Dortmund: RevierGestalten - Von Orten und Menschen - Neue Ausstellung im LWL-Industriemuseum Zeche Zollern

Die Maschinenhalle der Zeche Zollern 1969, zwei Jahre nach der Stilllegung des Bergwerks. | Foto: LWL/Erdmann
  • Die Maschinenhalle der Zeche Zollern 1969, zwei Jahre nach der Stilllegung des Bergwerks.
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Mit der Schließung der Zeche Prosper-Haniel in Bottrop endet im Dezember die Ära des Steinkohlenbergbaus in Deutschland. Die Kohlenkrise an der Ruhr begann schon vor 60 Jahren. Seither hat sich die Region enorm gewandelt. Diesen Veränderungen widmet sich der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) in einer neuen Ausstellung mit dem Titel "RevierGestalten - Von Orten und Menschen" (24.2.-28.10.2018) im LWL-Industriemuseum Zeche Zollern in Dortmund.

Die Schau richtet den Blick auf Orte des Wandels und stellt Frauen und Männer vor, die den Prozess beeinflusst und miterlebt haben. Fotografien, Filme, Dokumente und Exponate wie Modelle, Banner, Werkzeuge, Kleidungsstücke und Instrumente veranschaulichen den Weg von der Zeche zum Museum, den Kampf um Zechensiedlungen sowie die Umnutzung industrieller Gebäude. In Videos erzählen Nachfahren ehemaliger "Zolleraner", welche Spuren die Bergbauvergangenheit in ihrem Leben hinterlassen hat.

"Die Zeche Zollern, wie das ganze LWL-Industriemuseum, sind überzeugende Beispiele für einen gelungenen Strukturwandel. Als sich 1966 die Tore für den Betrieb der Zeche Zollern schlossen, konnte sich niemand vorstellen, dass eines Tages allein dieser Ort über 100.000 Menschen pro Jahr in seinen Bann ziehen würde. Wo einst Energie in Form von Kohle produziert wurde, produzieren wir heute neue Energie durch Industriekultur. Unsere Ausstellung spürt den Ideen und Haltungen nach, die viele Menschen in den vergangenen Jahrzehnten beflügelten, aus alten Industrieanlagen neue Orte zu kreieren - auch als Inspiration für die Zukunft, denn Wandel ist immer", so Dirk Zache, Direktor des LWL-Industriemuseums, am Dienstag (20.2.) bei der Vorstellung der Schau in Dortmund. Sie ist die erste einer Reihe von Ausstellungen, die das LWL-Industriemuseum 2018 unter dem Dach der Initiative "Glückauf Zukunft!" zum Ende des Steinkohlenbergbaus an seinen fünf Standorten im Ruhrgebiet zeigt.

Als wertvoller Schatz für die Vorbereitung der Schau erwiesen sich mehr als 100 Interviews mit ehemaligen Bergleuten, die das LWL-Industriemuseum in den 1980er Jahren führte. "Wir haben die Aufzeichnungen aus der Sammlung geholt und wieder Kontakt gesucht. Denn wir wollten wissen, was aus den Familien geworden ist und in welcher Weise der Bergbau im Leben der nächsten Generationen noch eine Rolle spielt", erklärt LWL-Museumsleiterin Dr. Anne Kugler-Mühlhofer. Mit (Video-)Interviews, Fotos, Texten und persönlichen Erinnerungsstücken stellt die Ausstellung beispielhaft acht Familien vor, denen der Bergbau quasi "im Blut" steckt.

Begleitend zur Ausstellung bietet das LWL-Industriemuseum in Kooperation mit dem Fritz-Hüser-Institut eine Reihe von Lesungen mit dem Schauspieler Felix Lampert an. Er liest mit unterschiedlichen thematischen Schwerpunkten aus Romanen, Erzählungen und Gedichten. Der Eintritt ist frei.

13.3. - 18 Uhr: Geschichten vom Pütt I - Seilfahrt
17.4. - 18 Uhr: Geschichten vom Pütt II - Siedlung
11.9. - 18 Uhr: Geschichten vom Pütt III - Grubenpferde
9.10. - 18 Uhr: Geschichten vom Pütt IV - vor Kohle

Autor:

Helmut Eckert aus Schwerte

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