Schmidt tritt zurück

Hartmut Schmidt.  Foto: Vorholt

OGM-Geschäftsführer Hartmut tritt als Geschäftsführer der Luise-Albertz-Halle zurück. Aufgrund der Ereignisse rund um den AfD-Parteitag sieht sich Schmidt nicht mehr in der Lage, am laufenden Erneuerungsprozess der Halle aktiv teilzunehmen.

OGM-Geschäftsführer Hartmut tritt als Geschäftsführer der Luise-Albertz-Halle zurück. Aufgrund der Ereignisse rund um den AfD-Parteitag sieht sich Schmidt nicht mehr in der Lage, am laufenden Erneuerungsprozess der Halle aktiv teilzunehmen.
Schmidt betont, dass das Hallenteam sich bei der Vermietung an die AfD an Recht und Gesetz gehalten habe. Eine öffentlich geführte Halle habe keine "Gewissensprüfung" bei Parteien vorzunehmen. Wenn nicht generell alle Parteien aus der LAH ausgeschlossen werden sollen, werde es auch zukünftig nicht möglich sein, der AfD die Anmietung der Halle zu verweigern, so Schmidt.
„Es gab interne Kommunikationsprobleme zwischen den Mitarbeitern der LAH und der Geschäftsführung, die meines Erachtens auf den vielleicht falsch verstandenen Versuch beruhten, die LAH in einem 'guten Licht' erscheinen zu lassen', resümiert Hartmut Schmidt. „Darunter hat letztendlich die Glaubwürdigkeit der Außendarstellung der LAH gelitten. Das bedauere ich, wie ich bereits schon in der vergangenen Woche betont habe, sehr“, so Schmidt abschießend.
Die Beschimpfungen, die er in Folge der Vermietung erfahren habe, spotten teilweise jeder Beschreibung, so Schmidt. Auch sei es für ihn persönlich schwer erträglich, Unterstützungsschreiben von Personen zu erhalten, von denen man sie nicht haben möchte.
Oberbürgermeister Daniel Schranz kommentierte Schmidts Rücktritt gegenüber dem Wochen-Anzeiger: "Der Schritt von Hartmut Schmidt ist nachvollziehbar. Angesichts der nicht vollständigen Darstellung der Abläufe zu den Ereignissen der vergangenen Tage hatte ich am Dienstag bereits einen ausführlichen schriftlichen Bericht und die Zurverfügungstellung sämtlicher Unterlagen angefordert. Eine Information über den bevorstehenden Schritt von Hartmut Schmidt wäre in dem unmittelbar vorhergegangenen Gespräch gestrigen Mittwoch sicher angemessen gewesen. Jetzt müssen wir uns neben der Diskussion über die Zukunft der Halle auch noch in der Leitung kurzfristig neu orientieren."

AfD kommt wieder

Mittlerweile wurde bekannt, dass der AfD weitere Optionen für Veranstaltung im Juni, Juli und November eingeräumt wurden. Man geht bei der Stadt davon aus, dass die Partei die November-Option ziehen wird.
„Einen folgerichtigen Schritt" nennt Simone-Tatjana Stehr den Rücktritt von Luise-Albertz-Hallen-Geschäftsführer Hartmut Schmidt und fügt an: „Ich hatte diesen Schritt nicht wirklich von Schmidt erwartet. Aber dass ein Geschäftsführer nach einer beispiellosen und für das Image unserer Stadt extrem schädlichen Pleiten-Pech-und-Pannen-Serie in seinem Verantwortungsbereich zurücktritt, sollte eigentlich selbstverständlich sein."
Die Vorsitzende der Oberhausener CDU-Fraktion hatte Schmidt bereits in seiner Rolle als Geschäftsführer der Stadttochter OGM häufig kritisiert. Dass die Partei AfD die Oberhausener Stadthalle anmieten konnte und der LAH-Geschäftsführer "lediglich häppchenweise darüber informierte", hatte Stehr aber besonders verärgert: "Die AfD kommt in unsere gute Stube. Schmidt hat nichts davon gewusst, will zumindest lange nichts davon gewusst haben. Das ist wirklich unfassbar. Und dann erfahren wir mit dem hoffentlich letzten Häppchen auch noch, dass die AfD für den November eine weitere Option besitzt, in der Halle zu tagen. Das bringt das Fass zum Überlaufen und es lässt vor allem, die persönliche Betroffenheit in dem Schreiben, das Schmidt zu seinem Rücktritt an die Presse geleitet hat, in einem vollständig anderen Licht erscheinen.“

Autor:

Jörg Vorholt aus Oberhausen

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