Revierderby und Kovac-Wechsel zum FC Bayern bestimmen 30. Spieltag

Am Sonntag steigt auf Schalke mal wieder ein Revierderby. Der S04 empfängt den BVB. Im November gab es ein spektakuläres Duell mit acht Toren. | Foto: Stephan Schütze
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  • Am Sonntag steigt auf Schalke mal wieder ein Revierderby. Der S04 empfängt den BVB. Im November gab es ein spektakuläres Duell mit acht Toren.
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Eigentlich hätte sich am 30. Spieltag sogar (fast) alles nur um das Revierderby zwischen dem FC Schalke 04 und Borussia Dortmund gedreht. Vor allem, weil beide in der Tabelle auch noch weit oben stehen und direkte Nachbarn sind. Doch der Deutsche Meister Bayern München und Frankfurts Sportvorstand Fredi Bobic funken noch etwas dazwischen.

Noch fünf Spieltage sind in der Fußball-Bundesliga zu absolvieren und bis auf die Deutsche Meisterschaft ist noch nichts entschieden. Also auch nicht, wer Tabellenzweiter wird - und, wer zumindest kurzfristig die Nummer eins im Revier ist. Denn der Tabellenzweite FC Schalke 04 empfängt am Sonntag (15.30 Uhr) den Tabellendritten Borussia Dortmund, der nur einen Zähler hinter dem S04 lauert. Dass es ähnlich spektakulär zwischen diesen Klubs wird, wie in der Hinrunde, glaubt kaum jemand. Im Gegenteil.

Stöger und Tedesco loben sich gegenseitig

Einen auch nur annähernd ähnlichen Unterhaltungswert zu schaffen, dürfte aber sowieso in Zukunft selten passieren. Schließlich endete das Revierderby am 25. November 2017 4:4. Obwohl der BVB nach nicht einmal einer halben Stunde 4:0 führte. Doch die Schalker schossen bekanntlich in Halbzeit zwei noch vier Treffer. Seitdem sind sechs Monate vergangen, doch beide Teams begegnen sich (erneut) auf Augenhöhe. Dortmund hat theoretisch die besseren Individualisten, Schalke dagegen den vermeintlich besseren Zusammenhalt. Die vergangenen vier Derbys endeten allesamt Remis, ein Omen? Unter Trainer Peter Stöger stehe der BVB stabiler, sagte Schalke-Trainer Domenico Tedesco. Der wiederum bekam „großen Respekt“ von Stöger für das bisher Geleistete. Einen weiteren, gemeinsamen Nenner haben beide in ihrer Spielweise, die nicht spektakulär ist. Lösen die Derby-Emotionen etwas die Fesseln?

Niko Kovac ab Sommer Trainer beim FC Bayern

Emotional wurde es auch am Freitag in Frankfurt. Die Pressekonferenz für das zweite Spitzenspiel an diesem Wochenende, in Leverkusen, drehte sich aber nicht um diese Partie. Wohlwissen verlegte die Eintracht den Start der PK am Freitagvormittag noch einmal um zwei Stunden von 13 auf 15 Uhr. Der Grund: Ab Donnerstagabend sickerte durch, dass Niko Kovac, Trainer der Frankfurter, einen Vertrag beim FC Bayern München ab Sommer unterschrieben haben soll. Die Bestätigung der Klubs folgte am nächsten Morgen. Ebenso bestätigte Frankfurts Sportvorstand Fredi Bobic am Nachmittag, dass Kovac eine Ausstiegsklausel „für größere Klubs in Europa“ habe.

Bobic zeigte sich erbost ob der Ent- und Abwicklung bei diesem Deal, für den er - wegen der Ausstiegsklausel auch nicht erforderlich - vom FC Bayern nach wie vor nicht informiert wurde. Er nannte das Vorgehen respektlos und unprofessionell. Kovac selbst beharrte auf seine Version, dass er nicht gelogen und bis zum gestrigen Donnerstag keinen Kontakt zum FC Bayern gehabt habe. „So einen Tag habe ich dann noch nie erlebt. Es ging alles sehr schnell. Ich bekam einen Anruf samt Angebot. Das habe ich dann angenommen.“ Ab Sommer hat der ehemalige Bayern-Spieler dann einen Dreijahres-Vertrag beim Deutschen Rekordmeister, der sich nun viel Kritik entgegensehen muss.

