Use Hiärte schlött vö Schwelm - Unsere lokale Mundart vor dem Aus?

Unser amtierende Schwelmer Obernachtwächter Christian M. Fasel spricht unser Schwelmer Platt. Leider eine Ausnahme!
  • Unser amtierende Schwelmer Obernachtwächter Christian M. Fasel spricht unser Schwelmer Platt. Leider eine Ausnahme!
  • hochgeladen von Enzo L. Caruso

Spätestens wenn die Plakate für unser kommendes Heimatfest aufgehängt werden, wird auch mit dem aktuellen Motto, die Schwelmer Mundart wieder present in den Schwelmer Köpfen. Denn, wie "güssen, vandage und moane" stehen auch die nächsten tollen Tage in Schwelm wieder unter einem in Schwelmer-Platt gewähltem Motto. Ideengeber ist in diesem Jahr Mirco "Bully" Enkhardt von der Nachbarschaft "Zum Parlament", eine vom Heimatfest bekannte Festzugeinzelgänger-Ikone, die noch gut unsere Schwelmer Mundart sprechen kann... Hiässe Töne? Eine erfreuliche Wendung: Dieses Jahr wurden, obwohl immer weniger Schwelmer unsere Mundart beherrschen, mehr Vorschläge im Vergleich zum Vorjahr eingereicht. Aus insgesamt 291 Einsendungen ging am Ende der Mittelstädtler "Bully" als Gewinner hervor.

Schon um 1820 hat Peter Heinrich Holthaus diese Mundart in seinen Dichtungen angewandt und auch noch in den '50er-Jahren war die Mundart von Schwelm in der Bevölkerung noch fest verwurzelt. Wenn man es genau nimmt, gehört sie in den Raum Dortmund des Westfälischen. Heute verfechtet unseren alten Dialekt immer noch der "Plattdeutsche Stammtisch", da wo dä Lü noch platt küeren, und auch der eine oder andere "gestandene Schwelmer" verfällt auf den Bauplätzen, getreu dem Motto "Gedöne maut sein", schon einmal gerne in unser Schwelmer Platt, oftmals leider un- und missverstanden von den jüngeren "Nachwuchsnachbarn".

Und auch, wenn man durch die beliebte Heimatfestzeitung blättert, darf man sich alljährlich von den keinesfalls platten plattdeutschen Texten von Anita Stiepermann und Co. begeistern lassen. Eher bedauerlich ist, dass die "neue Generation" nicht mehr "platt küert". Auf kurz oder lang wird unser Schwelmer Platt somit wahrscheinlich aussterben.

Einen Herzblut-Verfechter unserer lokalen Mundart, nämlich Hans-Paul Niepmann, können Sie am 03. September beim Schwelmer Heimatfestabend live erleben. Auch in diesem Jahr wird der beliebte Mundart-Redner wieder lokalbezogen, witzig und kritisch "Water op da Müöllen" unseres Platt schütten und das Publikum mit plattdeuschen Texten köstlich unterhalten. Das ist Gesetz: Wenn der "Van-Dage-Mundart"-Preisträger Hans-Paul Niepmann das Rednerpult mit seinen unterhaltsamen „Dönekes op Platt‘ besteigt, dann rappelt ät inne Kiste. Das sollen Sie sich. nach dem Verhallen der 13 Böllerschüsse, wirklich nicht entgehen lassen.

Fazit, in Anlehnung an ein altes Heimatfestmotto: "Ohne platt löppt nix" - was soll man dazu sagen? Hmm, genau so es et - Nu kür du!

Autor:

Enzo L. Caruso aus Schwelm

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