Use Hiärte schlött vö Schwelm - Heimatfestabend ging (wie versprochen) dynamisch über die Bühne

Viel Tanz, Musik, Kabarett und hier zu sehen, dass Satzzeichen-Theater mit La-Scene, auf dem Festabend 2010
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  • Viel Tanz, Musik, Kabarett und hier zu sehen, dass Satzzeichen-Theater mit La-Scene, auf dem Festabend 2010
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Die 13 Böllerschüsse waren kaum verklungen, da ertönte auch schon das Nachtwächterlied, vorgetragen und zuvor extra für den Festabend umgeschrieben, von Christian M. Fasel (Nachbarschaft Gesellschaft Oberstadt) und Symbolfigur des Schwelmer Heimatfest, durch den großen Saal des Jugendzentrum an der Märkischen Strasse. "Hört Ihr Leut' und lasst Euch sagen - vom Turm die Glock hat Acht geschlagen..." Richtig! Pünktlich um 20:00 Uhr eröffneten die Festabendmoderatoren Kerstin Heumann-Wasserkamp und Enzo L. Caruso mit ihrem selbstverfassten Mottolied "Unser Herz das schlägt für Schwelm" den diesjährigen Festabend.

Zuvor hatte die Städtische Musikschule sowie der Musikzug (die Big Band) der Freiwilligen Feuerwehr Schwelm mit schönen Klängen unterhalten und die Wartezeit auf das nahende, abwechslungsreiche Showprogramm angenehm verkürzt. Kerstin und Enzo freuten sich, ein weiteres Mal durch den Abend geleiten zu dürfen und promt wurden zunächst ersteinmal "Party-Tröten" an einige der Besucher ausgehändigt - die ursprünglich bereitgestellten Vuvuzelas wurden als Blasinstrumente von Moderatorin Kerstin für zu laut und störend empfunden und fanden daher nicht den Weg auf die Bühne. "Tröten Sie!", hieß es nun fortan vor jedem der folgenden 13 Beiträge und das Publikum machte bereitwillig mit.

Nach einem kleinen Geburtstagsständchen für DACHO-Chefin Christiane Sator durften die Besucher des Festabend zunächst den 1. Bürger der Stadt Schwelm, Jochen Stobbe auf der Bühne erleben. Dieser zeigte durch seine unterhaltsame Ansprache, dass ihm das Schwelmer Nachbarschaftsleben, nicht zuletzt durch seine aktive Mitgliedschaft bei der Nachbarschaft zum Parlament, eine Herzensangelegenheit ist und vereinte gekonnt witzige Sprüche und gute Ideen, wie den Pilger-Rastplatz am Wilhelmsparkplatz, in einer ansprechenden Rede. Promt wurde das Moderationsdoppel im Anschluss an die lustige Ansprache in seiner nächsten Überleitung gestört. Mike Supreme (Peter Hartwig) stürmte mit reichlich "Bambule" die Bühne, nicht ohne zuvor lautstark auch schon im Publikum für Furore gesorgt zu haben - klar, dass hier der Sicherheitsdienst eingreifen musste!!!

Hans Paul Niepmann griff daher im Anschluss auf eher ruhigere Töne zurück und brachte, in seinem (wie immer) schön gestalteten Redebeitrag auf Schwelmer Platt das Publikum mit seinen Dönekes zum Schmunzeln und Lachen ohne aber hierbei auch hier und da auf "moralisch besinnlichere Töne" zu verzichten! Die anschließende Annepolka der Kinderballettgruppe der Spielvereinigung Linderhausen war ein echter "Hingucker". Die kleinen Grazien schwebten über die Bühne und zauberten den Zuschauern ein Lächeln ins Gesicht. Aber auch die Traditionen sollten im Anschluss nicht zu kurz kommen! "Das Westfalenlied" - unsere Hymne stand auf der Tagesordnung der Moderation. Traditionell wird das Lied immer zum Ende eines Festabend gesungen und somit suchten Kerstin und Enzo ausgibig im Publikum nach geeigneten Sängerinnen und Sängern, die dieses am Ende AUF der Bühne gemeinsam mit allen Akteuren performen sollten. Insgesamt 4 Gäste wurden für das Finale gesucht und auch gefunden, unter anderem konnten der Schwelmer Obernachtwächter Christian M. Fasel sowie der Geschäftsführer der DACHO Andreas Merken zum lautstarken mitsingen aktiviert werden. Die Turngemeinde zur Roten Erde wirbelte im Anschluss sportlich über die Bühne. Eine explosive Mischung aus Tanz und Sport begeisterte das Publikum, das kurzerhand zu Arielle, der kleinen Meerjungfrau unter dem Meer entführt wurde. Hiervon insperiert erzählte Enzo seinen "Karpfen-Witz", den er vom Gewinner des diesjährigen Schwelmer Kleinkunstpreises (Bier & Kultur) Knacki Deuser geklaut hatte. Das Publikum lachte höflich und konnte sich im Anschluss an dem tollen Beitrag der Ballettschule Gabi Hilpert erfreuen, die mit einer schönen Swing-Nummer von "Eye of the Tiger" wieder einmal ihre tänzerischen Qualitäten unter Beweis stellten.

