RWO wie ein kommender Absteiger

Von MARC KEITERLING
Beide Augen aufs Spielfeld - die Gedanken bei der Kellerkonkurrenz. So ging es Freitag abend vielen Fans des SC Rot-Weiß. Was sie im Stadion Niederrhein miterlebten - es war zum Heulen.
Mit 1:2 verloren die Kleeblätter vor 4.349 Zuschauern gegen Erzgebirge Aue und boten die klägliche Vorstellung eines kommenden Absteigers. Zu allem Übel punkte die Konkurrenz maximal.
Karlsruhe besiegte den MSV Duisburg mit 3:1, Ingolstadt gewann beim FSV Frankfurt mit 2:1. Tabellenstand am Freitag abend: Oberhausen (Platz 17, 24 Punkte) rutschte hinter Karlsruhe (Platz 14, 27 Punkte) und Ingolstadt (Platz 15, 26 Punkte) ab. Unter Neu-Trainer Theo Schneider rangiert Rot-Weiß damit erstmals auf dem direkten Abstiegsplatz.
„Aue hat noch alle Chancen den Durchmarsch aus der 3. Liga in die Bundesliga zu schaffen. Aber bei uns werden sie einen Rückschlag erleiden.“ Dies sagte RWO-Trainer Theo Schneider vor der Partie gegen die Sachsen. Seine Mannschaft machte ihm einen dicken Strich durch diese Rechnung.
Eine katastrophale Darbietung präsentierte Rot-Weiß über weite Strecken der Partie. „Die Art und Weise, wie wir uns in der ersten Halbzeit präsentiert haben, stimmt mich sehr nachdenklich! Erstaunlich, wie viele Spieler da neben sich gestanden haben“, so der frustrierte Fußballlehrer. Der jüngste Auftritt macht wenig Hoffnung, dass sich am aktuellen Platz 17 bis zum Saisonende noch einmal viel verändern wird. Aues Klingbeil brachte die Gäste per Kopf nach 26 Minuten in Führung. Vorausgegangen waren erste zehn Spielminuten, in denen die Gastgeber so ziemlich jeden Zweikampf verloren hatten. Gerade hatten sie dann ein wenig in die Partie gefunden, da setzte es das Gegentor.
Eine Reaktion des Trotzes oder Aufbäumens fiel aus. Kein Biss, kein Kampf, technische Fehler satt und Abspiele in die Region Nirgendwo. „Aue war uns gerade in dieser Phase klar überlegen“, musste Schneider einräumen. Zum zweiten Abschnitt brachte er Dennis Grote und Moses Lamidi für Markus Kaya und Mike Terranova - er hätte auch sieben andere Akteure auswechseln können.
Der Kopfball von Erzgebirge-Stürmer Kern (im Fünfmeterraum gänzlich frei) war nach 52 Minuten der nächste Keulenschlag, Torwart Sören Pirson erwischte die Kugel erst hinter der Linie - 0:2.
Erst danach zeigte der eingewechselte Lamidi einmal so etwas wie Fußball. Zwei Gegenspieler ließ er aussteigen, mit seinem 20-Meter-Schuss hat Aues Schlussmann Männel keine Probleme (73.) Dann legte er am linken Strafraumeck Tim Kruse den Ball per Hackentrick maßgerecht vor, Kruse haute das Spielgerät zum Anschlusstor in die Maschen (78.).
Aber alles zu spät - Aue schaukelte den Erfolg nach zuvor fünf Niederlagen in der Fremde über die Zeit. Bei RWO wird es jetzt zappenduster. „Ich bin überzeugt, dass sich die Mannschaft so wie heute nicht noch einmal präsentieren wird“, schloss Schneider. Es klang wie das Pfeifen im Walde...

Autor:

Marc Keiterling aus Essen

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