Naturschutzverbände fordern den Erhalt des Sterkrader Waldes

Die Oberhausener Umwelt-und Naturschutzverbände setzen sich nachdrücklich für den Erhalt des Sterkrader Waldes ein. Mit seiner Gesamtfläche von 204 ha ist er der zweitgrößte Waldbestand Oberhausens und besitzt eine hohe Bedeutung für diese Region.

In seine alten Hallenbuchenwälder sind Bestände der Hainbuche, Roteiche, Erle, Bergahorn und Kiefer eingestreut. Das Gebiet wird durchzogen vom Handbach, der stellenweise die typische Fließgewässerdynamik eines mäandernden Waldbachs aufweist. Der Wald dient in seiner Beschaffenheit als Lebensraum für zahlreiche zum Teil gefährdete Tier- und Pflanzengemeinschaften.

Folgende Gründe sprachen dafür, 81 ha der Waldfläche als Naturschutzgebiet auszuweisen:
sein wertvoller Torfmoos-Erlenbruchwald mit gut ausgebildeten, seltenen und gefährdeten Pflanzengesellschaften
alte Bachmäander und Mergelgruben als Laichgewässer für gefährdete Amphibienarten und als Lebensraum zahlreicher Insektenarten
die Bedeutung der Mergelkuhlen als kulturhistorische Dokumente
die Seltenheit und Eigenart des Waldkomplexes mit regionaler Bedeutung
Um diesen wertvollen Waldbestand zu schützen, darf ein Um- und Ausbau des Autobahnkreuzes A2/A3/A516 nur innerhalb des bestehenden Kreuzes stattfinden – solche Planungsvarianten bestehen!
Die Oberhausener Naturschutzverbände fordern die Stadtverwaltung auf, sich bei den an der Planung beteiligten Bundes- und Landesbehörden auf der Grundlage des Ratsbeschlusses vom 13.02.2017 für den Erhalt des Sterkrader Waldes einzusetzen:
Erhalt des Naturschutz- und Landschaftsschutzgebietes Sterkrader Wald.
Vor der Eröffnung des Planfeststellungsverfahrens zum Ausbau des Autobahnkreuzes wird die Verwaltung aufgefordert, in intensiven Verhandlungen mit der Landesstraßenbauverwaltung die Umsetzung der Forderungen nach Umwelt- und Naturschutz zu erreichen. Dazu gehört auch die längst überfällige Errichtung von Lärmschutzmaßnahmen entlang der Autobahn im Bereich von Schmachtendorf und Königshardt.
Alle Planungsvarianten müssen in Hinsicht auf einen möglichst geringen Eingriff in Natur und Umwelt neu geprüft werden.
Kostengesichtspunkte sind bei der Prüfung nachrangig.
Umwelt- und Naturschutzverbände sind bei diesen Überprüfungen intensiv mit einzubeziehen.
Alle notwendigen Ausgleichsmaßnahmen und Ersatzpflanzungen müssen auf Oberhausener
Stadtgebiet realisiert werden. Die Grünstreifen und Böschungen entlang der Autobahn nach
Norden und Osten müssen erhalten bleiben, um den Biotopverbund zu gewährleisten.
Zusätzlich ist die Einrichtung einer Grünbrücke oder einer Untertunnelung für
Tierwanderungen notwendig.
Die Naturschutzverbände haben sich mit ihren Forderungen auch an den Verkehrsminister NRW, Michael Groschek, den Bundesverkehrsminister, Wolfgang Dobrindt, sowie die Oberhausener Landtags- und Bundestagsabgeordneten gewandt und hoffen auf deren Unterstützung.

Autor:

Cornelia Schiemanowski aus Oberhausen

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