Kriminalitätsbericht 2011 - Deutlich mehr Straftaten

Die Polizei im Kreis setzt auch in 2012 verstärkt auf Prävention. Foto: Arno Bachert/ pixelio.de
2Bilder
  • Die Polizei im Kreis setzt auch in 2012 verstärkt auf Prävention. Foto: Arno Bachert/ pixelio.de
  • hochgeladen von Lokalkompass Kreis RE

Das Polizeipräsidium Recklinghausen veröffentlicht den Kriminalitätsbericht 2011. Nach deutlichem Rückgang im Jahr 2010 stieg die Zahl der Straftaten im vergangenen Jahr wieder stark an.
Dem Bericht zufolge liegt das Niveau damit im Bereich eines Zehnjahresmittelwertes. In den letzten zehn Jahren ist bei der Kriminalitätsentwicklung eine Wellenbewegung erkennbar. Neben dem Tiefststand von 58.857 Delikten im Jahr 2002 gab es den Höchststand von 67.855 erfassten Straftaten im Jahr 2005. Nach dem deutlichen Rückgang (-6,70 Prozent) der Straftaten von 2009 auf 2010 ist im letzten Jahr ein Anstieg feststellbar.
Für das Jahr 2011 wurden im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Recklinghausen 62.978 Straftaten registriert. Die Gesamtzahl der angezeigten Delikte stieg damit im Vergleich zum Vorjahr (2010: 60.214) um 4,59 Prozent. „Wesentlich zum Anstieg beigetragen haben etwa 3.560 mehr erfasste Diebstahlsdelikte. Sie machen etwa 50 Prozent der Gesamtstraftaten aus“, betonte Polizeipräsidentin Dr. Katharina Giere bei der Präsentation der Zahlen. Im Langzeitvergleich liegt die Zahl der Gesamtstraftaten 2011 in etwa auf dem Niveau eines Zehnjahresmittelwertes (~62.638).
„Nachdem 2010 mit einer Aufklärungsquote von 48,16 Prozent ein guter Wert erzielt werden konnte, sank die Quote 2011 auf 45,34 Prozent. Insgesamt konnten 28.557 (2010: 28.998) Straftaten aufgeklärt werden“, ergänzte der Leiter der Direktion Kriminalität, Ulrich Nisch. Im Rahmen der Ermittlungen gelang den Polizeibeamten die Identifizierung von 20.965 Tatverdächtigen (2010: 21.126), 5.173 von ihnen waren jünger als 21 Jahre (2010: 5.659).
Die Anzahl der Straftaten gegen das Leben ist von 19 auf 22 gestiegen. In sechs Fällen (2010: 10) ermittelten die Beamten wegen Mordes, in neun Fällen (2010: 4) wegen Totschlags. Bei allen 22 Delikten führten die Ermittlungen zur Aufklärung der Tat (2011: 100 Prozent / 2010: 94,74 Prozent).
Bei den Wohnungseinbrüchen lassen sich hingegen sehr unterschiedliche Entwicklungen feststellen. Insgesamt wurden im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Recklinghausen aber 2.524 Einbrüche registriert. Das bedeutet gegenüber 2010 (1.982) einen Anstieg von 27,35 Prozent.
„Das Polizeipräsidium hat auf Grund dieser Entwicklungen bereits im Jahr 2011 umfangreiche Maßnahmen ergriffen“, betonte Dr. Giere. „Die Aufklärungsquote beim Wohnungseinbruch konnte behördenweit nicht nur deutlich verbessert werden, 20 Prozent bedeuten auch landesweit ein überdurchschnittliches Ergebnis“, ergänzte Ulrich Nisch.
Die Zahl der Taschendiebstähle ist im letzten Jahr nochmals deutlich um über 40 Prozent angestiegen. Polizeibeamte ermittelten 2011 in 1.699 Fällen, nachdem es im Jahr 2010 noch 1.209 Anzeigen gegeben hatte.
Gewaltdelikte gehen hingegen deutlich zurück. Sie weisen den niedrigster Stand seit zehn Jahren auf. Die Zahl der gefährlichen und schweren Körperverletzungen sank um über 7 Prozent. Im letzten Jahr ist die Gewaltkriminalität mit 6,49 Prozent nochmals deutlich zurück gegangen, nachdem sie bereits 2010 (2.310) um über 6 Prozent gesunken war. Mit 2.160 Gewaltdelikten im Jahre 2011 ist der niedrigste Stand seit zehn Jahren erreicht worden, fast dreiviertel aller Straftaten konnten aufgeklärt werden (2011: 72,27 Prozent / 2010: 72,81).
Im Jahr 2011 wurden 642 Sexualdelikte erfasst. Das sind 59 oder 10,12 Prozent mehr als im Vorjahr (583 Fälle). Die bekannten Vergewaltigungen und schweren sexuellen Nötigungen haben um 17 Fälle oder fast 16 Prozent abgenommen (2010: 108 Fälle; 2011: 91 Fälle). Die Fälle des sexuellen Missbrauchs von Kindern stiegen dagegen deutlich um über 50 Prozent an (2010: 158 Fälle, 2011: 239 Fälle). „Erfreulicherweise hat sich auf Grund einer größeren Sensibilität das Anzeigenverhalten geändert“, sagte die Polizeipräsidentin. Im letzten Jahr sind negative wie auch positive Aspekte erkennbar. Durch die Umsetzung der Maßnahmen zur Bekämpfung des Wohnungseinbruchs war aber eine positive Tendenz erkennbar, die sich nach vorsichtiger Einschätzung auch 2012 fortsetzt“, so das Fazit der Polizeipräsidentin.

Die Polizei im Kreis setzt auch in 2012 verstärkt auf Prävention. Foto: Arno Bachert/ pixelio.de
Polizeipräsidentin Dr. Katharina Giere. Foto: Polizei
Autor:

Lokalkompass Kreis RE aus Recklinghausen

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

10 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.