Angefressener Bobic kritisiert FC Bayern scharf

Schließlich war seit Monaten bekannt, dass ein neuer Trainer her muss. Dass aus Frankfurter Sicht ausgerechnet ein Tag vor dem wichtigen Bundesligaspiel und nur wenige Tage vor dem Pokal-Halbfinale auf Schalke dieser Wechsel bekannt wurde, nannte Bobic sehr unglücklich. Der FC Bayern habe nur an sich gedacht und bringe jetzt Unruhe in wichtige Eintracht-Wochen. „Aber kein Problem. Jetzt verkaufen wir auch noch unsere Trainer“, sagte ein sichtlich angefressener Bobic sarkastisch auf der Pressekonferenz, auf der der Pressesprecher wiederholt indirekt anmahnte, diese abzubrechen, als nach einer gewissen Zeit nach wie vor nur Fragen zum Trainerwechsel und nicht zum Spiel gegen Leverkusen gestellt wurden. „Von uns aus Frankfurt ist nichts durchgesickert“, kritisierte Bobic außerdem, dass überhaupt etwas so schnell an die Öffentlichkeit gehen konnte. Schließlich vergingen nur wenige Stunden zwischen der Kovac-Zusage an den FCB und den ersten Medienberichten der „Sport Bild“ und „BILD“.

VfL Bochum kann mit Heimsieg am Aufstieg schnuppern

Derweil geht ein Blick unserer Vorschau wie immer auch in Richtung 2. Liga. Dort empfängt der VfL Bochum bereits am heutigen Freitagabend den Tabellenletzten 1. FC Kaiserslautern. Zwar streiken Bus und Bahnen in Bochum, so dass die Anreise für die über 20.000 Zuschauer erschwert wird. Doch der VfL selbst wird anwesend sein, seinen starken Lauf fortsetzen wollen und Träume der Fans weiteres Futter geben. Denn: Gewinnen die Bochumer am Freitagabend, ist der Relegationsplatz drei nur drei Zähler entfernt. Eine Niederlage für die Gäste würde gleichzeitig den fast sicheren Abstieg bedeuten, da dann nur noch zwölf Punkte vergeben werden und der Abstand schon jetzt fünf Zähler beträgt.

Zwischen Gut und Böse stecken auch der MSV Duisburg und der SV Sandhausen fest, die am Samstag aufeinandertreffen. Wie für 14 von 18 Klubs heißt es auch für diese zwei, dass sowohl der Auf- als auch noch der Abstieg möglich ist. Der Trend beim MSV war zuletzt aber sehr bedenklich. Kann die Talfahrt gegen den SVS gestoppt werden?

Die Fortuna aus Düsseldorf will hingegen endlich den ersten Matchball für den Bundesliga-Aufstieg realisieren. Für den vorletzten Schritt zur totalen Euphorie müsste ein Sieg aus Heidenheim mitgebracht werden. Die Heidenheimer sind in der Rückrunde ordentlich in der Tabelle durchgereicht worden und stehen mittlerweile auf dem Relegationsplatz 16. Kann ausgerechnet gegen den Tabellenführer ein Hoffnungsschimmer belebt werden?

Am Sonntag steigt auf Schalke mal wieder ein Revierderby. Der S04 empfängt den BVB. Im November gab es ein spektakuläres Duell mit acht Toren. | Foto: Stephan Schütze
Matija Nastasic (r.) war zwar sowieso für das Derby gelbgesperrt. Der Abwehrspieler hat sich aber am vergangenen Wochenende sogar schwerer verletzt, zog sich einen kleinen Kreuzbandanriss im hinteren, rechten Knie zu und wird zwischen acht bis zwölf Wochen ausfallen. | Foto: Stephan Schütze
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Redaktion Steilpass aus Essen-Süd

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