Endlich....Neues von Zora...

Moskitoschutzmittel-Workshop | Foto: Zora Luhnau
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Kann man Kleister auch mit Maismehl herstellen?
Oder Maniokmehl?
Welcher Kleber eignet sich besonders
zum Befestigen von Bananenblättern
auf Papier und......
....wie stellt man selber Farbe,
am besten
aus Abfällen her?

Lauter Fragen die mich seit Anfang
Februar beschäftigen.

Zur Zeit sind meine Mitfreiwillige Paloma und ich fleißig am organisieren von verschiedenen Workshops.
Im Februar fanden bereits zwei, jeweils eintägige Workshops für die Mütter der Frauengruppen statt.

Der erste beinhaltete das Gestalten von Post-, Geburtstags- und Hochzeitskarten
mit Stoffresten und natürlichen Materialien wie Bananenblättern, Samen, kleinen
Ästen und ähnlichem.

Der zweite Workshop widmete sich der Herstellung von einem möglichst simplen
und günstigem Moskitoschutzmittel, da das finanzielle Budget der meisten Familien
und Frauengruppen nicht besonders üppig ist.

Normalerweise fahren wir zu den einzelnen Frauengruppen um ihnen neues Wissen
und Fähigkeiten beizubringen doch für diese Workshops luden wir alle sieben Frauengruppen in die Zentrale St.Peters Cathedral in Soroti ein.

Erfreulicherweise kamen von den meisten Gruppen mindestens
ein bis zwei Vertreterinnen, die dann später das neu erlernte Wissen mit den restlichen Gruppenmitgliederinnen teilen konnten.

Insgesamt kamen zu den beiden Workshops jeweils 20-30 Frauen.
Das kann manchmal ganz schön chaotisch werden, wenn die aus allen Altersgruppen stammenden Mütter durch die Gegend wuseln, um ja alles zu sehen, verstehen und zu lernen, sich aber auch über die Frauen der anderen Gruppen freuen und mit ihnen den neuesten Klatsch und Tratsch austauschen wollen, teilweise später kommen, früher gehen oder sich um Kleinkinder kümmern müssen.

Aber ich mag diese Atmosphäre!
Die Stimmung ist immer gut, es wird viel gelacht, gescherzt und erzählt.
Außerdem freue ich mich über die große Wissbegierde und Motivation.

Die vor Moskito schützende Salbe ist ziemlich einfach herzustellen und besteht nur aus Öl, Wachs und Neemblättern.
Zunächst erhitzt man das Öl mit den Neemblättern für eine Stunde im Wasserbad, anschließend gießt man das heiße Öl durch einen feinmaschigen Strumpf oder ein Tuch um die Blätter vom Öl
zu trennen.
Das Öl verrührt man mit dem geschmolzenen Wachs und füllt es in kleine Behälter in denen das Gemisch dann abkühlen kann. Fertig!

Man kann, um die Kosten so gering wie möglich zu halten, Pflanzekochöl und Kerzenwachs benutzen, aber auch Bienenwachs und Sheabutter oder ähnliches eignen sich prima wenn man
ein besonders hochwertiges Produkt herstellen möchte.

Wir probierten die kostenarme Variante, damit die Frauen sehen konnten, wie sie für ihre eigene Familie oder zum Verkauf einen Schutz vor Moskitos und damit zur prophylaktischer Vorbeugung von Malaria, mit äußerst geringen Ausgaben herstellen können.

Da das verwendete Öl leider einen größeren Eigengeruch hatte als das, mit dem wir es beim
ersten Mal ausprobiert hatten, roch die Salbe ziemlich nach Mittagessen.
Die Frauen nahmen es mit Humor und waren trotzdem glücklich über das neue Wissen und das kleine Döschen, das jeder Teilnehmer am Ende mit nach Hause nehmen durfte.

Wir bekamen später nur positive Rückmeldung über die Wirksamkeit des Antimoskitomittels und Berichte wie es in den einzelnen Gruppen den anderen Mitgliedern beigebracht wurde.
Es ist wirklich schön zu hören, wenn mit dem mitgeteilten Wissen auch etwas ange-
fangen werden kann und es ernst genommen wird.

Zur Zeit befinden Paloma und ich uns in der Probe- und Organisationsphase einer Kunstwoche für Kinder und Jugendliche.

Es sollen Musikinstrumente, Wandschmuck, Masken und andere Kunstwerke aus größtenteils Abfällen oder natürlichen Materialien gebastelt werden.
Viele unserer Ideen müssen wir an die lokalen Begebenheiten anpassen und Rezepte und Anleitungen verändern und abwandeln, beispielsweise die schon angesprochene Rezeptur von Kleister, da Weizenmehl hier ziemlich teuer ist.

Das ganze Office verfolgt gespannt unsere Bastelversuche und viele lassen sich schon jetzt die Ideen von uns erklären um sie mit ihren eigenen Kindern umzusetzen.

Es macht richtig Spaß mal wieder den ganzen Tag mit Kleister rumzumatschen und Pappmaché zu machen oder einen Regenmacher zu basteln.

Die Woche soll im Mai stattfinden, sich über fünf Tage erstrecken und für Kinder und Jugendliche im Alter von 8-13 Jahren angeboten werden.
Ich bin also zur Zeit schwer beschäftigt alles zu organisieren und zu planen.

Wenn Sie interessiert sind was seit meinem letzten Bericht, der zugegebenermaßen schon wirklich lange zurück liegt, außerdem passiert ist, lohnt sich ein Blick auf mein Blog www.365xafrika.wordpress.com! Ich freue mich sehr über ihren Besuch.
Viele liebe Grüße und ein verspätetes „Frohe Ostern“ aus Uganda
Zora

Autor:

Gudrun Körber aus Schwerte

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