Traumdesignerinnen in Korsett und Strapsen

Nachdem die Literaten Klaus Märkert (links) und Myk Jung Erotik für den Geist boten, zeigte  das Burlesque-Duo „L‘ Amour Glamour“  anschaulich die Verruchtheit amerikanischer Varietés der 50er Jahre. �Fotos: Bangert | Foto: Bangert
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  • Nachdem die Literaten Klaus Märkert (links) und Myk Jung Erotik für den Geist boten, zeigte das Burlesque-Duo „L‘ Amour Glamour“ anschaulich die Verruchtheit amerikanischer Varietés der 50er Jahre. Fotos: Bangert
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Schementhemen, die Lesebühne der skurril-humoresken Unterhaltung mit Myk Jung und Klaus Märkert, die regelmäßig im „Flux“ stattfindet, stand jetzt im Zeichen der Erotik.
Den Zuschauern wurden keine Zoten oder plumper Striptease geboten, das sehr facettenreiche Thema wurde literarisch und akrobatisch-tänzerisch behandelt. Myk Jung ließ sich von der Antike inspirieren: Die Sirenen mit ihren schönen Stimmen und die wilden Amazonen kämpften mit allen Mitteln um die Gunst eines schönen Prinzen. Klaus Märkert brachte die Geschichte eines unscheinbaren Versicherungsangestellten zum Besten, der eine ganz bestimmte Vorstellung von der Hochzeitsnacht hatte.
Zwischen den Vorträgen hatte „L‘ Amour Glamour“ ihren Auftritt. Mit Federboas, Handschuhen, üppig verzierter Unterwäsche, Korsetts, Nahtnylons, High Heels und Strapsen bekleidet sorgen Chi Chi Cheri und Velvet Astoria nicht nur bei den Herren für Aufmerksamkeit. Doch völlige Nacktheit gibt es nicht, selbst die Brustwarzen bleiben verborgen. „Wir sind Traumdesignerinnen. Wir strahlen, wir glitzern, wir sind auf der Bühne Göttinnen auf den Spuren von Marlene Dietrich, Zarah Leander oder Valeska. Für die Länge eines Songs kreieren wir eine Reise in die Vergangenheit des Varietés. Nur ,nackt‘ hat jeder bei sich zu Hause oder morgens auf dem Titelblatt der ,Bild‘“, findet Velvet Astoria.
Sie ist bei einer Reise nach Los Angeles auf den „Velvet Hammer“ gestoßen, ein Burlesque-Varieté. Außerdem ist sie zusammen mit ihrer Freundin ein großer Fan von Dita van Teese. Da stand fest: „Das machen wir auch. Als eine Bekannte eine Party mit einer Burlesque-Show plante, wurden innerhalb kürzester Zeit die entsprechenden Kleidungsstücke besorgt und drei Nummern einstudiert.“ Das kam gut an, weitere Partys und überregionale Aufführungen folgten. „Für Junggesellenabschiede sind wir nicht zu haben“, stellt das Ruhrpott-Burlesque-Duo fest. Bis vor kurzen wurden die Auftritte zurückgefahren, jetzt hat Velvet Astoria ihren Magister in Literaturwissenschaft und Geschichte fertig und das Duo widmet sich wieder den spaßigen Dingen des Lebens. „Wir sind Frauen mit Köpchen. Wir tanzen, weil wir es können. Weil es Spaß macht. Weil wir das Lampenfieber lieben und den Adrenalinkick, wenn es losgeht, und das Publikum, wenn es jubelt.“
Im Alltag brelzet sich das Duo nur selten so auf: Alleine für die Frisur wird eine Stunde gebraucht. „Aber gewisse Elemente des Burlesque gehen immer, wie Blumen oder Schleifen im Haar, Hüte oder High Heels. Wir lieben den Stil der 20er bis 50er Jahre und mixen aktuelle Kleidung mit der Vergangenheit. Wenn uns ältere Damen auf der Straße mit einem Blitzen in den Augen und einem nostalgischen Lächeln anschauen, gefolgt von einem ,Ach damals‘, dann wissen wir, dass wir es richtig gemacht haben.“

Nachdem die Literaten Klaus Märkert (links) und Myk Jung Erotik für den Geist boten, zeigte  das Burlesque-Duo „L‘ Amour Glamour“  anschaulich die Verruchtheit amerikanischer Varietés der 50er Jahre. �Fotos: Bangert | Foto: Bangert
Mit Federboa und Strass an der Wäsche tanzt Chi Chi Cheri. | Foto: Bangert
Autor:

Janina aus dem Siepen aus Hattingen

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