Insolvenz beim Waldweg-Bauunternehmen

ZGS-Chef Ralph Holtze.

Das Bauunternehmen Florian Ostra GmbH & Ko.KG aus Ennepetal ist insolvent. Das Unternehmen baut zurzeit die Häuser am Waldweg und am Gedulderweg in Sprockhövel. Bekannt gewordenen sind diese Bauobjekte durch das Bürgerbegehren im letzten Jahr, wodurch die feste Bebauung der Grundstücke zur Unterbringung zur Unterbringung von Flüchtlingen verhindert werden sollte. Am Waldweg musste zudem ein Bolzplatz weichen. Nachdem das Bürgerbegehren scheiterte, rollten die Bagger und die Bauten wurden begonnen.

„Die Insolvenz des Bauunternehmens verzögert die Fertigstellung etwas, aber von weiteren Konsequenzen gehen wir im Moment nicht aus“, erklärt ZGS-Chef Ralph Holtze. „Wir haben eigentlich gehofft, zum Ende 2017 die Häuser bezugsfertig zu haben. Das wird uns nicht gelingen, hängt aber nicht nur mit der Insolvenz des Bauunternehmers zusammen. Zum einen hat uns das kalte Frühjahr einen Strich durch die Rechnung gemacht, zum anderen hatten wir Schäden durch Vandalismus. Beispielsweise wurden alle Begrenzungen des Vermessungsingenieurs herausgerissen und die Arbeiten mussten erneut durchgeführt werden. Jetzt gehen wir davon aus, dass die Arbeiten am Waldweg im Januar 2018 abgeschlossen werden, die am Gedulderweg im April 2018.“ Die finanzielle Abwicklung des Objektes läuft nun über den Insolvenzverwalter des Baunternehmens. „Das ist für die Stadt Sprockhövel nicht gerade ein Alltagsgeschäft, aber wir haben das auch schon erlebt“, gibt sich Holtze unaufgeregt.
Wer dann genau in die Häuser einziehen wird, ist noch offen. In jedem Fall aber werden es Menschen sein, die sich noch im Asylverfahren befinden. Das sehen die gesetzlichen Vorgaben und für den Bau gezahlten Fördermittel vor. Aber: „In den Richtlinien zur Unterbringung von Flüchtlingen haben wir Ende letzten Jahres einen schriftlichen Hinweis bekommen für den Fall, dass die Kapazitäten nicht gebraucht werden. Dann kann man einen Antrag stellen, dass diese Objekte dem sozialen Wohnungsbau zugeführt werden können, ohne bereits gezahlte Fördergelder zurückzahlen zu müssen. Hier müssen wir die Fertigstellung der Objekte abwarten, uns dann die Flüchtlingszahlen ansehen und entscheiden, was wir tun werden“, so Holtze.
Schließlich könne derzeit niemand etwas zur Entwicklung der Flüchtlingszahlen sagen. In Sprockhövel leben rund 400 Flüchtlinge in verschiedenen Leistungsbezügen. Die Politik muss auch noch eine Entscheidung treffen, was mit der 1,8 Millionen teuren Traglufthalle geschehen soll. Eigentlich sollte dies noch vor der Sommerpause geschehen – die letzte Ratssitzung findet am Donnerstag, 6. Juli, statt.

Autor:

Dr. Anja Pielorz aus Hattingen

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