Raus aus dem tristen Alltag - Aktion Tschernobyl macht auch in diesem Sommer ukrainische Kinder glücklich

Aktion Tschernobyl: Ukrainische Kinder kletterten auf den Bäumen im Hordtberg.
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Drei Wochen Deutschland, das heißt für 17 ukrainische Kinder auch in diesem Jahr wieder volles Programm und jede Menge Spaß und Erholung. Diesmal hatte die SPD Heiligenhaus in den Waldkletterpark nach Langenberg eingeladen.

Doch bevor geklettert wurde, stand erst einmal ein leckeres Mittagessen in der Gaststätte am Bismarckturm auf dem Programm. "Das ist schon mal ein schöner Beginn. Alle kommen miteinander ins Gespräch – Kinder, Gasteltern, Betreuer und Organisatoren", so Gaby Slotta, die diese Aktion seit Beginn federführend organisiert. Viele kennen sich bereits, denn auch die Gasteltern, Sponsoren und Betreuer sind schon seit vielen Jahren bei der Sache. Dementsprechend locker und entspannt ist die Atmosphäre an diesem Sommertag.

Ein bisschen aufregend wird es dann für die Kinder, als die Sicherungsgurte verteilt werden. Denn obwohl die neun bis 15 Jahre alten Kinder "nur" im Kinderparcours klettern, geht es auch dort in schwindelerregende Höhen und eine Sicherung ist unerlässlich. Doch ängstlich ist keines der Kinder. Brav hören sie den Einweisungen des Waldkletterpark-Personals zu - und schon geht es hoch in die Baumwipfel der hohen, alten Buchen des Langenberger Hordtbergs. Spitze Schreie, laute Rufe und übermütiges Lachen lassen schnell erkennen - hier klettern ganz normale Kinder. Nur die Namen, Oleg,Tatjana, Olga oder Anastasia, die durch den Sender-Wald hallen, verraten ihre Herkunft.

Mehr als 450 Kindern konnte ein Urlaub ermöglicht werden.

30 Jahre ist der nukleare Super-Gau in Tschernobyl nun schon her. Im Jahr 1992 gründete der Pfarrer der Ludgerus-Gemeinde die Hilfsaktion "Tschernobyl". Vor fünf Jahren dann übernahm das örtliche Deutsche Rote Kreuz die Schirmherrschaft über dieses Projekt. Mehr als 450 Kindern konnte seitdem so ein Erholungsurlaub ermöglicht werden.
Die Folgen dieser Katastrophe sind auch heute noch für viele Ukrainer zu spüren. Die nukleare Verseuchung beeinflusst die Lebenssituation der Menschen aus dieser Region nachhaltig. Unzählige Leukämiefälle, Schilddrüsenerkrankungen und genetische Schäden bei Neugeborenen sind Folgen des nuklearen GAUs. "Viele Familien in der Ukraine besitzen den sogenannten Tschernobyl-Pass", so Gaby Slotta. "Hatte die Verseuchung damals direkte Auswirkungen auf die Familie, wurde dieser Pass von der Regierung ausgestellt." Und auch heute diene er als erster Wegweiser, wenn es darum gehe, herauszufinden, welche Menschen besonders hilfsbedürftig seien, so Slotta weiter. Man arbeite eng mit der Hilfsorganisation Bawinok zusammen. Dort wisse man, in welchen Dörfern rund um Kiew Not herrsche.

Dankbar für die vielen Jahre konstanter Hilfe

Besonders dankbar ist Gaby Slotta für die vielen Jahre konstanter Hilfe. Die Hilfe bei der Organisation, die Unterstützung der Gasteltern und natürlich die finanzielle Hilfe der Sponsoren. "Ohne die Spendengelder könnten wir ein solches Programm nicht auf die Beine stellen." Und das Programm kann sich sehen lassen: Vom Bürgermeisterempfang, Fliegen am Meiersberg über einen Kegelnachmittag bis zum Besuch des Velberter Schloss- und Beschlägemuseums mit Heinz Schemken oder dem Besuch des Movie-Parks ist alles dabei. Parteien, Vereine und auch Privatleute engagieren sich hier seit Jahren. Die Gastfamilien sind meist Wiederholungstäter, einige schon mehr als acht Jahre dabei. Bei den einen stehen die Kinderzimmer leer und werden für drei Wochen wieder mit Leben gefüllt, bei den jungen Familien freuen sich die Kinder auf neue Freunde aus der Ukraine.
Wer sich ebenfalls vorstellen könnte, ukrainischen Kindern im nächsten Jahr ein Zuhause auf Zeit zu geben, meldet sich bei Gaby Slotta unter Tel. 02056/4422 oder unter gaby.slotta@gmx.de.

Autor:

Astrid von Lauff aus Velbert-Langenberg

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