Arbeit, Adel und Pflichten - Männer im Mittelalter

Die Liebe spielte bei der Eheschließung im Mittelalter kaum eine Rolle. Materielle Dinge standen im Vordergrund.
  • Die Liebe spielte bei der Eheschließung im Mittelalter kaum eine Rolle. Materielle Dinge standen im Vordergrund.
  • hochgeladen von Max Rolke

Während Frauen sich um Haus und Hof kümmerten, arbeiteten die Männer im Mittelalter oft sehr hart, um das Überleben der Familie zu sichern. Typische Männerberufe waren schwere Tätigkeiten, die auch heute noch oft eine Männerdomäne sind.

„Damals waren etwa der Bergbau oder eine Anstellung beim Militär Tabubereiche für Frauen. Auch schwere Arbeiten auf dem Feld, im Wald oder in vielen Handwerksberufen waren typische Männerarbeiten“, erklärt Dr. Matthias Kordes vom Stadt- und Vestischem Archiv in Recklinghausen. Das alltägliche Leben des Mannes war also oft von harter Arbeit geprägt.

Schon früh morgens ging es aus dem Haus, um das Brot für den Tag zu verdienen. Doch je nach gesellschaftlichem Rang konnte das Leben ganz anders aussehen. Der Adel etwa ließ andere für sich arbeiten und besonders die Männer beherrschten die unteren Stände. „Der nächste Adelssitz im Kreis Recklinghausen ist das Schloss Westerholt in Herten. Sonst waren viele Bürger im heutigen Kreis Recklinghausen einfache Handwerker oder Bauern. Ritter gab es in Recklinghausen übrigens nicht. Es gab hier ja auch keine Burg“, erzählt der Stadtarchivar.

Wer als einfacher Bürger geboren wurde, hatte so gut wie keine Chancen, sozial aufzusteigen. Heiraten über Standesgrenzen hinweg war zum Beispiel nicht möglich. Wenn ein Mann aus dem Adel sich in eine Frau verliebte, die einem niedrigeren Stand angehörte, konnte er sie nicht heiraten. „Männer hatten aber damals die Möglichkeit, sich die Frau dann als Mätresse in das Haus zu holen“, meint Dr. Kordes. Weil die Rechte der Frau damals eben noch wenig Beachtung fanden, war das den Männern durchaus möglich.

Beziehungen aus Liebe waren damals allerdings eher die Seltenheit. Vielmehr wurde darauf geachtet, dass es wirtschaftliche Vorteile mit sich brachte, wenn man heiratete. Die Frauen sollten gesund sein und am besten gesunde, kräftige Söhne zur Welt bringen, so die Vorstellungen der Männer. „Und wenn der Mann dann starb, was durchaus oft aufgrund der Arbeitsbedingungen vorkam, nahm die Frau dann den Gesellen zum Mann. Der kannte sich mit der Arbeit aus und konnte so das Überleben der Frau sichern“, erklärt der Stadtarchivar. Männer im Mittelalter mussten also oft hart und unter lebensgefährlichen Bedingungen arbeiten, um das Überleben ihrer Familie zu sichern.

Für weitere Informationen zum alltäglichen Leben von Männern und Frauen im Mittelalter stehen für Interessierte Bürger die Türen zum Recklinghäuser Stadtarchiv während der Öffnungszeiten offen. Weitere Informationen gibt es zudem auch auf der Internetseite der Stadt Recklinghausen unter http://www.recklinghausen.de/Inhalte/Startseite/Familie_Bildung/Institut_fuer_Stadtgeschichte_Stadt-_und_Vestisches_Archiv/.

Autor:

Max Rolke aus Recklinghausen

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