"Snoezelen" in Erlebniswelten

Einen besonderen Ausflug unternahmen die Heimbewohner mit ihren Betreuern in die Niederlande. Foto: St. Marien | Foto: Wohnheim St. Marien Hachen
  • Einen besonderen Ausflug unternahmen die Heimbewohner mit ihren Betreuern in die Niederlande. Foto: St. Marien
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„Die Begeisterung bei Bewohnern und Betreuern war riesengroß“, kommentierte Ursula Schockemöhle, Vorsitzende des Freundes- und Förderkreises.
Grund dafür war ein Ausflug der besonderen Art, den das Wohnheim St. Marien (Hachen) unternommen hatte. Jeweils zwei Sechsergruppen des Wohnheims für Menschen mit Schwerstmehrfachbehinderungen verbrachten mit ihren Betreuern zwei Tage im niederländischen Roermond, wo sie den Wander-Erlebnispark „De Belevenis - Droombelevenis“ besuchten.
Hier werden in einem 1600 m² großen Zelt viele verschiedene Themenwelten wie z.B. eine Unterwasserwelt, eine orientalische und eine tropische Welt angeboten, mit denen alle Sinne angesprochen werden sollen. Das Stichwort: Snoezelen. „Das setzt sich zusammen aus „snuffelen“ (schnuppern) und „doezelen“ (schlummern), erklärte Bereichsleiter Dominique Casier, der die Gruppen begleitete. Ziel ist es, besonders Menschen mit Schwerstmehrfachbehinderungen Entspannung zu ermöglichen.
So wurde z.B. die Wasserwelt mit einem Wasserbett sehr gern genutzt. „Einem unserer Bewohner hat das so gut gefallen, dass er den ganzen Tag darauf verbracht und geschlafen hat“, erzählt der Bereichsleiter. Außerdem war die Dschungelwelt beliebt, in der die Gäste z.B. auf einer Wipp-Banane die Bewegung nachempfinden konnten. Auch ein Bewohner mit autistischen Zügen, der normalerweise Angst vor fremden Räumen habe, war dabei. „Wir hatten hinterher eher das Problem, ihn wieder herauszubekommen“, so Casier.
Besonders beeindruckend sei gewesen, wie feinfühlig die ehrenamtlichen Mitarbeiter auf die Besucher eingegangen sind. „Für diesen Tag sind unsere Gäste König und Königin in unserem Land“ - gemäß diesem Leitspruch würden die Besucher auch wirklich behandelt, erklärte Ursula Schockemöhle. „Die Art und Weise, wie in den Niederlanden mit Menschen mit Behinderungen umgegangen wird, ist viel fortschrittlicher als bei uns“, ergänzte Casier. Übernachtet wurde in Wigwams, die voll ausgestattet und behindertengerecht eingerichtet sind.
Den Anstoß zu dem besonderen Ausflug hatte ein Artikel über den Wander-Erlebnispark gegeben, den Ursula Schockemöhle gelesen hatte. Sie setzte sich daraufhin mit Elisabeth Simon-Urny, Leiterin des St. Marien Wohnheims, in Verbindung. „Es war ein Wagnis“, erklärte die Leiterin, „wir wussten nicht wirklich, was uns erwartet. Aber wenn man dann sieht, wie begeistert die Menschen sind, das ist einfach toll“.
Die Kosten des Ausflugs von insgesamt ca. 1000 Euro übernahm der Freundes- und Förderkreis. 32,50 Euro kostet der Besuch der Erlebniswelten pro Gast und Tag mit Verpflegung, die Übernachtung ist kostenlos. Die Begleiter zahlten 15 Euro Eintritt. „Es hat sich mehr als gelohnt“, ist auch Ursula Schockemöhle überzeugt, „das kann man jeder Einrichtung nur empfehlen“.
Mehr Informationen sind unter www.debelevenis.nl erhältlich.

Autor:

Diana Ranke aus Arnsberg-Neheim

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