Blick in den Bunker

Fotos: Archiv/PR
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Der „Tag des offenen Denkmals“ am Sonntag, 8. September, bietet mit seinem Jahresmotto „Jenseits des Guten und Schönen: Unbequeme Denkmale?“ einen passenden Bezug zum Velberter Scheindorf.

Denn erstmals können sich Interessierte den Bunker an der Rottberger Straße anschauen und sich direkt vor Ort über die Historie informieren. Aber auch in Heiligenhaus können die Bürger unter gutachterlicher Führung das Gelände in und um die „Aule Schmet“ besichtigen.

Zum „Tag des Denkmals“ am Sonntag, 8. September, gibt es in Velbert und Heiligehaus zwei historische Denkmäler zu besichtigen. Das Motto des bundesweiten Tages lautet in diesem Jahr: „Jenseits des Guten und Schönen: Unbequeme Denkmale?“

In Velbert wird der Leitbunker der ehemaligen Kruppschen Nachtscheinanlage aus dem Zweiten Weltkrieg auf dem Velberter Rottberg und in der angrenzenden Essener Region ersmals der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Beginn ist um 11 Uhr mit der offiziellen Anbringung der Denkmalplakette, bis 17 Uhr werden Führungen geboten. Von 17.30 bis 19 Uhr gibt es außerdem einen Lichtbildvortrag über das vergessene Scheindorf.
In Heiligenhaus wiederum können Interessierte von 11 bis 17 Uhr auf dem Gelände der Firma Strenger in und um die „Aule Schmet“ und „Monikas Lädchen“ in der Hauptstraße 107 bis 109, das historische Gebäudeensemble besichtigen und eine kleine Ausstellung mit historischen Fotos besuchen, das Ganze unter gutachtlicher Führung.

Der Bezug zum „unbequemen Denkmal“ werde hier durch die aufwändige Sanierung des rechten Gebäudeteils hergestellt, so Marie-Theres van Wahsen, Fachbereich Denkmalschutz bei der Stadt Heiligenhaus. Durch Schimmelbefall sei der neue Besitzer Emka gezwungen, den Gebäudeteil zu entkernen. Auch das könne besichtigt werden.

In Velbert liegt der Bezug zum Motto des Tages durch den Kriegshintergrund des Baudenkmals auf der Hand. Der ehemalige Leitbunker der Scheinanlage an der Rottbergerstraße 64, ist über die Jahrzehnte unbeschädigt erhalten geblieben. „Diese Bunkeranlage ist in Deutschland einer der wenigen Überreste einer solchen Scheinanlage überhaupt, weshalb sie historisch quasi einzigartig ist und zwischenzeitlich unter Denkmalschutz gestellt wurde“, so Jürgen Lohbeck, der das Scheindorf in seinem gleichnamigen Buch thematisierte. Das Scheindorf war eine Attrappe der Kruppschen Gußstahlfabrik in Essen mit Fabrikhallen, Anlagenbauten, Schornstein mit Dampfschwaden und einer tatsächlich fahrenden Eisenbahn. Sie sollte Bombenangriffe auf das Gussstahlwerk in Essen verhindern.

Ehrenamtliche Mitarbeiter werden an und in der Anlage sachkundige Führungen anbieten. Den Besuchern wird dabei nicht nur die Bunkeranlage gezeigt, sondern der Gesamtzusammenhang des Scheindorfes im historischen Kontext von Mitarbeitern der Unteren Denkmalbehörde der Stadt Velbert erläutert.

Autor:

Astrid von Lauff aus Velbert-Langenberg

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