mit einer Unterquerung der Mülheimer Straße an der Feuerwehr vorbei zum CentrO führen. Im CentrO könnte die Strecke dann übers Wasser gehen, dann nahe des Gasometers mit Abfahrtmöglichkeit zum Gasometer über eine Brücke zum Olga-Park führen. Von dort aus gebe es unter anderem auch die Möglichkeit, eine Strecke nach Sterkrade zu errichten. Durch die Osterfelder Stadtmitte durch Vonderort könnte es dann über die ehemalige Bahntrasse, der stillliegenden Flachglasstrecke, nach Bottrop gehen und dort Richtung Gladbeck weiter ausgebaut werden.

Eine lohnenswerte Investition

Laut Schätzung von Eugen Lenz könnten die Kosten der 19 Kilometer langen Trasse, die von Radfahrern und Fußgängern genutzt werden soll, etwas mehr als 44 Millionen Euro betragen, unter anderem weil einige Brücken geschaffen werden müssten. Sollten die Strecke dann pro Tag rund 3.000 Leute nutzen, was etwas mehr als jeder Zehnte des momentanen Auto- und Motorradverkehrs wäre, würde es sich lohnen, meint Eugen Lenz. "Dann wäre die Trasse bezahlt, da auch die Kosten für die Straßenunterhaltung weniger würden."

Derzeit sind laut dem CDU-Stadtverordneten entlang des geplanten Radschnellweges täglich rund 46.000 Bürger unterwegs, davon 57 Prozent mit Auto oder Motorrad. Insgesamt pendeln täglich fast 93.000 Menschen aus und nach Oberhausen. Die Kapazitäten zur Nutzung des RS1 und des Radschnellweges in Oberhausen wären demnach vorhanden.

Weg von der Autostadt hin zur Fahrradstadt

Den Beteiligten geht es darum, den Radverkehr so zu stärken, dass er als gleichberechtigt mit dem Autoverkehr angesehen wird. "Wir müssen weg von der Autostadt und die Kultur des Fahrrads erneuern", stellt der Sprecher der Impulswerkstatt, Karl van den Mond, fest. "Wir sollten uns an die in den 50er und 60er Jahren bestehende Fahrradregion mit einen Radverkehrsanteil von 40 Prozent erinnern." Nach einer Umfrage im Jahr 2014 sind es im fahrradfreundlichen Oberhausen nur 6,3 Prozent.

Der ADFC-Vorstand für Mülheim und Oberhausen, Burkhard Schmidt, lobt die Initiative, die die CDU-Fraktion mit der Impulswerkstatt ergriffen hat. "Es geht darum, die Nahmobilität CO2-frei zu stärken, um autofrei und ungefährdet durch Oberhausen zu kommen." Das sei besser für die Luft, die Gesundheit der Oberhausener, brächte weniger Verletzte und weniger Autoverkehr, argumentiert der CDU-Stadtverordnete Hans Tscharke. "Oberhausen muss sich jetzt politisch positionieren".

Jetzt ist Politik gefragt

Bis Herbst sollte etwas passiert sein, fügt Karl van den Mond hinzu. Die Anträge sind bei der Verwaltung. Um die Ergänzung des RS1-Projekts des Regionalverbands Ruhr durch Oberhausen muss sich die Stadt kümmern. Eine Förderung durch das Land NRW wäre möglich. Wünschenswert wäre auch eine Förderung der Planung, für die nach Vorstellung der CDU-Fraktion ein eigener Fachbereich mit Fahrradbeauftragtem eingerichtet werden sollte.

Infoveranstaltung für Bürgerinnen und Bürger

Die drei Beteiligten der Initiative für einen Radschnellweg in Oberhausen wollen die Bürgerinnen und Bürger einbeziehen. Deshalb gibt es eine Informationsveranstaltung am Donnerstag, 8. März, um 18 Uhr im Katholischen Stadthaus, Elsa-Brändström-Straße 11 in Oberhausen.

Autor:

Andrea Rupprath aus Oberhausen

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