„Mit Linie zum guten Klima“

Das Verwaltungsgebäude der Vestischen Straßenbahnen GmbH | Foto: Ralf Eichenauer
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  • Das Verwaltungsgebäude der Vestischen Straßenbahnen GmbH
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war der Titel der Veranstaltung des Fachforums Nachhaltige Stadtentwicklung der Lokalen Agenda 21 Recklinghausen, die am 16. Juni während der „KLIMAWOCHEN RUHR 2016“ im Rahmen des Dekadenprojekts „Klimametropole RUHR 2022“ stattfand. Auf dem Programm stand die Besichtigung der Vestischen Straßenbahnen GmbH in Herten, die vom Forumssprecher Ewald Zmarsly organisiert wurde.

Die Busse des Nahverkehrsunternehmens verkehren im Kreis Recklinghausen sowie in der Stadt Bottrop und einigen Stadtteilen von Dortmund, Essen, Gelsenkirchen und Oberhausen. Mit circa 976 km² ist die Vestische hinsichtlich des Bedienungsgebietes einer der größten Verkehrsbetriebe Deutschlands Thomas Krämer (Prokurist und zuständig für den Fahrbetrieb) begrüßte die Besucher, informierte in seinem Vortrag über das Unternehmen und beantwortete Fragen der Teilnehmer. Die Vestische Straßenbahnen GmbH hat 1013 Beschäftigte, in Herten und Bottrop Betriebshöfe. Es betreibt 111 Linien mit einer Linienlänge von 1387 km. Ihre Busse (142 Standardsolobusse, 72 Gelenkbusse und 2 Dieselhybridfahrzeuge als Gelenkbusse) fahren im Jahr 18,9 Mio. km. Der Treibstoffverbrauch betrug auf 100 km 60 Liter im Jahre 2002, während er im Jahre 2016 bei 33 Litern liegt. Weitere Dieselhybridfahrzeuge werden nicht mehr angeschafft, da sie nicht umwelt- und klimafreundlicher als die dieselbetriebenen Fahrzeuge nach dem neuesten Standard sind. Wegen schlechter Wirtschaftlichkeit sind die Kleinbusse mit Brennstoffzellenhybridantrieb, die an Wochenenden auf die Halde zum Tetraeder in Bottrop fuhren, nicht mehr in Betrieb. Erdgasfahrzeuge sind nicht im Fuhrpark, da sich ihr Einsatz nur lohnt, wenn das Nahverkehrsunternehmen Teil eines Stadtwerks ist, das Erdgas im Angebot hat. Die Zukunft wird elektrischbetriebenen Fahrzeugen gehören, die leichtere und leistungsstärkere Batterien besitzen werden. Als weiteren Beitrag zur Verbesserung des Klimas und der Umwelt ließ sich das Unternehmen im Jahr 2007 von Ökoprofit zertifizieren und erhielt hierfür einen Preis. Die seit 1999 bestehende Kooperation östliches Ruhrgebiet (KÖR), der die Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG (BOGESTRA), Dortmunder Stadtwerke AG (DSW21), Straßenbahn Herne – Castrop-Rauxel GmbH (HCR) und Vestische Straßenbahnen GmbH angehören, führt durch gemeinsame Anschaffung von baugleichen Fahrzeugen zu geringeren Ausgaben.

Anschließend führten Franz Gzil (Abteilungsleiter Technik) und Karsten Walther (Projektleiter) fachkundig durch den Betriebshof, wobei sie ebenfalls auf die Fragen der Teilnehmer eingingen. Das Unternehmen besitzt drei Tanks zu je 400000 Liter Diesel. Zwei von ihnen sind in Betrieb. Die Hallen werden mit LED beleuchtet. Das Regenwasser versickert vor Ort und trägt zur Grundwasserneubildung bei. Die Reifen der Linienbusse werden im Betriebshof nachgeschnitten und heißerneuert. Durch diese Maßnahmen treten Synergien zwischen Ökonomie und Ökologie sowie positive Beiträge zum Klimaschutz auf. Die Vestische Straßenbahnen GmbH ist auf verschiedenen Gebieten Vorreiter. Vieles davon ist heutzutage Standard geworden. Zwei Beispiele sind hier genannt. Ihre Fahrzeuge waren die ersten mit Lacken auf Wasserbasis. Dadurch werden keine organischen Lösungsmittel verwendet, die die Umwelt belasten. Die Neigetechnik der Niederflurbusse, die beim Halten an Haltestellen zu Einsatz kommt, wurde hier entwickelt. Positiv wirkt sich auch die KÖR aus, denn es werden Erfahrungen und Verbesserungsvorschläge der Mitarbeiter zwischen den Unternehmen der Kooperation ausgetauscht.

Autor:

Ewald Zmarsly aus Recklinghausen

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