Infoveranstaltung zur Notunterkunft für Flüchtlinge in Recklinghausen-Hochlarmark

Bürgermeister Christoph Tesche eröffnet die Infoveranstaltung
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Die Vest Arena war gut besucht. Circa 500 Bürger sind gekommen. Viele Anwohner haben am Dienstag, 24. November, die Gelegenheit genutzt, ihre Fragen und Meinungen zur Notunterkunft des Landes Nordrhein-Westfalen für Flüchtlinge in Recklinghausen-Hochlarmark auf dem RAG-Holzlagerplatz loszuwerden.

Dabei ging es unter anderem um die Ängste der Anwohner zum Thema Sicherheit und Angebote wie „Wir möchten Flüchtlinge mit kostenfreiem W-Lan versorgen“. Die Vertreter der Stadtverwaltung und der Bezirksregierung versuchten an diesem Abend, die Ängste zu beruhigen und Hilfsangebote zu koordinieren. Klar, dass dabei auch Grenzen gesetzt sind: „Wir können hier heute Abend keine Weltpolitik machen“, eröffnete Bürgermeister Christoph Tesche. „Die Situation ist nicht leicht und wir müssen die Menschen, die zu uns kommen, so gut es geht versorgen. Da haben wir keine Wahl und wir lassen sie nicht auf der Straße stehen.“

Notunterkunft ist nur eine vorübergehende Lösung

Wie groß diese Herausforderung ist, erklärte Dorothee Feller, stellvertretende Regierungspräsidentin der Bezirksregierung Münster: „In der letzten Woche sind 12000 Flüchtlinge nach NRW gekommen. Die Zahlen sind sprunghaft angestiegen, damit konnte niemand rechnen.“ Die erste Anlaufstelle für Flüchtlinge sind landeseigene Einrichtungen. Die Kapazitäten reichen allerdings nicht aus, daher müssen Notunterkünfte angeboten werden. Die RAG hat dem Land für die Errichtung einer solchen Notunterkunft den alten Holzlagerplatz in Hochlarmark angeboten. Dort entsteht zurzeit eine Leichtbauhalle, in der bis zu 1000 Menschen für zwei bis drei Wochen einen Platz finden sollen. Sie werden dort registriert, untersucht und versorgt. Diese Einrichtung ist dabei keine Dauerlösung. Wie lange sie dort stehen wird, konnte die Vertreterin der Bezirksregierung nicht konkret sagen.

Betreut werden die Flüchtlinge vor Ort vom Malteser Hilfsdienst. Die Mitarbeiter arbeiten derzeit an der Ausstattung der Halle. „Es läuft gut und wir sind zuversichtlich, dass wir den Starttermin halten können“, sagte Uwe Hüging, Bezirksgeschäftsführer des Malteser Hilfsdienstes. Ab Anfang Dezember werden die ersten Flüchtlinge ihr vorübergehendes Quartier beziehen.

Die Anwohner äußerten in der Vest Arena zudem ihre Sorgen um die Sicherheit in der Umgebung. Polizeirätin Jeanette Sostmann erklärte dazu, dass es im Umfeld von Flüchtlingsunterkünften nicht mehr Kriminalität als im übrigen Stadtgebiet gäbe. Sie versprach, dass die Polizei Präsenz zeigen wird. Die Bezirksregierung hat außerdem zugesagt, den Bereich zwischen den Unterkünften durch einen Sicherheitsdienst überwachen zu lassen.

Hochlarmarker bieten Unterstützung an

Doch neben allen Bedenken und Ängsten, die die Anwohner an diesem Abend geäußert haben, zeigte sich auch, dass viele Hochlarmarker die Flüchtlinge freundlich empfangen wollen. Die Freifunker boten so zum Beispiel an, die Unterkunft mit kostenfreiem W-Lan zu versorgen. Andere Anwohner interessierte, wie sie helfen und unterstützen können. „Wir sind für jede Hilfe dankbar, denn ohne die Unterstützung unserer Ehrenamtlichen, wäre diese große Herausforderung gar nicht zu meistern“, sagte Malteser-Bezirksgeschäftsführer Hüging. „Wer helfen möchte, kann sich gerne an unsere Dienststelle wenden.“

Autor:

Max Rolke aus Recklinghausen

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