Süchteln wird immer beliebter

Das Starterfeld zum 85. SHM
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Obwohl der Marathonkalender für dieses Wochenende mit Marburg, Kiel und Bad Salzuflen gleich drei Marathontermine anbot, hatten sich in Süchteln auch wieder 17 Teilnehmer eingefunden. Da kommt das Teilnehmerlimit von 20 schon langsam in Gefahr. Also sollte man sich vorsichtshalber lieber rechtzeitig einen Startplatz sichern.
Ich hatte mich am Donnerstag bei Claudia Cavaleiro angemeldet und bekam sofort eine nette Bestätigung. Zwar fühlte ich mich nicht richtig fit, aber wenn man davon seine Meldung abhängig macht, kommt man vielleicht auf ein oder zwei Läufe im Jahr. Da ich vier Wochen Urlaub auf den Kanaren gemacht hatte, konnte ich bisher nur den Marathon in Kevelaer verbuchen. Also auf nach Süchteln bevor der Februar vorbei ist.
Bei meiner Ankunft im Nachtigallenwäldchen treffe ich sofort Gunla und Dietrich Eberle, welche mit ihrem Wohnmobil wieder die weite Anreise aus Norddeutschland auf sich genommen hatten.
Als wir auf das Grundstück der Familie Cavaleiro kommen sehen wir schon, dass heute etwas Besonderes ist. Die Startlinie ist mit Blumen und einem Foto von Birgit Szarvas geschmückt. Betroffen erfahren wir, dass Birgit vor zwei Wochen verstorben ist. Ihr Ehemann Markus ist einer der Stammteilnehmer hier in Süchteln. Auf seinen Wunsch ist der 85. Süchtelner Höhen Marathon heute ihr gewidmet. So können wir mit dem Lauf ihrer gedenken und Markus vielleicht ein wenig Trost spenden. Das wäre sicher auch im Sinne von Birgit gewesen.
Nach und nach treffen die anderen Teilnehmer ein. Neben den üblichen Verdächtigen sind auch zwei Novizen heute dabei. Durch Mundpropaganda haben sie von der Veranstaltung gehört und möchten sich heute ein eigenes Bild machen.
So stehen dann 17 Teilnehmer und ein Hund um 8 Uhr an der Startlinie. Claudia bittet noch um eine Schweigeminute für Birgit und danach gibt Peer Schmidt Soltau das Startsignal.
Bei meiner Abfahrt aus Oberhausen zeigte das Außenthermometer minus 3 Grad und jetzt ist es nur geringfügig wärmer. Also nutze ich die ersten Meter erst einmal zum vorsichtigen Warmlaufen. Die Strecke ist mir ja bestens bekannt. Durch eine Unterführung laufen wir zur Volkbank Arena und dann mit einer Steigung zur Irmgardiskapelle. Vorbei geht es am alten Wasserhebewerk Richtung Klettergarten. Über Stock und Stein laufen wir dann in den Wald hinein. Als wir diesen verlassen geht es parallel zur Autobahn wieder zurück. Nach einer heftigen Steigung erreichen wir wieder unseren bekannten Weg und auf diesem dann auch unseren Ausgangspunkt. Die Strecke hat also die Form eines Luftballons und die Schnurr ist dann eine Begegnungsstrecke auf der man seine Mitläufer beobachten kann. In der Garage an der Hindenburgstraße ist die erste Runde mit 6,4 km geschafft und man kann sich an der üppigen Verpflegungsstelle versorgen. Nachdem man die Runde auf der Teilnehmerliste vermerkt hat, begibt man sich auf die nächste Runde. Natürlich ist die Strecke offiziell vermessen und alle Zählkriterien werden eingehalten. Sechsmal muss die Runde also bewältigt werden und zuletzt gibt es die fehlenden Kilometer noch bis zum Wendepunkt einer Ausgleichsrunde. Das Feld hat sich schnell auseinander gezogen und ich kann erst jetzt in der zweiten Runde zu Pedro Cavaleiro und Wolfgang Gieler aufschließen. Pedro hat erst im letzten Jahr wieder zur Marathonstrecke zurückgefunden und sofort auch Feuer gefangen. Wolfgang nutzt seinen „Heimaturlaub“ um mal wieder in Süchteln nach dem Rechten zu schauen. Munter plaudernd absolvieren wir die zweite Runde. Ich nutze die etwas längere Verpflegungspause der Beiden um mich ein wenig abzusetzen. Jetzt kommen mir meine Mitläufer entgegen. Jürgen Biallas hat heute die Startnummer 250, da er seinen 250sten reinen Marathon läuft. Insgesamt hat er schon über 600 Läufe geschafft. Er hat also viel mehr Ultras absolviert als reine Marathonläufe. 22mal war er alleine in Biel dabei. Das ist schon eine stolze Bilanz.
Inzwischen ist die Sonne hervorgekommen und das Thermometer wird noch auf 8 Grad klettern. Also ideale Bedingungen für einen Marathonlauf im Februar.
Natürlich grüßen sich alle Teilnehmer auf der Strecke und wünschen sich einen guten Verlauf.
Claudia, Peer und Markus laufen wie so oft zusammen. Hundchen Neo hat mit seinem Herrchen Holger sichtlich Spaß an der Bewegung an der frischen Luft. Sandy Winkler führt das Frauenfeld an, und wird zum Schuss den zweiten Platz belegen. Ich beobachte Dietrich etwas genauer, denn er ist mein Konkurrent in der Altersklasse. Noch liegt er hinter mir, aber der alte Fuchs liegt bestimmt auf der Lauer. So vergehen die Runden relativ schnell, auch wenn die Steigungen irgendwie höher werden. Während meine Mitläufer teilweise schon dem Ziel entgegen streben, begebe ich mich auf die letzte Ausgleichsrunde. Dietrich kommt immer näher, da kann ich nicht entspannt finishen. Also nochmals konzentrieren und die Beine etwas höher nehmen. So komme ich dann doch noch vor ihm ins Ziel und freue mich nach 5:39,23 über Platz 8 im Männerfeld.
Nun kann man noch in Ruhe mit seinen Mitläufern den Lauf durchsprechen und sich bei Würstchen und alkoholfreiem Bier erholen. Dietrich kommt kurz nach mir ins Ziel und freut sich über eine noch fehlende Hahn/Weber Zeit.
Schon bald nimmt Claudia die Siegerehrung vor und jeder bekommt seine Urkunde und als Geschenk noch Süßigkeiten. Jürgen wird noch zusätzlich für sein Jubiläum mit einem Pokal geehrt.
Alle schauen noch schnell auf die weiteren Veranstaltungen in Süchteln. Im März gibt es sogar wieder einen 100 km Lauf und zu Ostern gleich drei Möglichkeiten für einen Marathon. Na, da wird doch jeder einen passenden Termin finden. Für heute kann ich mich nur wieder herzlich bei Claudia für die tolle Veranstaltung bedanken.

Autor:

Werner Kerkenbusch aus Oberhausen

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