Die Arier. Der folgenschwere Missbrauch eines Begriffes durch Rassisten

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Mein „Ahnenpaß“, die „weiße Herrenrasse“, die Angst vor „Überfremdung“ und ein Dokumentarfilm von Mo Asumang über den Arierbegriff und dessen Missbrauch durch Rassisten in Deutschland und den USA

1943 füllte mein Vater, wie verlangt, für mich einen „Ahnenpaß“ aus. Darin wurde vom Standesamt meine „arische Abstammung“ bestätigt.

Damit gehörte ich als „Arier“ der weißen Herrenrasse an, hatte einen „Führer“ namens Adolf Hitler und war diesem Menschen, der gar nicht so aussah, wie wir uns einen “Arier“ vorgestellt haben, in vasallenhafter Treue ergeben.

Als mir nach 1945 die Augen geöffnet wurden und ich das ganze Ausmaß der Nazigräuel erfahren habe, war in meiner Verwandtschaft der Nationalsozialismus kein Thema mehr. Dieser Teil der Vergangenheit wurde verdrängt.

1961 habe ich die Tochter eines Vaters, der Nazigegner war, und einer Mutter, die eine „arische Abstammung“ nicht nachweisen konnte und wahrscheinlich Jüdin war, geheiratet:

»Agnes Miegel, Ernst Schenke und der Nationalsozialismus«

Weitere Beiträge über NATIONALSOZIALISMUS auf Stahlbaums Zeitfragen-Blog

Heute, im 21. Jahrhundert, ist die afrodeutsche Filmemacherin Mo Asumang der Frage nachgegangen: Woher stammt der Begriff »Arier«? und: Gibt es Menschen, die Arier sind? Sie hat Neonazis und andere Rassisten, die sich „Arier“ nennen, interviewt, reist in den Iran, besucht eine Gruppe Arier und beweist die wahre Herkunft des missbrauchten Begriffs.

Ausschnitte aus ihrem Film »Die ARIER«:

Der Film wird heute, Dienstag, den 5. April, um 22 Uhr bei ARTE gezeigt und kann dann auch in der Mediathek gesehen werden.

Autor:

Dietrich Stahlbaum aus Recklinghausen

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