Ruhrfestspiele: Mutter Kramers Fahrt zur Gnade

Wem der Titel auf Anhieb etwas sagt oder vage bekannt vorkommt: Der Film "Mutter Krausens Fahrt ins Glück" von 1929 gilt bis heute als Inbegriff für proletarisch-poltischen Film. Da die Ruhrfestspiele 2013 unter dem Motto "Aufbruch und Utopie" stehen und die kritischen Autoren der Kaiserzeit, Weimarer Republik und des drohenden Faschismus imn Mittelpunkt stehen, ist "Mutter Kramers Fahrt zur Gnade" von Christoph Nußbaumeder passgenau.

Darin geht es in seinem neuen Stück: Die penionierte Grundschullehrerin Anita Kramer (Anke Zillich) findet in dem arbeitslosen Konditor Hudi (Raiko Küster) eine neue Liebe. Ihr Leben ändert sich radikal. Obwohl er selbt Hilfe brauchen könnte, kümmert sich Rudi Schmitz (Hudi genannt) liebevoll um Anita und hört ihr zu.

Mit dem Messer ins Job-Center

Doch Anita ist Hudis Welt, sein täglicher Kampf im Job-Center, fremd.
Als Hudi dann im Job-Center ein Messer zieht und nach seiner Tat von der Polizei gesucht wird, muss Anita lernen, dass nichts im Leben so ist, wie sie dachte: Liebe, Familie,...

Heike M. Götze führt Regie. Koproduktion: Ruhrfestspiele Recklinghausen/ Schauspielhaus Bochum.

Bleibt dem jungen Autoren zu wünschen, dass auch die Umsetzung seines brandneuen Stücks "Mutter Kramers Fahrt zu Gnade", gefördert von den Ruhrfestspielen und in der Reihe "Festival der Uraufführungen" erstmals vor Publikum zu sehen, gelingen wird.

Es ist sein zweites "Baby", das bei den Ruhrfestspielen das Licht der Bühnenwelt erblickt. "Mit dem Gurkenflieger in die Südsee" (über ausgebeutete Gurken-Erntehelfer in Deutschland, Spargelstecher lassen grüßen) sorgte 2005 in Recklinghausen für Furore.

Vorstellungen:
Halle König-Ludwig 1/2, Alte Grenzstraße 153, 45663 Recklinghausen
Mittwoch, 15. Mai, 20 Uhr
Donnerstag, 16. Mai, 20 Uhr