Ruhrfestspiele 2018: Bill Murray und John Malkovich geben sich die Ehre

Burghart Klaußner wird in "Der Besuch der alten Dame" auf der Bühne stehen, unter der Regie von Frank Hoffmann (Hintergrund). 2018 ist die letzte Spielzeit unter der Leitung des erfolgreichen Luxemburgers.
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  • Burghart Klaußner wird in "Der Besuch der alten Dame" auf der Bühne stehen, unter der Regie von Frank Hoffmann (Hintergrund). 2018 ist die letzte Spielzeit unter der Leitung des erfolgreichen Luxemburgers.
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Die Hollywood-Charakterdarsteller Billy Murray („Lost in Translation“) und John Malkovich, Ute Lemper, Ronald Zehrfeld und Nina Hoss sowie viele weitere Stars werden ab dem 1. Mai die kommenden Ruhrfestspiele Recklinghausen prägen. Das großen Abschiedskonzert der Saison werden am 17. Juni Leslie Clio und 2raumwohnung unter freiem Himmel geben. Hier Wissenswertes über das neue Programm.

Die Ruhrfestspiele rücken das Thema „Heimat“ in den Fokus, ein Begriff, der für Vertrautes steht und doch anfällig ist für Brüche, Risse, Vereinnahmung. Gegenwärtig wird das Thema wieder heiß diskutiert, mitunter auch politisch instrumentalisiert und zur eigenen Abgrenzung missbraucht. Dem möchten die Ruhrfestspiele mit ihrem Spielzeitprogramm 2018 etwas entgegensetzen. Dabei werfen Werke von Hauptmann über Brecht und Dürrenmatt bis hin zu zeitgenössischen Autoren wie Michael Ojake und Konstantin Küspert hochaktuelle Fragen zu den Themen Herkunft und Identität, Heimat und Flucht auf.
Als Eröffnungsproduktion präsentieren die Ruhrfestspiele in Koproduktion mit dem Wiener Burgtheater Dürrenmatts tragische Komödie über eine folgenschwere Rückkehr in die Heimat: „Der Besuch der alten Dame“ in einer Inszenierung von Intendant Frank Hoffmann. In den folgenden sechs Festivalwochen nähern sich die Ruhrfestspiele dem auf unterschiedlichste Weise assoziierten Begriff „Heimat“: ob in seiner Bedeutung als Herkunfts- und Wohnort, als subjektives Gefühl, als prägender Teil der eigenen Identität, als gemein-schaftsstiftendes, aber genauso ausgrenzendes Element. Ebenso thematisiert werden der Verlust von Heimat, Vertreibung und Flucht und die Suche nach einem neuen Zuhause.

298 Vorstellungen

Auch eine einschneidende Zäsur in der Heimat der Ruhrfestspiele, dem Ruhrgebiet, steht im Zentrum der Spielzeit 2018: das Ende des Steinkohlebergbaus. Damit endet eine Ära, die die Menschen im Revier ebenso wie das Festival maßgeblich geprägt hat. Anhand von Musiktheater-, Artistik- und Tanzproduktionen, Straßentheater, Konzerten sowie einem zwei-tägigen Forum werden die Geschichte und Bedeutung des Kohlebergbaus künstlerisch beleuchtet. So greift der Dramatiker Albert Ostermaier in „Die verlorene Oper. Ruhrepos“ das avantgardistische Projekt von Bert Brecht und Kurt Weill aus den 20er Jahren auf und entwickelt es weiter: zu einem visionären Werk über und für das Ruhrgebiet, das der isländische Regisseur Thorleifur Örn Arnarsson als außergewöhnliches Musiktheater auf die Bühne bringt.
In zwei weiteren bemerkenswerten Musikproduktionen geben zwei Hollywood-Größen den Ton an. Der US-amerikanische Schauspieler John Malkovich schlüpft in „The Music Critic“ in die Rolle des Kritikers und zitiert bitterböse Fehlurteile und Schmähungen über einige der bedeutendsten Werke der Musikgeschichte. In „New Worlds“ bieten sich Hollywood-Darsteller Bill Murray und Starcellist Jan Vogler einen spannenden Schlagabtausch zwischen großer Musik und großer Literatur von Hemingway über Whitman bis Twain.

Letzte Spielzeit unter Frank Hoffmann

Darüber hinaus zeigen vom 22. Mai bis 16. Juni die internationalen Künstler und Ensembles des FRiNGE Festivals in Recklinghausen spannende Performances von Schauspiel und Tanz über Zirkus und Akrobatik bis hin zu Figurentheater und Musik. Zum Bergfest am 2. Juni findet erstmals ein FRiNGEFEST für Künstler und Publikum statt.
Mit dem Abschluss-Doppelkonzert der Ruhrfestspiele mit Leslie Clio und 2raumwohnung am 16. Juni und einer Abschiedsgala am 17. Juni 2018 verabschiedet sich Intendant Frank Hoffmann nach 14 erfolgreichen Jahren von den Ruhrfestspielen. Christian Kullmann, Vorstandsvorsitzender der Evonik Industries AG, die die Ruhrfestspiele in den vergangenen elf Jahren als Hauptsponsor begleitet hat, erklärt: „In seinem 14. und letzten Jahr als Hausherr auf dem Grünen Hügel in Recklinghausen ist Frank Hoffmann noch einmal ein eindrucks-volles Programm geglückt. Man wird sich an seine Intendanz erinnern als an eine Ära, in der es den Ruhrfestspielen, begleitet von großem Erfolg beim Publikum, gelungen ist, die Verpflichtung auf ihre einzigartige Gründungsgeschichte mit dem Anspruch auf internationale Strahlkraft zu verbinden.“
2018 präsentieren die Ruhrfestspiele insgesamt 111 Produktionen in 298 Veranstaltungen und 19 Spielstätten.

Karten-Infos
Der Kartenvorverkauf startet am 25. Januar um 9 Uhr.
Tickets: Kartenstelle der Ruhrfestspiele, Martinistraße 28, 45657 Recklinghausen
Hotline:: 02361 / 92 18 0,
E-Mail: kartenstelle@ruhrfestspiele.de
Im Netz: Weitere Infos unter www.ruhrfestspiele.de.

Autor:

Reiner Kruse aus Recklinghausen

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