70 Jahre – Befreiung „KZ Buchenwald“ – doch berechtigte Angst gegenüber dem Heute

Die feierliche ergreifende Veranstaltung im Deutschen Nationaltheater Weimar heute war ein Bekenntnis zum Schwur der damaligen KZ-Häftlinge, alles zu tun, dass so etwas nicht wieder geschehen darf.
Aber es wurden Bedenken geäußert, weil die Gegenwart zeigt, dass Nazismus nicht mit der Vergangenheit aus dem Menschenleben gegangen ist.

Ja es wurde darauf verwiesen, dass wir alle dort nicht abseits stehen dürfen, wo nazistisches Gedankengut sich zeigt.
Das ist aber nicht der Weg, meine ich, wirklich etwas dagegen zu tun. Es berührt die Auswüchse und nicht die Ursachen.

Kein Mensch wird als Nazi geboren. Er wird es durch seine Beeinflussung in Familie, gesellschaftliche Umgebung und fehlende andere Erziehung.

Wenn die Achtung anderer Menschen und geschaffener Werte praktisch nicht gelebt werden, wie soll ein junger Mensch wissen und verstehen, was einerseits zu erhalten ist und andererseits nicht in den Kopf gehört? Hier liegt die Voraussetzung dafür, was junge Menschen tun und denken sowie später als Eltern weitergeben.

Wenn alle auffordern, sich gegen Nazismus zu stellen, ist das dann möglicherweise ein Aufruf für Jugendliche, ihren „Kontrawillen“ anzusprechen und leichte Beute für zu verurteilende Gedanken und Handlungen zu werden.

Gerade, weil es heute IN ist, sich im Internet seine Meinung bilden zu lassen, erscheint es mir umso wichtiger, Kindern und Jugendlichen die gesellschaftlichen Wertevorstellungen zu vermitteln, damit sie die richtigen Auswahlen im Internet treffen können!
Aber genau das wird meines Erachtens übergangen / übersehen. Erst dann wenn Jugendliche zum „braunen Gedankengut“ gefunden haben, zu reagieren, ist zwar notwendig aber der falsche Ansatz.

So wird der Leser verstehen, dass ich die ehrende Veranstaltung zur 70-jährigen Befreiung des „KZ Buchenwald“ sehr passend und gut fand, ihre erwähnten Bedenken voll verstehe, aber die Appelle nur als gute Worte, nicht aber ein praktisches und wirksames Vorgehen gegen die Ursachen ansprechend sehe – schon gar nicht dies fordernd!

Autor:

Uwe Zerbst (Gotha/Thüringen) aus Alpen

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