Avery Dennison: Konzern lehnt Alternativen zur Standortschließung ab

Betriebsversammlung bei Avery Dennison. Foto: IGM-GH
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Im Frühjahr diesen Jahres wurde das Aus für den Etiketten-Hersteller Avery Dennison an der Kleinbeckstraße in Sprockhövel verkündet. Im ersten Quartal 2016 soll Schluss sein. Die IG Metall Gevelsberg-Hattingen verhandelte und legte Alternativen zur Schließung vor. Vergeblich. In dieser Woche begannen die Gespräche zum Interessenausgleich und Sozialplan.

2008 gab es damals die erste Kündigungswelle an der Kleinbeckstraße. 170 Mitarbeiter mussten gehen.
Die beiden US-Amerikanischen Konzerne Paxar (Übernahme des Webetiketten-Produzenten Bornemann + Bick KG in 2000) und Avery Dennison Corporation (Übernahme des Textil-Etiketten-Herstellers Rinke in 2004) hatten die ehemals mittelständischen Betriebe in Sprockhövel übernommen. In den Jahren 2008/09 legte Avery Dennison die Werke von Rinke und Paxar zusammen und errichtete den Standort an der Kleinbeckstraße. Es gab nur noch ein Muster- und Innovationszentrum, keine Produktion.
Jetzt soll die endgültige Schließung im ersten Quartal 2016 erfolgen und damit das Aus für den Standort Sprockhövel. Es sei eine strategische Entscheidung des Konzernes, auf den Sprockhöveler Standort an der Kleinbeckstraße in Zukunft verzichten zu wollen, so hatte Prokurist Helmut Bendig der Belegschaft erklärt. Zuvor hatten Nicole Neumann-Cosel und Burkhard Berg von der Project Consult (Essen) den Avery Dennison Beschäftigten in der Betriebsversammlung ein „Zwischenfazit ihrer Prüf- und Untersuchungstätigkeit“ vorgetragen. Das Urteil der beiden Berater ist eindeutig: „Die wirtschaftliche Lage des Etikettenherstellers in Sprockhövel begründet kein Schließungsszenario.“
Und doch geschieht genau das. Gewerkschaftssekretär Sven Berg: „Der Konzern spricht von einer Verschärfung der Situation und stellt für die betroffenen rund 120 Mitarbeiter keine neuen Arbeitsplätze in Aussicht. Vereinzelt mag es innerhalb des Konzern Möglichkeiten geben, doch so weit sind die Verhandlungen noch nicht gekommen. Der Arbeitgeber hat ein Angebot zum Interessenausgleich vorgelegt, welches erwartungsgemäß nicht akzeptabel ist.“

Autor:

Dr. Anja Pielorz aus Hattingen

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