Seniorentag des Kreises Unna vollzog „Generationswechsel“

13 Jahre lang haben Annelies Schwarzer aus Kamen  als Stellvertreterin  und Eleonore Köth-Feige aus Lünen als Vorsitzende die  Kreis-Seniorenkonferenz geprägt (Bildmitte mit Landrat Makiolla) - Referent Prof. Dr. Hartmut Radebold (3. 
von links) und  weitere Delegierte und Organisatoren des Kreisseniorentags
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  • 13 Jahre lang haben Annelies Schwarzer aus Kamen als Stellvertreterin und Eleonore Köth-Feige aus Lünen als Vorsitzende die Kreis-Seniorenkonferenz geprägt (Bildmitte mit Landrat Makiolla) - Referent Prof. Dr. Hartmut Radebold (3.
    von links) und weitere Delegierte und Organisatoren des Kreisseniorentags
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Mittwoch, 01. Okt. 2014

„Zwei Jubiläen“

KREIS UNNA ■ Mit gleich zwei Jubiläen konnte der Seniorentag des Kreises Unna am Mittwoch in der Stadthalle Unna verbunden werden. Wie Landrat Michael Makiolla erklärte, handelte es sich einmal um das Netzwerk Altenarbeit und Sozialplanung, das auf eine 25jährige erfolgreiche Tätigkeit zurückblicken kann, zum Zweiten um den zehnten Seniorentag im Kreis Unna. Zum ersten Male hatte ein solches Treffen der älteren Generation am 19. Oktober 1993 stattgefunden.

Landrat Makiolla nutzte daher die Gelegenheit,
allen ehrenamtlich Verantwortlichen für ihr Engagement zu danken.
Der Kreis-Seniorentag diene dazu, mit einer Mischung von Dankeschön und Weiterbildung plus einer kleinen Messe einen kreisweiten Austausch zu ermöglichen. Beim ersten Kreis-Seniorentag sei mit dem Haus Opherdicke seinerzeit zwar ein würdiger Rahmen gefunden worden, doch platzte der Spiegelsaal seinerzeit bei dem Andrang förmlich „aus den Nähten“. Das wäre auch diesmal im Jahre 2014 der Fall gewesen, doch die Stadthalle Unna bot Platz genug für die rund 220 ehrenamtlich Verantwortlichen aus 95 Seniorenorganisationen der Kommunen des Kreises Unna.

Der Landrat verwies darauf, dass der Kreistag 2001 mit der Gründung der Kreis-Seniorenkonferenz die Beteiligung der älteren Generation habe verbessern wollen. Nunmehr bestehe die Seniorenkonferenz bereits 13 Jahre und hat ausgesprochen gute Arbeit verrichtet.

Das werde auch dadurch deutlich, dass heute ein Generationswechsel erfolge. Nach den Worten von Landrat Makiolla waren seit Beginn Eleonore Köth-Feige aus Lünen als Vorsitzende und Annelies Schwarzer aus Kamen als 1. Stellvertreterin im Amt. „Beiden ist zu danken, dass dieses ungewöhnliche und neue Gremium Bestand hat und sich seit Gründung an vielen Stellen für die Belange der älteren Menschen einsetzt“, sagte er. Beide seien darüber hinaus an vielen Stellen jahrzehntelang aktiv gewesen, Köth-Feige im Seniorenbeirat Lünen, Schwarzer als Vorsitzende des Vereins „Neues Wohnen im Alter“ in Kamen. Beide schieden nunmehr aus dem Gremium aus und konnten zum Dank ein Präsent des Kreises Unna aus der Hand des Landrats entgegennehmen.

Eleonore Köth-Feige
Sie zog noch einmal Bilanz über die bisherige Tätigkeit der Kreis-Seniorenkonferenz und bedankte sich bei allen „Weggenossen“, bevor es zur Wahl der neuen Senioren-Vertretung kam. Das neue Gremium wurde einstimmig gewählt und wird sich am 22. Oktober konstituieren.

