Ritter, Reime und Romanzen - Stefan Keim ließ Heinz Erhardt auferstehen

Stefan Keim bei seiner gelungenen Heinz-Erhardt-Parodie - Schon fast wie das Original
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  • Stefan Keim bei seiner gelungenen Heinz-Erhardt-Parodie - Schon fast wie das Original
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Freitag,19. Februar 2016 19:00 bis 21:00 Uhr

und zeigte auch unbekannte Seiten des großen Komikers

Als ich gegen 18:40 Uhr das Café Mailin erreichte, hatte ich schon eine wenig Mühe
Einlass zu finden. Das Café war bis zum letzten Platz besetzt. Am Eingang waren Stefan Keim und Martin Adamczewski bei den letzten Detailbesprechungen zum Ablauf des Abends. Gleich eine Gelegenheit zu einem kurzen Gespräch. Schade, dass nur bis maximal 36 Personen hier für ein Abendprogramm Platz finden, musste ich feststellen. Für mich ist es aber die Nähe zum Publikum, die so einen Abend interessant macht, sagte Stefan Keim.

Das Café Mailin gibt es hier in Unna-Massen seit 10 Jahren. Seit vier Jahren haben wir hier ein Kulturprogramm, so Martin Adamczewski. Herzlich „Willkommen“ liebe Gäste in unserem kleinen Kulturwohnzimmer und einen unterhaltsamen Abend mit unserem heutigen Gast Stefan Keim. Er war bereits am 20. Februar 2015 hier. Wir konnten leider nicht alle Kartenwünsche erfüllen. Stefan Keim wird in diesem Jahr, am 18. November 2016 um 19:00 Uhr wieder bei uns sein.

Der Schauspieler und Kulturjournalist Stefan Keim
brachte den 1979 verstorbenen Heinz Erhardt zurück ins Café Mailin. In „Ritter, Reime und Romanzen“ waren die berühmten Klassikerparodien wie Goethes „König Erl“ oder Schillers „Apfelschuss“ ebenso zu hören wie lockere, wortwitzige Plaudereien. Sogar eine ganze Oper, Heinz Erhardts Version der „Carmen“, blieb dem Publikum nicht vorenthalten. Keim verwandelte sich stimmlich und optisch in Heinz Erhardt und sang auch einige der bekanntesten Chansons wie „Fräulein Mabel“ und „Das Lehn-Lied“.

Doch es gab auch verborgene Seiten Heinz Erhardts zu entdecken
Zweimal trat Stefan Keim aus der Rolle heraus, erzählte aus dem Leben des Komikers und rezitierte einige seiner ernsthaften Gedichte. Erhardt hatte auch eine schwermütige Seite, traute sich aber nie, diese Texte öffentlich vorzutragen. Er befürchtete, dass sein Image als Spaßmacher leiden würde. Doch gerade in der Kombination der melancholischen und komischen Gedichte liegt die besondere Faszination Erhardts.

Eine Besonderheit von „Ritter, Reime und Romanzen“
ist die direkte Kommunikation mit dem Publikum. Erhardt-Keim forderte die Besucher zu Zwischenrufen auf und reagierte spontan. Am Schluss des Programms gab es ein improvisiertes Liebesgedicht an eine Dame aus dem Publikum, dessen Endreime die anderen Gäste bestimmten.

Dieser Abend sollte nicht nur den Menschen und Komiker Heinz Erhardt auferstehen lassen, sondern führte seine spezielle Sprachakrobatik weiter, die Kunst des Kalauers für unsere heutige Zeit weiter zu denken. Schließlich war Heinz Erhardt - mit heutigen Worten beschrieben der erste deutsche Standup-Comedian.

Kurz zu Heinz Erhardt
„Alles im Leben geht natürlich zu. Nur meine Hose geht natürlich nicht zu.“ Kaum einer verstand sich so auf das selbstironische Spiel mit der deutschen Sprache wie Heinz Erhardt. Das Komikeridol der Wirtschaftswunderzeit war nie verletzend. Sein Humor blieb immer menschenfreundlich, und wenn er mal schwarze Töne anschlug, geschah das mit einem Augenzwinkern.

Mein Fazit
Mit der unvermeidlichen Brille und im grauen Anzug schaffte Stefan Keim die perfekte Illusion: Er gab Heinz Erhardts genialem Sprachwitz eine Stimme.

Dafür gab es reichlich viel Beifall vom begeisterten Publikum.

»Rückblick auf den Heinz-Erhardt-Abend mit Stefan Keim im Café Mailin am 20. Februar 2015

Fotos © Jürgen Thoms
20.02.16 14:32:42

Autor:

Jürgen Thoms aus Unna

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