Gelungene Eröffnung der Ausstellung „Mit Bleistift, Kohle, Pastellkreiden, Aquarell-, Acryl- und Ölfarben“

Blue Thumb - Musik Genuss für die Ohren  und Kunst Genuss in der Ausstellung
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  • Blue Thumb - Musik Genuss für die Ohren und Kunst Genuss in der Ausstellung
  • hochgeladen von Jürgen Thoms

Sonntag, 22. Mai 2016 11:00 Uhr

Über 70 Exponate

Arbeiten von Bürgerinnen und Bürgern, die in unterschiedlichen Kursen, Ateliers, Werkstätten und Workshops der Volkshochschule Unna-Fröndenberg-Holzwickede sich unter professioneller Anleitung weitergebildet haben, sind hier zu sehen.

Musikalisch stimmte die Blue Thumb die Besucher auf diesen Vormittag ein. Und wirklich klasse klang alles, was die bestens aufgelegten Musiker zu bieten hatten.

In dem Ergebnis dieser Ausstellung steckt viel Herzblut von vielen Menschen, sowohl Teilnehmerinnen und Teilnehmern und Dozentinnen und Dozenten, sagte Studienbereichsleiterin Stefanie Bergmann-Budde bei der Begrüßung. Genießen Sie mit uns diesen Vormittag hier im Zentrum für Information und Bildung.

Informationen zur Ausstellung gab Lina Frubrich vom Künstlerhaus Buschulte e.V.
Ihre Funktion dort ist die koordinatorische, organisatorische Leitung und Verwaltung des Nachlasses des Künstlerehepaares Wilhelm und Maria Buschulte.

Einige Punkte aus ihren sehr detaillierten Ausführungen
Ich kam zu dem Entschluss über die Wahrnehmung der Kunst bzw. die Kunst der Wahrnehmung sowie die Wirkung von Bildern zu sprechen, da es mir für die Besucher, die Künstler selbst, sowie für die Dozenten ein ansprechendes Thema erschien, um allen diese unterschiedlichen Kunstwerke, die in den vergangenen Wochen, gar Monaten hier in der Volkshochschule im im Zentrum für Information und Bildung entstanden sind, näherzubringen und Anregungen zu liefern wie Werke aus einem anderen Blickfeld oder einer anderen Sehgewohnheit heraus zu betrachten sind.
Die „Wahrnehmung“
wird von dem lateinischen Wort perceptio: „Erkenntnis, Auffassung, Begreifen“ abgeleitet. Das entsprechende Verb percipere bedeutet: „wahrnehmen, bemerken“.

Um wahrnehmen bzw. erfassen zu können,
was ein Kunstwerk einem mitteilen möchte, bedarf es des Lernens und der Übung zum Beispiel das Erkennen von Tiefe in Bildern und das Herauslösen von Details, ebenso wie das Lesen von Diagrammen und Piktogrammen in unserer Umwelt.

Die Wahrnehmung, die von allen Reizen und Sinnen bei der Betrachtung eines Werkes, sensibilisiert wird, wird zudem mit den eigenen Kenntnissen und Erfahrungen angereichert. Je nach seiner Erwartung wird der Betrachter also unterschiedlich wahrnehmen. Daher wird ein Künstler oder der Dozent die eigene Kunst und die Künste anderer Kollegen möglicherweise zunächst aus einem technischen und kompositorischen Blickwinkel betrachten und untersuchen, wohingegen der Kunstbetrachter, welcher sich nicht mit der Herstellung von Kunstwerken physisch auseinandersetzt, auf die Motive und die daraus ergebenden Sinnzusammenhänge berufen.Jedoch bringt es die Zeit mit sich, dass das Wissen der Menschen sich ändert. So hat die eine Epoche eine andere Wahrnehmungserwartung als frühere oder spätere Epochen.

Künstler haben in jeder Epoche
die wertvolle Aufgabe den Sinn der Kunst neu zu erfinden und dafür eigene Lösungen anzubieten. Das macht es für den Betrachter nicht mehr so leicht das Kunstwerk zu verstehen. Erst wenn man den Sinn kennt, den der Künstler seiner Kunst gibt, kann man seine Lösungsversuche zur Erlangung dieses Sinns verstehen und beurteilen. Das bezieht sich auf die zeitgenössische Kunst, weshalb diese häufiger klärungsbedürftig ist, d. h. man kann sie nicht allein aus der Betrachtung
des Kunstwerks verstehen.

Allerdings sollte man beachten,
dass Wissen die Wahrnehmung auch beeinflussen, sie erweitern und täuschen kann. Zudem muss berücksichtigtwerden, dass unser Wissen immer unvollständig ist, so dass wir möglicherweise nie alles erschließen können. Außerdem kann z. B. bei Zeichnungen und Gemälden angenommen werden, dass mit einer gewissen Absicht oder Konvention der Künstler etwas verbergen möchte, so dass die realistische Umsetzung zunächst nicht bezweckt wurde. Da ist jedes angeeignete Wissen überflüssig, um die Intention oder den Ausdruck des Künstlers nachvollziehen zu können, da er uns gar nicht die Möglichkeit gibt oder bewusst Fakten außen vorlässt. Jedoch sensibilisiert die Beschäftigung mit Kunst unsere Wahrnehmungsfähigkeit und schult unsere Fähigkeit zu anschaulichem Denken. Damit ist Kunstpädagogik, wie hier in der Volkshochschule, nicht nur Selbstzweck, sondern dient auch dem kreativen Denken in allen anderen Fächern und Lebensbereichen.

Und nun möchte ich alle einladen
sich in Ruhe die Ausstellung mit den zuvor genannten Anregungen und Theorien im Hinterkopf anzusehen, sich möglicherweise auf ungewohnte Seherfahrungen einzulassen, sich einzufühlen und das Werk zu befragen und ggf. auch Antworten zu finden. Versuchen sie zu beschreiben, was sie sehen und was sie möglicherweise nicht verstehen.

So können Sie heute auch die einmalige Chance nutzen mit den Künstlerinnen und Künstlern sowie Dozenten ins Gespräch zu kommen und möglicherweise bei Interesse über den Entstehungsprozess des Werks sprechen.

Viel Freude bei Ihrem Rundgang und den Gesprächen,

so Lina Frubrich.

Bilder aus folgenden Arbeiten sind noch bis zum 19. Juni 2016 hier zu sehen
» Vormittagskurs: Zeichnen - Leitung Brigitte Löhnert
» Nachmittagskurs: Aquarellieren und Zeichnen - Leitung Helge Sostwähner
» Malerei - das Spiel mit Farben - Leitung Rainer Manfrost
» Kunstwerkstatt am Vormittag - Leitung Rainer Manfrost
» Atelier am Abend - Leitung Rainer Manfrost
» Atelier am Vormittag - Leitung Rainer Manfrost
» Die kreative Malerwerkstatt Holzwickede - Leitung Rainer Manfrost
» Einführung in die Malerei - Leitung Rainer Manfrost

Fotoimpressionen © Jürgen Thoms
23.05.16 19:38:42

Autor:

Jürgen Thoms aus Unna

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