Das Schwerpunktthema des Kreis-Seniorentages: „Kriegserlebnisse und deren Folgen“
Der Kreis-Seniorentag wurde wiederum durch einen richtungsweisenden Vortrag bereichtert. Bereits zu den vorausgegangenen Veranstaltungen konnten mit Prof. Thimm zu „Altersbildern“und Prof. Hirsch zu „Demenz und Gewalterfahrung“hochkarätige Referenten gewonnen werden. Mit Prof. Dr. Hartmut Radebold konnte heute eine weitere Persönlichkeit gewonnen werden, die sich mit den Erlebnissen des Zweiten Weltkrieges und ihren Folgen im Alter auseinandersetzte.

Prof. Dr. Hartmut Radebold
Er ist Mitbegründer und Nestor der deutschen Psychotherapie für ältere Menschen und stellte heraus:
„Wir haben eine Geschichte, wir sind Geschichte und wir verkörpern Geschichte“.
Seit vielen Jahren erforscht er die Geschichte von Kriegskindern und untersucht die Auswirkungen auf das Alter. Die Grauen des Krieges hätten zu einer „europäischen Geschichte des gemeinsamen Leidens“ geführt, war seine Überzeugung. Unter Bedrohung tauchten die Bilder der Vergangenheit immer wieder vor dem geistigen Auge auf. Er sprach in diesem Zusammenhang von „Retraumatisierung“. Deshalb sei es geboten, möglichst aus der Vereinsamung herauszukommen und sich über die Erfahrungen auszutauschen und mit den eigenen Kindern darüber zu reden. Kommunen könnten hier durch Ausstellungen oder „Erzählcafes“ die Grundlage für den gegenseitigen Austausch bieten, damit sich ein jeder der Geschichte stellen und informieren könne.

Die gewählten Mitglieder für die Kreis-Seniorenkonferenz
Ernst-Dieter Standop (Kreisseniorenunion), Hans-Jürgen Allendörfer (Landesverband Liberale Senioren), Ingrid Schulz (SPD AG 60 plus Kreis Unna), Dr. Hans Wille (Regionalgruppe Deutsche Parkinson Vereinigung e.V.), Hans-Peter Winter (Senioren helfen Senioren, Polizei), Manfred Böse (Seniorenkreis Kreishandwerkerschaft), Edgar Böhme (Sozialverband Deutschland), Ismail Aytekin (ZwAR), Manfred Anlauf (Bundeswehrverband), Klaus Gödecker (Sozialverband VdK), Klaus Thielker (Selbsthilfegruppen Kreis Unna), Ursula Bergmann (KreisSportBund), Walter Görlitz (Blinden- und Sehbehindertenverein e. V.), Manfred Scholz (Wohlfahrtsverbände, AWO) und Andreas Kramer (DGB Kreisverband Unna).

Fazit
Für die Besucher, Aussteller, Workshop-Teilnehmer war es ein interessanter und informativer Tag. Kreisweiter „Gesprächsaustausch“ machte für viele Teilnehmer den Tag besonders spannend.

Der Kreis Unna im Überblick
Der Kreis Unna ist das geografische Herz Nordrhein-Westfalens und die Brücke
zwischen der Metropole Ruhr und Westfalen. Mit seinen zehn Städten und Gemeinden bildet der Kreis Unna einen attraktiven Lebensraum für rund 400.000 Menschen und ist als Logistikstandort Nr. 1 in NRW auch in der Wirtschaftswelt eine gute Adresse.Ob seiner kulturellen Schätze wie etwa Schloss Cappenberg in Selm und dem weltweit einmaligen Zentrum für Internationale Lichtkunst in Unna gilt der Kreis als „feine grüne Mitte“. Unterstrichen wird dies durch die Lage im Schnittpunkt von Sauerland, Münsterland und Soester Börde sowie den offiziellen Titel „fahrradfreundlicher Kreis“.

Fotos © Jürgen Thoms
02.10.14 21:33:34

Autor:

Jürgen Thoms aus Unna

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