Keine Parkplätze - Keine Kunden - Massen kämpft um Stellplätze

Um die Parkplatzsituation für Menschen mit Geheinschränkungen zu verbessern brachte die SPD-Fraktion einen Antrag zur Einrichtung von zwei Plätzen für Behinderte ein. Diese wurden unmittelbar vor der AWO-Senioreneinrichtung „Mühlrad“ ausgewiesen.
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  • Um die Parkplatzsituation für Menschen mit Geheinschränkungen zu verbessern brachte die SPD-Fraktion einen Antrag zur Einrichtung von zwei Plätzen für Behinderte ein. Diese wurden unmittelbar vor der AWO-Senioreneinrichtung „Mühlrad“ ausgewiesen.
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Unmittelbar in Händlernähe einen Parkplatz zu finden ist ein Vorteil, mit dem Massen seine Kunden behält. Doch in Unna´s größtem Nebenzentrum mangelt es nach Ansicht vieler Bürger und des Gewerbevereins an Stellflächen. Die rund 90 organisierten Geschäftsinhaber kämpfen um sieben bis acht Stellplätze, die auf dem Platz vor dem ehemaligen Bürgeramt eingerichtet werden könnten. Zwei Plätze für Gehbehinderte wurden kurzfristig eingerichtet, direkt am AWO-Mühlrad.

Für eine Umgestaltung des Bürgerplatzes im Herzen Massens sprachen sich bei einer Befragung durch den Gewerbeverein Massen rund 500 Bürger aus. Die Sicherheit des dortigen Spielplatzes, ein Café und eben auch einige Stellplätze für Kurzzeitparker wünschten sich die Befragten. "Der Platz ist sonst ungenutzt, seitdem der Wochenmarkt dort weg ist, wird er nur durch Aktionen des Gewerbevereins genutzt", erklärt Christopher Klein vom Gewerbeverein. Weihnachtsmarkt, Tag des Kindes, das genüge nicht. Zudem seinen die Spielgeräte nicht optimal angebracht. "Jede Mutter hat Angst, nahe Hauptstraße ihr Kind spielen zu lassen." An anderer Stelle sei der Spielplatz besser aufgehoben. Um den Aufenthaltswert zu steigern wünschten sich viele Massener ein Café. Dieses hätte einen idealen Platz, denn bis zum Nachmittag liegt der größte Teil im Sonnenschein. Eine "vernünftige Parkplatzlösung" wünsche sich der Gewerbeverein. Das Massener Wappen soll in jedem Falle frei bleiben, eine Abgrenzung der Flächen in "Nageloptik" könnte dem Erscheinungsbild des Platzes Rechnung tragen. Das Parken soll zu den Geschäftszeiten erlaubt sein. Die zwei Parkplätze im Bereich AWO/ Kneiphof seien "nicht nachvollziehbar". Der Platz lade jetzt Lieferwagen geradezu ein, ihn als Wendehammer zu nutzen.
Kein Bedarf
Den Platz in der Ortsmitte als Parkplatz auszuweisen, damit möchte sich Renate Nick, Ratsvertreterin der SPD Massen, nicht anfreunden. „Wir wollen den Platz autofrei halten, denn gegenüber ist eine kleine Spielfläche und der Platz wird von Bürgern genutzt.“ Um die Parkplatzsituation für Menschen mit Geheinschränkungen zu verbessern brachte die SPD-Fraktion einen Antrag zur Einrichtung von zwei Plätzen für Behinderte ein. Diese wurden unmittelbar vor der AWO-Senioreneinrichtung „Mühlrad“ ausgewiesen. „Das reicht“, erklärt Renate Nick. Beide Parkplätze seien auf der Seite der Schiller-Schule weggefallen. Bedarf an weiterem Parkraum für den Massener Handel sieht sie nicht. Und für das derzeit errichtete Gebäude entfiele höchstens ein Parkplatz, 16 neue entstehen. Bei einer Nutzung als Parkfläche sei zudem die Gefahr der Verschmutzung gegeben.
Bürgerantrag
„Sieben oder acht Parkplätze wünschen wir uns, am Rande des Platzes. Es soll ja nicht alles zugestellt werden", erklärt Wilhelm Jonas, Vorsitzender des Gewerbevereins Massen. Der Handel benötige das Angebot gut erreichbarer, sicherer Parkplätze. Mit einem Bürgerantrag, der im Juni formuliert werden soll, möchte der Gewerbeverein sich an den Rat der Stadt Unna wenden. Bereits früher habe es über 14 Parkplätze auf dem alten Gemeindeplatz gegeben. Der Antrag sehe zeitbegrenzte Parkplätze im Rahmen der Öffnungszeiten des Handels vor.
Unnötig
„Ich finde immer einen Parkplatz in Massen“, erklärt Margret Bülow, Vorsitzende der AWO-Massen. Die aktuelle Regelung mit begrenzter Parkzeit sei optimal. Der Platz vor dem „Mühlrad“ werde von Kindern genutzt als Spielplatz, zum Skater und Roller fahren. An die Gefahren durch Autoverkehr auf dem Platz möchte sie nicht denken. Der Wunsch des Gewerbevereins sei es, die Parkplätze rotieren zu lassen. Bereits bevor der Platz neu gestaltet wurde forderte die AWO weitere Stellplatze für Schwerbehinderte. Bei einer Bürgerversammlung wurde als Ausweichmöglichkeit der Parkplatz Schillerschule angeführt. Zudem geben es hinter der AWO zwei Behindertenparkplätze. „Wir wollen das nicht als öffentlicher Parkplatz.“ Offensichtlich sei auch, dass viele Autofahrer aus Bequemlichkeit direkt vor dem ehemaligen Bürgeramt parkten. Für die Bürger, die gerne die Bank auf dem Platz nutzten, entfalle damit Aufenthaltswert.
Parkplatz ist Plus
"Wir brauchen Parkplätze hier", ist Hilde Knieper, die seit 22 Jahren die Parfümerie LeChic betreibt, überzeugt. Um die Einkaufsmeile attraktiver zu machen. Viele Kunden erklären ihr, sie wären gekommen, "aber sie haben nichts frei". Durch die Baustelle sei die Situation derzeit schlecht. Viele Flächen sind für Baufahrzeuge abgesperrt. Ein erster Schritt nach ihrer Ansicht, für die Bauphase Plätze auszuweisen. "Wenn es ständig fünf oder sechs Parkplätze gäbe wäre es super." Bereits jetzt stünden ja immer irgendwelche Autos dort. Die kleinen Geschäfte haben es ohnehin schwer. „Das war bisher immer ein Plus, dass die Kunden mich gut erreichen konnten."

Autor:

Stefan Reimet aus Holzwickede

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