Kommentar: Wo ist ganz unten?

VON MARC KEITERLING
Als der Staatsanwalt die Ermittlungen aufnahm, blieb dem Bundespräsidenten Wulff 2012 nur noch der Rücktritt. Anfang dieses Jahres sprach ihn ein Gericht vom Vorwurf der Vorteilsnahme frei. Rechtlich rehabilitiert, fühlte sich Christian Wulff nun aufgerufen, seine Sicht der Dinge darzulegen. „Ganz oben - ganz unten“ heißt sein Buch. Allein der Titel ist ein Hohn angesichts von 217.000 Euro Ehrensold jährlich für das Ex-Staatsoberhaupt. Wo genau ganz unten ist, wird Wulff vermutlich nie am eigenen Leib erfahren. In einer Fernseh-Talkshow wollte er sich in dieser Woche erneut als reines Opfer der Medien inszenieren. Klappt nicht, weil sein taktisches Verhältnis zur Wahrheit - der wahre Grund seines Sturzes - erneut voll zum Tragen kam. „Ich wäre noch heute der Richtige im Amt“, sagte er zur Präsentation seines Buches. Eine Wahrnehmung, die die Mehrheit der Deutschen nicht teilt.

Autor:

Marc Keiterling aus Essen

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