Graffiti einmal anders! Sprayer verschönert Velbert

David Augustinyak beim "Sprühen".
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Graffiti-Künstler verschönern Wartehäuschen einer Bushaltestelle im Langenhorst.

Was sonst für viele Bürger ein Ärgernis ist und gerne als "Schmiererei" verschrien ist, sorgt gerade im Velberter Stadtteil Langenhorst für jede Menge positive Resonanz. Die Graffiti-Künstler David Augustyniak und Tarik Belahouel bekamen von den TBV den Auftrag das Wartehäuschen der Bushaltestelle „Höhenweg Am Grünewald“ künstlerisch zu gestalten. Das Ergebnis kann sich sehen lassen.

Einzige Vorgabe für die beiden Künstler war bei der Auftragsvergabe der TBV „…dass es etwas mit Natur zu tun hat“. „Ansonsten hat man uns viel künstlerische Freiheit gelassen“, so David Augustyniak der gemeinsam mit Tarik Belahouel das Künstler-Duo „Artletics“ bildet. „Als erstes stand für uns natürlich die Grundauswahl der Farben. Dass hier die Farbe Grün dominieren würde, stand für uns schnell fest. Der Rest ist bei uns Intuition. Das Bild entsteht während wir sprühen in unseren Köpfen.“ Fertig ist dieses Bild noch lange nicht, auch wenn es den Anschein hat. Denn, wer sich auf die hölzerne Wartebank an der Haltestelle setzt, versinkt auch jetzt schon in einer Kulisse von Bäumen, Wiesen und plätschernden Bachläufen. Doch die freischaffenden Künstler haben ihr Werk noch nicht vollendet. David packt gegen Mittag seine unzähligen Sprühflaschen aus und beginnt mit der Arbeit. Hier ein Ast, dort ein Blatt und auf der Rückseite des Wartehäuschens ein Vogel. „Keine Ahnung ob es ein heimischer Vogel ist. Das Foto von ihm im Internet hat mir gefallen.“ Vielleicht ist es ein Eisvogel. Jedenfalls wird er blau. Ein „Hingucker“ im „grünen Dschungel“. Auch die Decke des Wartehäuschens wird von den TBV noch ausgebessert und gestrichen.

Überwiegend positive Resonanz – aber die Polizei war auch schon da

Farbe statt schmuddeligem Grau – den Fahrgästen gefällt es. „Schön, das passt doch zum Langenhorst“, so der Kommentar eines wartenden Seniors. Und auch der Jugend gefällt es. Schon jetzt hat das „grüne Wartehäuschen“ viel Aufmerksamkeit auf Facebook erhalten. Die überwiegend positive Resonanz freut die beiden jungen Künstler. Auch, wenn manche Bürger erstmal mit Verunsicherung reagierten als David und Tarik mit ihren Vorbereitungs-Arbeiten begannen. „Wir grundierten gerade die Steine und wollten die Grundfarbe auftragen, da kam die Polizei“, so der Langenberger David Augustyniak. „Da sind wir knapp an einer Anzeige vorbei gekommen.“ Besorgte Anwohner hatten die Polizei gerufen – aus Angst vor Schmierereien, wie man sie vielerorts finden kann. Doch schnell konnte der Sachverhalt mit den Technischen Betrieben geklärt werden und die Künstler konnten ihr Werk fortsetzen. Die beiden sind „Wiederholungstäter“. Gerade Schulen wurden von ihnen bereits verschönert. Unter anderem beide Standorte der Max und Moritz-Grundschule, aber auch die Gesamtschule Velbert und zwei weitere Bushaltestellen kamen in den Genuss ihrer kreativen Sprühtechnik. „Schulhöfe, Treppenhäuser – da arbeiten wir natürlich nach thematischen Vorgaben“, so David. "Bei der Grundschule war natürlich klar, dass es mit den Lausbubengeschichten von Max und Moritz zu tun haben würde.“ Die Gesamtschule wählte einen Art „Werte-Baum“: Worte wie Verlässlichkeit, Wahrheit, Liebe, Mut, Vertrauen oder Freiheit sind dort zu lesen. Ihre Auftraggeber sind dann meist die Fördervereine der jeweiligen Schulen. Aber auch beim Kulturrucksack der Stadt sind sie mit dabei und bieten hier Graffiti-Workshops für Kinder an. „Die Haltestelle an der Gesamtschule haben wir während eines Workshops gemeinsam mit Kindern gesprüht.“
Wer also demnächst Sprüher sieht, nicht gleich die Polizei rufen – erst mal abwarten, vielleicht sind es David und Tarik und dann wird es sicherlich „schön“. Und noch ein Tipp: Einfach mal um das Wartehäuschen im Langenhorst herum gehen – auch die Rückseite lohnt sich.

Autor:

Astrid von Lauff aus Velbert-Langenberg

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