Die Stadtspitze in Recklinghausen hat offensichtlich kein Interesse mehr an der Don-Bosco-Schule!

Am Samstag sah ich eine Karikatur in der Recklinghäuser Zeitung zu dem mittlerweile grotesken und unwürdigen Schauspiel an der Don-Bosco-Schule in Speckhorn, das fast schon den Charakter einer Posse besitzt. Als betroffener Vater von zwei Kindern, die bisher mit großer Begeisterung diese Schule besucht haben, war ich natürlich interessiert, die Karikatur näher zu studieren. Was kann man dort erkennen? Zunächst geht es auf dem "Don-Bosco-Kampfplatz" um die Bewerbung von Frau Dr. Franka Christen, die ihre unbestreitbare Kompetenz, die sie durch mehrfache Publikationen an der Universität und durch ihre Tätigkeit in der Lehrerausbildung erworben hat, demonstriert. Dagegen scheint der Vorwurf einer mangelnden Erziehungskompetenz geradezu lächerlich zu wirken. Auf der Zuschauertribüne befinden sich drei Cäsaren (aus dem Kollegium), die unmissverständlich ihre Abneigung gegenüber der Bewerberin zum Ausdruck bringen, indem sie die Frage "To be or not to be" durch ihre Handbewegung bereits entschieden haben. Die Gladiatorin Christen wird von panischem Schrecken erfasst, als der Löwe voller Inbrunst brüllt, der ihr den Garaus machen soll. Jetzt hilft nur noch die Flucht, um das nackte Leben zu retten! Schließlich sitzen Zuschauer auf der Tribüne, die mit Häme, Begeisterung und großer Freude das Treiben verfolgen. Der Löwe wirkt so bedrohlich, dass er durchaus in der Lage ist, nicht nur die Gladiatorin sehr schnell in die Flucht zu treiben, sondern auch die ganze Arena zu verwüsten. Die Zuschauer haben offensichtlich Gefallen an dieser prekären Situation gefunden, denn sie verharren auf ihren Sitzen in völliger Passivität. Wie ist die Karikatur zu interpretieren? Die Stadtspitze in Recklinghausen findet offensichtlich Gefallen an der Speckhorner Satire, denn ohne Schulleitung kann man sich des unliebsamen Stiefkindes "Don -Bosco-Schule" in Kürze entledigen. Da sind Worte des Bedauerns, die der Schuldezernent Georg Möllers sprach, bloße Lippenbekenntnisse. Möllers war selbst auf der Schulkonferenz zugegen und hätte doch intervenieren können, um zu deeskalieren. Das ist aber offenbar gar nicht von der Stadtspitze in Recklinghausen beabsichtigt gewesen. Speckhorn ist (noch) ein sicherer CDU-Wahlkreis und es wäre töricht, die Stammwählerschaft durch die Schließung der Don-Bosco-Schule zu vergraulen. Da hält man sich mit den wahren Absichten besser bedeckt, um keine Wählerstimmen für die CDU zu verlieren. Man schaut lieber dem Schauspiel abwartend zu und kann anschließend pragmatisch verkünden: Die Don-Bosco-Schule muss bedauernswerterweise geschlossen werden, da sich kein Schulleiter gefunden hat! Das ist offensichtlich die Strategie der Stadtspitze- man traut sich jedoch nicht, den Bürgern die Wahrheit zu sagen! Es geht somit gar nicht um die betroffenen Schüler und deren Eltern, sondern finanzielle Erwägungen stehen hier im Vordergrund! Der Fortbestand der Don-Bosco-Schule in Speckhorn mit einer überaus engagierten Schulleiterin liegt somit gar nicht im Interesse der Stadtspitze in Recklinghausen. Das ist wirklich jammerschade!
Dr. Dr. Joachim Seeger, RE-Nord

Autor:

Dr. Dr. Joachim Seeger aus Recklinghausen

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