Diese zwei Minuten... Champions-League-Titel sollte die Krönung werden - Doch es kam anders...

"Unser ganzes Leben, unser ganzer Stolz..." Auch nach dem verlorenen Finale halten die Fans zu ihrer Borussia.
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  • "Unser ganzes Leben, unser ganzer Stolz..." Auch nach dem verlorenen Finale halten die Fans zu ihrer Borussia.
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Diese letzten zwei Minuten, sie sollten einem ganz tollen Fußballfest die Krone entreißen. Nur zwei Minuten...

Dabei hatte doch der Tag so wunderschön begonnen. Tagelange Kälte und dazu noch ein verregneter Freitag wurden am Samstagmorgen von strahlendem Sonnenschein abgelöst. Es war Finaltag! Der Campingplatz, auf dem wir übernachteten, hatte sich gut gefüllt, schwarz-gelbe Fahnen, Trikots, Schals überall. Auch einige rot-weiße Farbtupfer waren auszumachen, Bayern-Anhänger eben.

Der erste Anlaufpunkt: Trafalgar Square. Schon beim Verlassen der U-Bahn waren sie zu hören, die tausenden von Fußballfans mitten in Londons Metropole. Auch hier: Schwarz-gelbe Dominanz! „Wir sind alle Dortmund Jungs“ sangen sie, und „Unser ganzes Leben, unser ganzer Stolz“. Mut machen war angesagt, denn so richtig zuversichtlich waren sie nicht. „Das wird ein knappes 2:1 für uns“ war der meistgehörte Tipp. Einige rechneten gar mit einer Verlängerung. „Bloß kein Elfmeterschießen...“, schickte ich ein Stoßgebet gen Himmel. Verbrüderungsszenen, allerdings nicht mit Bayern sondern mit den britischen Polizisten, allesamt sehr nett und hilfsbereits.

Weiter mit der Bahn in Richtung Wembley. Schon von der vorletzten Station aus war das Stadion zu sehen, mit seinem großen, das gesamte Dach überspannenden Bogen. Einfach gigantisch. Ein Fußweg von etwa 15 Minuten folgte, vorbei ging‘s an Kneipen, die sich fest in bayerischer Hand befanden. Dann endlich, das Stadion war erreicht. Treffen mit zwei verabredeten Freunden, noch ein Bier in einer großen Disco, umfunktioniert zu einem riesigen Fußballtreffpunkt für BVB-Fans. Doch nun: Hinein!

Freundliche Kontrolleure am Eingang, höfliche Stewards, die die Wege zum Platz zeigen. Noch einen Hotdog, Hymne, Anpfiff. Und die Dortmunder Fans singen sich die Seele aus dem Leib, feuern ihre Borussia an. Mit Erfolg, denn die ersten 30 Minuten des Spiels dominiert der BVB. Nun Pause, ausatmen, erholen. Schließlich zweite Halbzeit. Die Bayern gehen in Führung, zum Glück recht früh. Dann Elfmeter! Ilkay Gündogan schnappt sich den Ball, verlädt Manuel Neuer, und es steht 1:1! Grenzenloser Jubel in der BVB-Kurve. „Jaaaaa!!!!“ Zehn Mintuen vor dem Spielende bereiten sich manche schon auf die Verlängerung vor, andere sagen: „Komm, jetzt noch einen für uns, und dann abpfeifen!“ Und dann kommt die 89. Minute. Tor auf der anderen Seite, eisiges Schweigen auf der unseren. Abpfiff.

Jetzt werden die Borussen wieder wach, feiern ihre Lieblinge auf dem Rasen, versuchen, sie mit ihren Anfeuerungen zu trösten. Und könnten diesen Trost doch am besten selbst gebrauchen. Aus. Vorbei. Verloren. In diesen verdammten letzten zwei Minuten...

Autor:

Thomas Meißner aus Witten

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