Kein Frühling in Süchteln

Startfoto zum Marathonlauf. von links:Kerstin, Klaus, Dietmar, Wolfgang, Werner und Florian.
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  • Startfoto zum Marathonlauf. von links:Kerstin, Klaus, Dietmar, Wolfgang, Werner und Florian.
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Eigentlich sollte ja seit gestern auch nach dem Kalender der Frühling beginnen. Aber irgendwie hat sich das wohl noch nicht überall herumgesprochen. Nachdem wir in dieser Woche schon durchaus frühlingshafte Temperaturen hatten, wurde es nun zum Wochenende wieder nass und kalt. Also wurde nichts daraus mit T-Shirt und kurzer Hose einen Marathon in Süchteln zu laufen.
Dann mache ich eben das Beste daraus, denn die Winterlaufbekleidung ist ja noch in greifbarer Nähe. Entsprechend ausgerüstet mache ich mich auf den Weg nach Süchteln. Es ist heute schon die 45. Auflage des Süchtelner Höhen Prof. Marathonlaufes, und ich bin jetzt zum siebten Mal dabei.
Ich weiß diese Veranstaltung sehr zu schätzen. Für 15 Euro Startgeld bekommt man hier eine abwechslungsreiche und interessante Strecke mit einer perfekten Organisation angeboten. Auf 6 Runden a 6,4 Kilometer plus einer Abschlussrunde kommt man auf die Marathondistanz. Natürlich ist die Strecke DLV vermessen und erfüllt alle Anforderungen der Zählordnung.
Das Besondere ist aber hier auch die Gastfreundschaft der Familie Cavaleiro. Die ganze Familie hilft mit, dass die Läufer in angenehmer und entspannter Atmosphäre ihrer Lieblingssportart nachgehen können.
Heute gibt es hier aber noch eine besondere Veranstaltung, denn neben dem Marathonlauf bietet Claudia erstmalig auch die Möglichkeit für einen 100 km Lauf. Hierfür haben sich 5 Teilnehmer gefunden. Der Start erfolgte bereits um 4 Uhr noch in völliger Dunkelheit. Nicht einfach auf der etwas holperigen Strecke über die Süchtelner Höhen. Psychologisch ist es aber sicher einfacher morgens aus der Dunkelheit heraus zu laufen, als zum Ende abends in die Dunkelheit zu laufen.
Ich beschränke mich jedoch heute wieder auf die Marathondistanz und bin froh wenn ich diese schaffe. Unterwegs kann ich dann vielleicht die Ultraläufer ein wenig aufmuntern und motivieren.
Bei meiner Ankunft an der Hindenburgstrasse zeigt das Thermometer 3,5 Grad und ich treffe bereits einige bekannte Gesichter. Claudias Mann Pedro wird heute die Betreuung der Marathonläufer übernehmen. Die Verpflegung ist wieder bestens bestückt und die Trinkbecher mit dem Namen der Teilnehmer versehen. Nach und nach treffen auch die 100 km Läufer auf ihren Runden hier ein. Sie sind bereits fast 4 Stunden unterwegs und Peer führt unangefochten das Feld an.
Pünktlich um 8 Uhr schickt uns dann Pedro auf die Strecke nicht ohne vorher noch das obligatorische Startfoto gemacht zu haben. Für den Marathonlauf haben sich 6 Teilnehmer eingefunden.
Im Nieselregen laufen wir durch eine Unterführung und kommen bald am Fußballstadion vorbei. Nachdem wir den Aufstieg zur Irmgadiskapelle geschafft haben, geht es am Wasserhebewerk und Klettergarten in den Wald hinein. Auch wenn der Frühling heute Pause macht, kann man die ersten grünen Flecken im Wald bereits erkennen. Nach einigen holprigen Passagen kreuz und quer durch den Wald erreiche ich dann den Waldesrand, hier ist der Weg wieder gut befestigt. Hinter einer Kurve gibt es einen kurzen aber heftigen Anstieg und danach laufen wir wieder zurück zur Hindenburgstraße. Nach der ersten Runde bilde ich das Schlusslicht, aber bei 7 Runden will das ja noch nicht viel bedeuten.
Durch die üppige Verpflegung kann man angesichts der großen Auswahl schnell etwas Zeit verlieren, aber das ist bei 8 Stunden Sollzeit ja nicht so schlimm. Nach der zweiten Runde liege ich auf Platz 2, werde aber von Klaus und Kerstin hartnäckig verfolgt. Florian hat inzwischen klar die Führung übernommen und wird diese auch nicht mehr abgeben.
Immer wieder treffe ich auf der Runde meine Mitläufer und keiner läuft grußlos vorbei. Ich bewundere die 100 km Läufer, welche nun bereits seit 5 Stunden auf der Strecke sind. Das Wetter macht mit nasskalten 6 Grad das Unternehmen nicht einfacher. Trotzdem spulen alle ihre Runden ab, und ich bin froh als in der 3. Runde dann doch sogar die Sonne hervorkommt. Zu Beginn der 5 Runde wird es dann aber wieder nass. Die 7. Runde zählt ja eigentlich gar nicht mehr, denn man braucht jetzt nur noch bis zum Wendepunkt laufen. Mein Vorsprung auf Klaus und Kerstin ist inzwischen auch beruhigend angewachsen und ich kann nun locker ins Ziel laufen. Meine Uhr zeigt 5:18:02. Das ist heute Platz 2 im Gesamtfeld. Ich ziehe mir trockene Kleidung an und genieße das alkoholfreie Bier. Bald erreichen auch die anderen Marathonläufer das Ziel und wir beglückwünschen uns zum erfolgreichen Finish. Die 100 km Läufer drehen immer noch motiviert ihre Runden. Respekt! Das muss auch der Kopf erst einmal mitmachen. Wenn es gar nicht mehr läuft, könnte man auch Schluss machen und jede gelaufene Runde wird gewertet. Ich mache noch ein paar Fotos von den tapferen 100 km Läufern und wünsche ihnen noch viel Erfolg.
Als ich dann abfahre öffnet der Himmel wieder die Schleusen und das Thermometer zeigt 4,5 Grad. Der Frühling findet also zumindest heute in Süchteln noch nicht statt.
Mit dem 45. Süchtelner Höhenmarathon hat Claudia wieder neue Maßstäbe gesetzt, und ich freue mich schon auf meine nächste Teilnahme. Bis Ende Juni stehen bereits die Termine für diese schöne Serie fest.

Autor:

Werner Kerkenbusch aus Oberhausen

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