Gedenktafel erinnert an Grubenunglück

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Ein Zeichen zur Bewahrung des Gedenkens an die Bergleute, die am 19. September 1883 auf der Zeche Massen I/II bei einer Schlagwetterexplosion ihr Leben verloren, setzte jetzt der Historische Arbeitskreis Massen. Die zerbrochene große Gedenkplatte auf der Grabstätte des Westfriedhof in Unna wurde durch eine neue Granitplatte ersetzt und in einer Feierstunde enthüllt.

Vor genau 133 Jahren ließ Methangas in Verbindung mit einer Kohlenstaubexplosion eine Feuerwalze durch eine der Abbaustrecken in der Zeche rasen, vor der es für 16 Bergleute kein Entrinnen gab. Zehn von ihnen wurden damals auf dem Westfriedhof beigesetzt, sechs auf ihren Heimatfriedhöfen. An Häufigkeit und Folgen für die Angehörigen durch Grubenunglücke erinnerte Horst Höfer, ehem. Kumpel und Betreiber des Klein-Bergwerk-Museums in Stockum. „Viele Familien verloren ihre Versorger und Existenzgrundlage.“ Weit mehr als 500 Bergleute in der Region ließen während der Blütezeit der Kohle ihr Leben unter Tage. Zahlreiche Opfer von Arbeitsunfällen habe das Ev. Krankenhaus, damals Zentralambulanz für die Zechen der Umgebung, täglich versorgen müssen. Sein Wunsch: „Dass die Technologie so weit fortschreitet, dass niemand mehr unter Tage diese äusserst belastende Arbeit machen muss.“
Für den Historischen Arbeitskreis Massen bedankte sich Helmut Tewes auch bei Pfarrer i.R. Jürgen Düsberg, der sich in einer kurzen Andacht an die Besucher wandte. „Im täglichen Puzzle des Attags sollten wir nicht die Vergangenheit vergessen.“ Die Gedenkplatte auf dem Westfriedhof diene auch der Verbundenheit der Generationen. Als „Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart“ bezeichnete Bürgermeister Werner Kolter das Gedenken an das Unglück. . An die Wurzeln unseres heutigen Wohlstandes.
Die neue Granitplatte ersetzt die zerbrochene Schieferplatte auf der Grabstelle, die bis vor einigen Jahren an das Grubenunglück erinnerte. Angefertigt hat sie Steinmetzmeisterin Christiane Asbeck, ermöglicht durch Unterstützung der Sparkasse UnnaKamen. Aktive des Historischen Arbeitskreis Massen hatten in Kooperation mit Ina Semleit, Leiterin des Friedhofsamtes, die Grabstelle auf dem Westfriedhof vorbereitet. In traditionellen Bergmannsuniformen begleitete die Knappengruppe Glückauf Lünern die Feierstunde, bei der zum Angedenken auch das traditionelle Steigerlied „Glück auf“ erklang.

Autor:

Stefan Reimet aus Holzwickede

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