Hängepartie: SPD zwischen Hü und Hot - keineswegs zukunftsweisend

Nach ihrem Parteitag am Wochenende (20./21.01.2018) in Bonn ist klar, dass die alte Garde der SPD Seit an Seit ihren Machterhalt - oder besser ihre Position und Posten – erfolgreich verteidigt und die Partei mit optimistisch klingen sollendem Hü in die GroKo geführt hat.

Nun können all diejenigen, welche über Jahre bereits GroKo waren und das versaut haben, was sie nun enthusiastisch ändern und auf den richtigen Weg bringen wollen, sich zurücklehnen und in der gleichen Manier weitermachen.

Allerdings setz sich damit die heutige SPD deutlicher als je zuvor zwischen zwei Stühle:
Einerseits wird sie innerparteilich getrieben von denjenigen, welche eine klare Kante zeigen und sich vehement für eine wirkliche Parteierneuerung einsetzen und dazu passende Grundsätze formulieren.
Andererseits steht sie vor der sich felsenfest gebenden CDU/CSU. Eine Union, zu der die SPD nun zwar mit geschwellter Brust aber doch im Grunde gekrochen kommt.

Als Dritter im Bunde ist das Lachen der AfD nicht zu überhören. Sie wird die SPD im Bundestag vor sich hertreiben und als größte Oppositionspartei ihren Vormarsch gestalten, der allen anderen Hören und Sehen vergehen lässt.

War Martin Schulz während des SPD-Parteitags auch das Gesicht entsetzt bis zur Faust geballt bei GroKo-Gegenreden, so befand er sich am Abend in der Talkshow bei „Anne Will“ schon wieder in „seiner Normalform“, mit der er seine Genossen und die Wähler monatelang mal hierhin und dann wieder dahin zog.

Die SPD wird wieder in den alten Trott verfallen, sich in Worten und Zugeständnissen in Randerscheinungen ihren inneren Dränglern erwehren.
Ob da noch zu hoffen ist, dass die Verhandlungen zur GroKo platzen und die Union echt gefragt ist, eine Minderheitsregierung verantwortungsbewusst zu führen, ist zwar möglich aber doch sehr anzuzweifeln.
Sicherheitshalber werde ich mich aber doch schon vorbereiten, einmal mehr 2018 einen Wahlsonntag im Wahllokal zu verbringen.

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Wie dumm wird die Bevölkerung eigentlich eingeschätzt, wenn Wochen ins Land gehen, bis sich Union und SPD sondiert und dann zur GroKo finden, während sie sich doch über Jahre in einer solchen befanden und mehr als gut kennen gelernt haben?
Was kann man da eigentlich zukunftskräftig erwarten?

Autor:

Uwe Zerbst (Gotha/Thüringen) aus Alpen

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