Feldbahner verlängern ihre Gleistrasse

Mit diesem Radlader verteilt Michael Nienhaus den gespendeten Sand für den Unterbau der neuen Gleistrasse.
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  • Mit diesem Radlader verteilt Michael Nienhaus den gespendeten Sand für den Unterbau der neuen Gleistrasse.
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Gahlen. Gleisbau in Schermbeck: Eine ziemlich ungewöhnliche Baustelle gibt es derzeit in Gahlen, längs der Straße Im Aap.

Ein alter Radlader ist dort im Einsatz, um direkt neben der Fahrbahn Sand für ein neues Gleisbett abzukippen. Am Steuer sitzt Michael Nienhaus, Vorsitzender der Feldbahnfreunde Schermbeck-Gahlen. Mit Schaufeln verteilen die Helfer das Material. Meistens am Mittwoch treffen sich fünf oder sechs Ehrenamtliche, um am neuen, rund 300 Meter langen Streckenabschnitt zu arbeiten. Dieser wird das Sportgelände des TuS Gahlen mit den Gleisen verbinden, die in Höhe der Zufahrt zur evangelischen Freizeitstätte enden. „Wir haben im Prinzip keinen Zeitdruck“, sagt Michael Gorris, zweiter Vorsitzender. Aber interessierte Fahrgäste fragen: „Wann geht’s denn weiter?“ Die Ehrenamtlichen sehen das als Bestätigung ihrer Arbeit.

Feldbahn hat eine wechselvolle Geschichte

Wechselhaft ist die Historie der alten Idunahall-Schmalspurbahn seit ihrer Stilllegung. Große Pläne gab es, auf dem Ziegelei-Gelände war viel passiert. „Das ist schade“, sagt Gorris über das Scheitern des ursprünglichen Vorhabens, die Strecke bis zum Meesenmühlenweg und darüber hinaus auszubauen. Aber die Feldbahner sind jetzt in Gahlen zuhause und blicken lieber nach vorne. Doch auch bis dahin war es ein weiter Weg. Drei Jahre hat es bis zur Genehmigung gedauert. „Die Zusammenarbeit mit dem Bauamt beim Kreis Wesel war erstklassig“, betont Gorris.

Gleise und Sand wurden gesponsert

Material-Hilfe erhielten die Bahner zudem: Die gebrauchten, aber gut erhaltenen Gleise stammen von einem Weseler Unternehmen. Sand und Kies fürs Gleisbett, rund 40 Tonnen, hat die Schermbecker Firma Besten gesponsert. Aus hiesigen Vorkommen stammt das Material. „Gewachsene Böden“, ergänzt Gorris. Eine wichtige Hilfe beim Material-Transport ist den Bahnern der betagte, aber funktionierende gelbe Radlader. Den haben sie gegen einen Gabelstapler getauscht, der sich als weniger geeignet erwiesen hat. Den Rasen und die Deckschicht auf der neuen Trasse haben die Bahner zunächst entfernt.

Dank für das Bereitstellen der Trasse

„Das ist toll“, dankt Gorris stellvertretend für den Verein Wilhelm und Friederike Haferkamp. Die beiden, selbst im Verein, stellen den Bahnern die Fläche für die eingleisige Trasse. Wenn dafür Pacht zu zahlen wäre, hätte sich die Sache vermutlich schon erledigt, erklärt Gorris.
Nahe des Sportplatz-Parkplatzes, von dort aus werden die Gleise gelegt, wollen die Bahner zwei Weichen einbauen. Sie sollen ein Umsetzen der Lok ermöglichen. Denn die Wagen, auf denen auch Passagiere mitfahren werden, dürfen nur gezogen und nicht geschoben werden. Die Personen-Beförderung, auch lange ein Knackpunkt, ist über die Baugenehmigung erfasst. Und: Die Sicherheit von Mitgliedern und Fahrgästen hat hohen Stellenwert, versichert der Verein. „Vielleicht sind wir bis Mitte 2017 fertig“, hofft Gorris. Dann ließe sich die Eröffnung der neuen Trasse mit der Feier zum zehnjährigen Vereinsbestehen zusammenlegen.

Entlang des Lippe-Ufers soll die Bahn später fahren

Aber die Bahner denken bereits weiter: Vom Hof Haferkamp, dort ist die Werkstatt untergebracht, soll es Richtung Lippe und dann am Fluss entlang weitergehen. Rund 450 Meter Strecke sind das. Gorris blickt auf den künftigen Trassenverlauf: Rund drei Meter Gefälle sind auszugleichen. Keine einfache Sache. Gorris sagt dazu lachend: Einfach nur Gleise zu verlegen, „das ist ja langweilig.“
Info: www.feldbahn-schermbeck.de

Mit diesem Radlader verteilt Michael Nienhaus den gespendeten Sand für den Unterbau der neuen Gleistrasse.
Ralf Rutkat packt beim Bau der Trasse mit an und stellt eine Weiche auf dem Betriebsgelände am Hof Haferkamp in Gahlen.
Autor:

Andreas Rentel aus Schermbeck

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