Von soviel netten Damen angelockt fand schließlich Mike Supreme ein weiteres Mal den Weg zur Bühne. Dem Sicherheitsdienst entkommen präsentierte er sich Moderator Enzo als Howard Carpendale Double und hatte eigens zur Belustigung des Publikums mit der feschen Bernadette noch eine Striptease-Tänzerin im Gepäck. Schade, dass diese ziemlich angetrunken und übelgelaunt die Bühne erreichte, was (nun tatsächlich sehr zur Belustigung des Publikums) in einem Desaster für "Möchtegern-Promi" Mike und Moderator Enzo endete.

Nach diesem kurzen Sketch ging es mit der Gewinnerin des 4. Schwelmer Song Contest weiter. Momo sorgte mit ihrer einzigartigen Stimme für reichlich Gänsehaut im Publikum bevor dann die Akteure der Theatergruppe La Scene ihr Satzzeichentheater präsentierten. Hierbei handelte es sich um einen kurzweiligen Kabarettbeitrag, vorgetragen durch ein Fragezeichen, welches nur Fragen in den Raum warf, ein Ausrufezeichen, das nur Behauptungen aufstellte und dem Punkt, der eben alles auf den Punkt brachte. Aber auch das Komma durfte selbstverständlich nicht fehlen und brachte sich zur Gliederung der kabarettistischen Punkte aktiv mit ein. Themen wie die NRW-Wahlen ("ohne prall geüllte Hoden - liegt das Bundesland am Boden"), die Deutsche Bahn ("Wir haben gerade Grill-Wochen!"), der Vulkanausbruch im Frühjahr ("Helmut Schmidt war zu Besuch auf Island") oder auch "WM-Zottel" Netzer standen hierbei auf dem Programm.

Im Anschluss hieß es dann: "Schwelm - 12 Points". Lena, die Gewinnerin des Eurovision Song Contest wurde von Kerstin und Enzo inklusive eigens dafür umgedichteten Song "Schwelm oh Schwelm" parodiert. Beide Moderatoren tänzelten im schwarzen Kleid und Lena-Style über die Bühne! Besonders die aus dem kleinen, schwarzen Abendkleid von Enzo hervorquellende Brustbehaarung dürften die Frauenherzen höher geschlagen lassen haben. Der Schwelmer Akkordeonclub '67 eV hatte unterdessen bereits seine Notenständer bereitgestellt und unterhielt das Publikum im Anschluss mit zünftiger Musik. Nach einer kurzen Werbeunterbrechung ging es dann mit "Cream" von der Ballettschule Gabi Hilpert weiter. Genaugenommen auch ein Werbebeitrag für die perfekte Creme!!! Hübsche Creme-Tuben mit dem Aufdruck "Use Hiarte schlött vö Schwelm", die von den charmanten Tänzerinnen unterhaltsam präsentiert wurden. Nach einem kurzen Wiedersehen mit dem Frage- und Ausrufezeichen von La Scene ging es umgehend mit dem Theaterensemble Scusi?! weiter. Diese boten in diesem Jahr, kostümiert als kleine Schwelmer Mäuse, einen saTIERISCHen Beitrag in dem sie die Welt aus Mäusesicht betrachteten. Umweltpolitische Themen wie Tierversuche oder die Ölkatastrophe ("Wir müssen noch den Golf tanken...") waren ebenso angesagt wie der Klimaschutz ("Rülpst die Kuh und furzt das Schwein - heizt Methan dem Sommer ein!"). Abschließend bekannten sich die Mäuse dann zu dem "Tom & Jerry Song" von Udo Jürgens dazu, dass es doch in Schwelm am Schönsten ist und woanders einfach für die Katz'... Die Baskets Beats rundeten die 135-minütige Veranstaltung schließlich mit heißen Cheerleader-Ryhtmen gekonnt ab und heizten den Zuschauern zum Abschluss nochmals ordentlich ein bevor dann alle Akteure des Festabends gemeinsam mit den aus dem Publikum gecasteten Zuschauern das "Westfalenlied" als krönendes Finale präsentierten.

Autor:

Enzo L. Caruso aus Schwelm

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