Rat muss über Flüchtlingsunterkünfte und Bebauung entscheiden.

Die Kinder und Jugendlichen der Siedlung rund um den Bolzplatz Waldweg zeigen Flagge am Zaun des Bolzplatzes. Um die Autofahrer und alle Anwohner auf die Situation um den einzigen Spiel- und Bolzplatz in der Siedlung aufmerksam zu machen, hat die Initiative Bolzplatz Waldweg ein großes Banner am Zaun des Platzes aufgehängt Foto: privat
  • Die Kinder und Jugendlichen der Siedlung rund um den Bolzplatz Waldweg zeigen Flagge am Zaun des Bolzplatzes. Um die Autofahrer und alle Anwohner auf die Situation um den einzigen Spiel- und Bolzplatz in der Siedlung aufmerksam zu machen, hat die Initiative Bolzplatz Waldweg ein großes Banner am Zaun des Platzes aufgehängt Foto: privat
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Auf der umfangreichen Tagesordnung des Rates am Donnerstag, 24. September, ab 17.30 Uhr im Forum der Grundschule Börgersbruch ist die Flüchtlingsunterbringung als Top 6 gelistet. Dabei enthält der Beschlussvorlag nur die vorläufige Unterbringung an drei Standorten. Heftig diskutiert wurde in der letzten Zeit der Standort Waldweg. Hier soll gebaut werden und dabei müsste der Bolzplatz weichen.

Die vorläufige Unterbringung von Flüchtlingen ist von Verwaltung und Politik an drei Standorten vorgesehen: Flurstraße in Haßlinghausen, Parkplatz der Grundschule Börgersbruch in Niedersprockhövel und Silscheder Straße/Merklinghauser Straße in Hiddinghausen. Jeweils dreißig Personen sind als Obergrenze genannt.
Während die Flurstraße schon länger im Gespräch ist, sind die beiden anderen vorläufigen Standorte neu in der Diskussion. Der Parkplatz an der Grundschule Börgersbruch kommt nur für Wohncontainer infrage, weil noch offen ist, ob die Fläche möglicherweise als Schulstandorterweiterung genutzt werden muss. Problematisch ist die Fläche in Hiddinghausen, die mit einer kostenintensiven Erschließung verbunden wäre. Das Grundstück ist nämlich nicht an die öffentliche Kanalisation angeschlossen.
Heiß diskutiert wurde bei den beiden „festen“ Standorten am Kindergarten Gedulderweg sowie am Waldweg (alter Bolzplatz) vor allem der letzte Standort. Würde hier gebaut, fiele der Bolzplatz weg. Dagegen hat sich eine Initiative gebildet und zahlreiche Unterschriften wurden dem Bürgermeister überreicht.
Von wievielen Flüchtlingen überhaupt für Sprockhövel gesprochen wird, ist völlig unklar.
Im Jahr 2014 wurden Sprockhövel 140 Flüchtlinge zugewiesen, bis jetzt sind es bereits 120 Menschen, Tendenz steigend. Für das Jahr 2016 wird mit mindestens 240 Personen gerechnet. Außerdem stehen die Gebäude Eickersiepen 6 und 6a ab März nicht mehr zur Verfügung, so dass die dort lebenden Personen anderweitig untergebracht werden müssen.

Rettet den Bolzplatz

Die Initiative „Rettet den Bolzplatz“ hat der Stadt eine Liste übergeben mit alternativen Standorten für Container oder Wohnbebauung. In den Unterlagen zur Ratssitzung liegen Angaben zur Prüfung der Alternativen vor: ehemaliges Turmag-Gebäude an der Wuppertaler Straße (nur Wohncontainer, weil die Fläche für die Umgehungsstraße genutzt werden müsste, wenn diese gebaut wird); ehemalige Halle der Burgschützen der Hiddinghauser Straße (nur befristete Nutzung bis 2019, problematische Erschließung, weil das Gebäude nicht an die öffentliche Kanalisation angeschlossen ist und die Zufahrt schwierig ist); Engelsfeld (kostenintensive Nutzung durch Wohncontainer aufgrund der Topografie). Infrage kommen Grundstücke in der Nähe der Sporthallen oder Sportplätze, teilweise aber auch nur befristet. Auch private Eigentümer wurden von der Stadt angefragt. Im Ergebnis sind aber oft Renovierungen alter Wohnungen notwendig, viele Eigentümer haben auf die Anfrage nicht reagiert. Bei manchen Objekten bestand auch schlicht nicht die Bereitschaft, die Objekte an die ZGS für Asylsuchende zu vermieten. Auch das Gemeindehaus in Herzkamp wurde, nach städtischen Unterlagen, von Seiten der Kirche für Asyl abgelehnt.
In jedem Fall kommen auf die Stadt hohe Kosten zu. In der Flurstraße ist, je nach Anzahl der Personen, mit Kosten von 500.000 Euro zu rechnen inklusive Rückbau, aber ohne Verbrauchskosten. An den städtischen Grundstücken Waldweg und Gedulderweg würden bei einer Wohnbebauung jeweils 1,5 Millionen Euro anfallen. Bis Ende 2016 könnten die Objekte bezugsfertig sein.

Autor:

Dr. Anja Pielorz aus Hattingen

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