Ruhrfestspiele: Was bleibt von der ägyptischen Revolution? Theater aus Kairo

7. Mai 2016
Ruhrfestspielhaus/Kleines Theater, 45657 Recklinghausen
Szene aus "Zawaya. Zeugnisse der Revolution", dargeboten von der Compagnie El Warsha Kairo bei den Ruhrfestspielen Recklinghausen 2016.



Foto: © Tamer Eissa | Foto: Foto: Tamar Eissa
  • Szene aus "Zawaya. Zeugnisse der Revolution", dargeboten von der Compagnie El Warsha Kairo bei den Ruhrfestspielen Recklinghausen 2016.



    Foto: © Tamer Eissa
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Was bleibt von dem Versuch einer ägyptischen Revolution? Welche Perspektiven bleiben noch, jetzt, wo die Rede vom Arabischen Frühling wie eine Phrase erscheint und es kaum Hoffnung gibt auf einen demokratischen Wandel der Gesellschaft?

Das, so der ägyptische Regisseur Hassan El Geretly, waren die Fragen, die er sich selbst als Prämisse des Projekts gestellt hat, das versucht, die dramatischen Ereignisse jenseits der Klischees und Reportage-Bilder zu erfassen.
In der Dramaturgie seines Stückes "Zawaya. Zeugnisse der Revolution" - zu sehen bei den Ruhrfestspielen 2016 - orientiert sich der junge Autor Shadi Atef an den berühmten Film "Rashomon" von des japanmischen Kult-Regisseurs Akira Kurosawa.
Fünf Personen treten auf, fünf Augenzeugen und Chronisten der Ereignisse. Jeder erzählt eine andere Geschichte. Seine Geschichte. Es sind ein Kleinkrimineller, und Spitzel des Regimes, ein Offizier, die Mutter eines toten Rebellen, ein arbeitslose Fußball-Fan und eine Krankenschwester.
„Glaubt nicht einfach blind, was man euch gleich erzählt. Glaubt nicht mal das, was ich euch sage“, erklärt eine der Figuren, und der Autor selbst kommentiert: „Die Wahrheit ist greifbar und sie ist es nicht. Es liegt an dem Betrachter, zwischen den Zeilen zu lesen, mit seinen eigenen Sinnen die Fragmente der Wirklichkeit zu deuten.“
Arbeitsprinzip der Theatertruppe El Warsha, die der Regisseur 1987 in Kairo gründete, ist es, „raus auf die Straße zu gehen, aufzunehmen, was die Menschen sagen, und so zu einem authentischen Chronisten der arabischen Konflikte zu werden.“
Deutschlandpremiere bei den Ruhrfestspielen Recklinghausen, Das Stück ist in arabischer Sprache mit deutscher Übertitelung zu sehen.

Vorstellungen:
Kleines Theater im Ruhrfestspielhaus, Samstag 7. Mai, 19 Uhr), und Sonntag, 8. Mai, 18 Uhr.

Karten-Infos: 012361/ 92 18 0, www.ruhrfestspiele.de

Autor:

Kerstin Halstenbach aus Recklinghausen

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