„Tag der Ruhrhalbinsel“ – Teil zwei

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Bürgerschaften der Ruhrhalbinsel laden erneut alle Nachbarn zu Stadtteilführungen ein

Es ist wieder soweit: Am 17. September laden die vier Bürgerschaften der Stadtteile Überruhr, Burgaltendorf, Kupferdreh/Byfang und Heisingen zu „Dorfführungen“ ein. Jeweils vormittags und nachmittags werden alle interessierten Nachbarn die Möglichkeit haben, viel Wissenswertes über Geschichte und Schönheit dieser Region zu erfahren.

„Unser Start war äußerst erfolgreich“, so Rolf Siepmann, Vorsitzender des Heimat-und Burgvereins. „Wir hatten eine Riesenresonanz auf unsere Auftaktveranstaltung im Juni diesen Jahres. Alle vier Stadtteilführungen waren außerordentlich gut besucht. Das hat uns in unserer Annahme bestätigt, dass viele Menschen gerne mehr über ihre Heimat erfahren möchten.“ „Wir“, das sind die jeweiligen Vertreter der Bürgerschaften der Ruhrhalbinsel. Und diese setzten sich vor mehr als einem Jahr, auf Initiative von Bezirksbürgermeister Manfred Kuhmichel, zusammen an einen Tisch – ihr Ziel: Eine konstruktive Zusammenarbeit der Heimat- und Bürgervereine. Erfahrungsaustausch und die Nutzung von Gemeinsamkeiten soll durch diese Vernetzung „zur Stärkung des Zusammengehörigkeitsgefühls unter Nachbarn führen.“ Das war die Geburtsstunde der „Marke Ruhrhalbinsel“ (siehe Info-Kasten). „Kirchturmdenken“ und Konkurrenzgebaren gehörten der Vergangenheit an – vielmehr wolle man von „Synergieeffekten profitieren“, so Siepmann.Und nachdem nun das Konzept dieser Initiative auf festen Beinen steht und man mit dem ersten „Tag der Ruhrhalbinsel“ erfolgreich gestartet ist, geht es nun weiter. Wieder wird es vier Führungen durch die jeweiligen Stadtteile geben. Vormittags und nachmittags. „Damit haben die Besucher die Möglichkeit an einem Tag zwei Stadtteile kennenzulernen und wer schon beim ersten Mal dabei war, kann sein Wissen sogar auf vier erhöhen. Inhaltlich wird sich an den Führungen nicht viel ändern, so die selbsternannten „Barfußhistoriker“ (ein nicht wissenschaftlich ausgebildeter Hobbyhistoriker), die mit viel Engagement und Herzblut ihren Stadtteil vorstellen und von den unterschiedlichsten Seiten beleuchten.

Bürger möchten ihre Heimat näher kennenlernen

Dementsprechend begeistert fällt auch ihr Rückblick auf den ersten „Tag der Ruhrhalbinsel“ aus. Von viel Sonnenschein, interessierten Besuchern aus allen Altersschichten, Neubürgern, Alteingesessenen und Familien mit ihren Kindern ist da die Rede. Selbst Studenten, die ihre „neue“ Heimat einmal näher kennenlernen wollten, mischten sich unter die Gäste. Stadtteilführer Heiner Höcker: „In Heisingen kann man wunderbar das Dörflich-Bäuerliche nachvollziehen. Alte Gehöfte zeugen auch heute noch von dieser Zeit. Aber auch auf die Bergbaugeschichte des Ortes lässt sich bei unserem Rundgang gut zurückblicken.“ Inzwischen habe sich das Dorf längst zum Wohlfühl-Stadtteil gemausert, so Höcker und auch den gelte es zu entdecken. Auch bei Dieter Bonnekamp und Rolf Siepmann, die die Besucher durch Burgaltendorf führen, gibt es an diesem Tag wieder viel zu entdecken: „Als Wahrzeichen unseres Dorfes steht natürlich die Burg erst einmal im Mittelpunkt des Interesses. Daher geht es zuerst in die Burg, dann um die Burg herum und schließlich auch auf die Burg“, so Bonnekamp. Aber der Rundgang führe auch über Wander-und Fußwege hinab ins Ruhrtal – zum Geburtshaus des berühmtesten Altendorfer Bürgers (festes Schuhwerk nicht vergessen!). Vorbei an alten Mühlsteinen und einer Spalier-Linde geht es zum letzten Stollenmundloch der Zeche Altendorf. Geschichten und alte Sagen runden den Dorf-Spaziergang ab.

Geschichte der Dörfer, aktuelle Entwicklung und interessante Anekdoten

Norbert Mering wird den Teilnehmern bei seiner Führung durch Überruhr-Hinsel ebenfalls einen Einblick in die Geschichte des Stadtteils vermitteln. „Germanensiedlung, alte Höfe, Bergbau, Ruhrschifffahrt, aber auch der Strukturwandel, Kirchen und die schöne Ruhrhöhenlandschaft werden Thema sein.“ Auch der Stadtteil Überruhr-Holthausen werde bei der Führung gestreift", so Mering.
Der recht junge Stadtteil Kupferdreh/Byfang wird von Heimatforscher J. Rainer Busch vorgestellt. „Bei der Entstehung Kupferdrehs ist besonders interessant, wie sich das Dorf in den vergangenen 150 Jahren zur Industriestadt entwickelt hat. Wir finden auf unserem Rundgang Spuren alter Bauernhöfe und Getreidemühlen, wir streifen die Eisenbahngeschichte Kupferdrehs und befassen uns mit den neueren städtebaulichen Errungenschaften. Dabei finde ich es wichtig mit kleinen ‚Dönekes‘ das Ganze aufzulockern, denn zu trocken soll es ja nicht werden.“ Deshalb sei der Austausch und die Begegnung untereinander unbedingt erwünscht. Die Leute sollten Spaß haben und ihre Heimat neu- oder wiederentdecken, so Busch.
Während aller Führungen seien natürlich Fragen, egal ob zur geschichtlichen oder neuzeitlichen Entwicklung der Stadtteile gern gesehen.
„Wir wollen den Essenern und unseren Bürgern der Nachbarstädte zeigen, dass es außer dem Baldeneysee oder der Zeche Zollverein jenseits der Ruhr noch viel zu entdecken gibt“, so Manfred Kuhmichel, Moderator des Arbeitskreises. „Wir wollen nicht weiter Anhängsel sein – wir sind das Ruhrgebiet.“

Info:

Stadtteilführungen: Sonntag, 17. September, von 10 bis 12 Uhr und von 15 bis 17 Uhr

Burgaltendorf: „Ritter und Poeten, Bauern und Bergleute – und heute wir!“
Treffpunkt: Burgstraße 2, auf der Vorburg
Stadtteilführer: Dieter Bonnekamp/Rolf Siepmann

Überruhr/Hinsel: „Von der Germanensiedlung zum Wohnen im Grünen“
Treffpunkt: Schulte-Hinsel-Straße 35, im Überruhrer Einkaufszentrum vor der Sparkasse
Stadtteilführer: Norbert Mering

Heisingen: „Vom Bauernhof über Bergbauort zum Wohlfühl-Stadtteil“
Treffpunkt: Hagmanngarten1, Dorfbrunnen am Kreisel im Ortskern
Stadtteilführer: Henner Höcker

Kupferdreh/Byfang: „Kupferdreh – gestern und heute“
Treffpunkt: Hofstraße, Kupferdreher Markt
Stadtteilführer: J. Rainer Busch

Autor:

Astrid von Lauff aus Velbert-Langenberg

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