Tauchen in den Sonnenaufgang

Taucher im Wasser
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07:00 Uhr morgens, Lufttemperatur -1 Grad, Wassertemperatur +4 Grad, eine papierdünne Eisschicht auf der Oberfläche des Wassers! Trotzdem lässt keiner der Anwesenden Zweifel daran, gleich mit Freude in das kalte Wasser zu springen. Was jedem den Schauer des Entsetzens über den Rücken schicken würde, ist für die Mitglieder der Taucher Kamp-Lintfort e.V. die Ausführung ihres Hobbys. Sechs Taucher hatten sich an diesem Morgen, am Budberger See verabredet, um gemeinsam einen Early-Morning-Dive zu machen. Nach einem kurzen Hallo ging jeder zurück an sein Fahrzeug und baute seine Tauchausrüstung zusammen. Die Pressluftflaschen wurden am Jacket befestigt und die Atemregler in die Ventile der Flaschen gedreht. Eine erste Prüfung der Funktion der Atemregler schloss den Vorgang ab. Weitere Ausrüstungsgegenstände folgten, je nach persönlichen Vorlieben. Bei allen gleich, war die Prüfung der Funktion der lichtstarken Unterwasserlampen. Ohne mindestens eine Lampe wäre ein Tauchgang in dieser Dunkelheit aus Sicherheitsgründen unmöglich. Nach wenigen Minuten hatte jeder seine persönliche Ausrüstung zusammengebaut und kontrolliert. Nun war es an der Zeit, sich umzuziehen. Aufgrund der Temperaturen war der Einsatz eines Trockentauchanzuges empfohlen. Ein Trockentauchanzug schützt den Taucher vor Kälte, indem ein isolierendes Luftpolster die Wärme des Körpers nur in geringem Maße an die Umgebung weitergibt. Ohne eine solche Isolierschicht würde der Taucher schnell unterkühlen. Nachdem alle Taucher ihre Anzüge angezogen hatten traf man sich um Absprachen für den Tauchgang zu treffen. Wer taucht mit wem? Wohin tauchen wir? Was ist, wenn wir uns verlieren? Schnell war klar, dass diesmal der Pirat (Bootswrack) das Ziel sein sollte. Die Gradzahlen für den Kompasskurs wurden ausgetauscht. Auf dem Rückweg wollte man am Ufer entlang tauchen („Ufer rechte Schulter!“). Nach der Absprache über das Ziel und dem Festlegen der allgemeinen Sicherheitsregeln, nahmen alle die Ausrüstung auf den Rücken. Gemeinsam ging es ans Ufer, bzw. an den Steg. Bepackt mit 30-40kg Ausrüstung waren die Taucher froh endlich ins Wasser zu kommen. Dort nimmt das Wasser ihnen ein Teil des Gewichts der Ausrüstung ab. Im Wasser angekommen komplettierte jeder seine Ausrüstung und wartet darauf, dass alle das Zeichen für die Bereitschaft gaben. Nach und nach versanken die Buddyteams unter geräuschvollem Blubbern im Wasser. Nur die Leuchtfinger der starken Lampen und die manchmal auftauchenden Blasen deuteten noch daraufhin, dass soeben sechs Taucher hier waren.
Bei einer Sichtweite von durchschnittlich 3m war der Weg zum Piraten nur mit einem Kompass zu bewältigen. Das Tauchen mit Kompass erfordert etwas Übung, da nicht nur konsequent auf den Kompasskurs geachtet werden muss, es muss auch noch die Zeit im Auge behalten werden, die man diesen Kurs taucht. Ist man zulange unterwegs ohne das Ziel zu erreichen, hat man wahrscheinlich das Ziel verfehlt. Heute aber bewies die Führungsgruppe eine perfekte Zielgenauigkeit. Man erreichte den Piraten genau mittschiffs und in der geplanten Zeit. Nach ein paar Umrundungen ging man auf Kurs Ufer. Im Uferbereich angekommen, folgte man nun der Uferlinie. Ein Kompass war jetzt nicht mehr unbedingt von Nöten. Die Uferlinie reichte der Gruppe um sicher wieder zum Steg zurückzukehren. 55 Minuten später erreichte man den Steg. Mit dampfendem Atem kam einer nach dem anderen wieder an die Oberfläche. Bei den Fahrzeugen angekommen wiederholte sich das Schauspiel des Umziehens in umgekehrter Reihenfolge. Erst wurde die äußerlich nasse Tauchkleidung abgelegt und danach die Tauchausrüstung auseinander gebaut. Schließlich trafen sich alle, um die Einträge in den Logbüchern gegenseitig zu signieren und mit einem heißen Kaffee den gelungenen Tauchgang zu feiern. (mj)

Autor:

M. Jaroch Taucher Kamp-Lintfort e.V. aus Kamp-Lintfort

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