Chris Kramer bringt Schülern den Blues

Chris Kramer hat den Blues... und möchte seine Liebe zur Musik auch an andere weitergeben. | Foto: privat
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Jeder Mensch, ob Groß oder Klein, hat Emotionen und es gibt keinen besseren Zugang zu diesen Gefühlen als über die Musik“, weiß Chris Kramer. Deshalb engagiert sich der bekannte Blues-Musiker, um Kindern einen Zugang zur Musik zu schaffen.

Deutschlandweit besucht er dazu Schulen und gibt seinen ganz eigenen Musikunterricht. So auch in der Grundschule Im Reitwinkel.
Im Mittelpunkt seiner Schulbesuche steht der Blues. „Der Blues ist der Kern aller Pop-Musik. Aus ihm haben sich Rock‘n‘Roll, Jazz, Funk, Soul, Rap und Hip Hop entwickelt“, so Chris Kramer.

Durch Bewegung soll der Rhythmus dieser Musik auch körperlich erfahrbar und spürbar gemacht werden. Was ist der Unterschied zwischen 3/4 Takt und 4/4 Takt oder Shuffle-Rhythmus? Die Kinder klatschen und bewegen sich mit. Danach „absolute Stille“. Ein Instrumental-Titel in Moll dient hierbei als eine Art „Filmmusik“. Jedes Kind darf jetzt in seinem Kopf selbst Regie führen. Alle sollen die Augen schließen und dabei an das denken, woran sie denken wollen. „Für viele Kinder ist dies übrigens der schönste Moment“, weiß Kramer.

„Ich fand es toll, dass wir viele Sachen gemacht haben, die man sonst nicht in der Schule lernt!“ (Noah, Klasse 4)

Laut Chris Kramer trägt jeder Mensch den Wunsch in sich, sich musikalisch ausdrücken zu wollen. „Mein Ziel ist es, das Bewusstsein für Musik bereits in jungen Jahren zu schärfen und den Kindern Mut zu machen, sich musikalisch auszudrücken.“ Dafür hat er einige Perkussionsinstrumente mitgebracht, mit denen die Kinder sofort Erfolgserlebnisse verzeichnen können. „Jeder ist etwas Besonderes und Musik kann einem helfen, dass Besondere, welches jeder in sich trägt, zu finden und am Ende auch das Besondere in Anderen zu akzeptieren.“

Das Steckenpferd von Kramer ist die Mundharmonika. „Diese führt im öffentlichen Dasein den Ruf, kein richtiges Instrument zu sein und wird von vielen unterschätzt. Dass in diesem kleinen Ding dann doch so viel steckt und man daraus so viel Musik herausholen kann, verwundert dann aber doch alle“, schmunzelt der Musiker. Und genau wie in der kleinen Mundharmonika viel mehr steckt als die anderen denken, so steckt auch in jedem Kind etwas ganz Besonderes und viel mehr als die anderen denken.

„Es hat sich toll angehört. Super war, dass wir so viel mitmachen durften.“ (Lea, Klasse 4)

Bei allem Spaß kam aber auch der pädagogische Aspekt nicht zu kurz. Ziel dieses Unterrichts ist es, den Wunsch ein Instrument zu lernen und selbst Musik zu machen bei möglichst vielen Kindern zu wecken. Es ist nachgewiesen, dass das Musizieren die Konzentrationsfähigkeit und damit auch die Lernfähigkeit fördert. Musik ist gut für das Selbstvertrauen und fördert auch das Sozialverhalten.
Doch es ist nicht Chris Kramers Ansatz ist dies wissenschaftlich zu erörtern. „Ich möchte vielmehr mit viel Spaß und Bewegung den Kindern dies vorleben und vermitteln. Im Idealfall wird diese Unterrichtsstunde die gleiche Wirkung haben wie ein gutes Buch oder ein guter Film, der ein Stück weit das Leben verändert, weil er etwas in einem angeregt hat und einen Gedankenprozess angestoßen hat.“
Auch Schulleiterin Anne Haumann ist sich sicher, dass ein Event wie dieses eine gewinnbringende Ergänzung zum alltäglichen Jekiprogramm der Grundschule darstellt.

Autor:

Melanie Giese aus Recklinghausen

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