Unnaer Piraten auf der Stop-Watching-Us-Demo in Bochum

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Bei bestem Badesee-Wetter machten sich Piraten aus Unna gestern auf den Weg zur Demo nach Bochum. Klar, bei dem Wetter wäre ich auch lieber in meinem schattigen Garten geblieben, aber für meine Überzeugungen nehme ich auch gerne mal einen Sonnenstich in Kauf. Und meine Überzeugung ist: " Wir dürfen nicht länger schweigen!" Wir dürfen unseren Unmut über das Verhalten unserer Regierung nicht nur über das Internet äußern. Wir müssen auf die Straße. Es geht schließlich nicht nur um die Überwachung von "Neuland". Es geht um die Überwachung jedes Bürgers in diesem Land. Und es geht auch um den Umgang mit Menschen wie Edward Snowden, der mit seiner Offenlegungsaktion sein Leben riskiert.

In Bochum war es bunt und laut. Es war eine überparteiliche Demonstration. Verschiedene Organisationen hatten zu Teilnahme aufgerufen: Piraten, Grüne, Linke, mehr Demokratie e.V., Campact, Anonymus, Digitale Courage und viele mehr. Dem Aufruf gefolgt waren trotz Ferienzeit und Hitze mehrere hundert Menschen, die friedlich durch die Innenstadt von Bochum zogen, getragen auch von dem Gedanken dass sich parallel in 40 deutschen Städten Tausende von Menschen auf der Straße befinden.

Insgesamt sollen es rund 10.000 Menschen gewesen sein, die den Badesee mit der heißen Straße getauscht haben. 10.000 Menschen die ihren Unmut und ihre Überzeugung nach draußen getragen haben. Das ist für mich schon eine ganze Menge, wenn man die Trägheit und Bequemlichkeit der meisten Mitbürger kennt. Überwachung ist nun mal unsichtbar, sie ist zunächst einmal nicht zu spüren und nicht zu schmecken. Es ist ein bisschen wie radioaktive Strahlung, die spürt mal auch erstmal nicht, die Folgen sieht man erst viel viel später. Und es ist in beiden Fällen eine schleichende Zersetzung. Wenn wir Überwachung unseres Privatlebens hinnehmen, als gegeben voraussetzen, passiert etwas in unseren Köpfen. Wir fangen an, unser Verhalten zu ändern. Wir fangen an zu überlegen, ob wir etwas sagen, ob wir wirklich zu einer Demo gehen. Frau Merkel hat letztens geäußert, dass wir froh sein können, dass wir unsere Meinung sagen dürfen. Diese Aussage finde ich recht bedenklich. Anscheinend sollen wir auch noch froh und dankbar sein, wenn man uns nicht den Mund verbietet? Wir leben in einer Demokratie, das ist eine Volksherrschaft. Wir als Bürger dieses Landes haben eigentlich die Macht, üben wir sie also endlich aus. Hört auf, euch von unserer Regierung in Sicherheit wiegen zu lassen, diese Leute rechnen fest mit eurer Bequemlichkeit. Hört auf, euch von den Medien beeinflussen zu lassen. lest zwischen den Zeilen, informiert euch aus verschiedenen, unabhängigen Quellen. In unserem Land machen Medien und Konzerne Politik. Geht wählen und verteilt Denkzettel. Denkt wieder selbst.

Am 07.09. ist die große zentrale Demo gegen Überwachung in Berlin "Freiheit statt Angst". Ich hoffe, wir sehen uns da.

Autor:

Heike Palm aus Unna

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