Goldener Oktober entlang der norwegischen Küste

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Statt der Mitternachtssonne von Klaus Fröhlich sahen wir Polarlichter. Sie sind nur kurz zu sehen und die Heliumgase brauchen von der Sonne bis zur Erde 18 Stunden. Mit bloßem Auge kommen die Farben nicht so zur Geltung, erst durch die Belichtungszeit von mindestens 2 Sekunden.

Auf Schritt und Tritt wird man mit dem "anderen Krieg" (zweiten Weltkrieg) als Deutscher konfrontiert. Die Norweger selbst gehen zwanglos mit der Deutschen Besatzung um und gedenken mit einem Museum in jeder größeren Stadt.

In Kirkenes waren Deutsche Truppen konzentriert. Hitler wollte in drei Wochen Murmansk einnehmen aber die Front kam 120 Kilometer weiter für vier ganze Jahre zum Stehen. Der Plan Barbarossa war für beide Seiten furchtbar. Viele Opfer in den eigenen Reihen forderte die deutsche Gründlichkeit. Am ersten April waren die Wintersachen Out. Dies galt im ganzen "Reich" und allen Kampfabschnitten. Durch einen neuen Wintereinbruch und Schneesturm erblindeten viele Kämpfer und erfroren. Man fand Tote Russen und Deutsche gemeinsam in einem Schützengraben. An den Straßenschildern kann man die Heimat der Soldaten noch heute erkennen. Wie weit ist es bis Graz?

Die Bevölkerung fand in einem drei Kilometer langen Tunnel Unterschlupf. Es starben nicht nur Bürger, auch zehn Kinder wurden geboren. Die Nord-Norweger wurden von den Russen mit den Waffen der Alliierten befreit.

Heute wird das Eisenerz wie zuvor im Tagebau gewonnen. Früher nahmen England und Deutschland zu 100 % die Produktion ab, nun kaufen die Chinesen auf und verfrachten durch die Barentssee. Durch diesen Seeweg werden 21 Tage eingespart. Die Norweger und Russen in der 30 Kilometerzone genießen ihren kleinen Grenzverkehr. Benzin und Diesel aus Russland und das Fleisch aus Finnland. EU-Waren aus dem Schengenraum für Putins Bürger. Die Region Kirkenes boomt durch die Gas- und Ölfunde in der Barentssee. Zur Zeit leben bereits über 100 Nationalitäten im Bezirk von Kirkenes und nicht nur 40 Braunbären, wilde Tiere und Moltebeeren.

Für den Naturliebhaber, den Geschichts- und Kunstinteressierten ein Highlight. Norwegen ist immer eine Reise wert. Wer dazu noch gerne Fisch isst, kommt auf dem Postschiff auf seine Kosten und sieht nicht nur die Fischfarmen in den Fjorden.

Autor:

Siegfried Räbiger aus Oberhausen

Webseite von Siegfried Räbiger
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