Diskussion über Religionsfreiheit und Integration im Berufskolleg

CDU-Politiker Peter Beyer stellte sich den Fragen den Studierenden. | Foto: Schroeder
  • CDU-Politiker Peter Beyer stellte sich den Fragen den Studierenden.
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Eigentlich sollte es um Religionsfreiheit und die Situation der Christen in der Türkei gehen. Doch schnell konzentrierte sich die Diskussionsrunde mit dem CDU-Politiker Peter Beyer auf das Thema Integration.
Es war den Studierenden des Berufkollegs Bleibergquelle anzumerken. Die Gelegenheit einem Politiker einmal ganz konkrete Fragen stellen zu können und dementsprechend klare Antworten zu bekommen, wollten sie nicht ungenutzt lassen.
Fachübergreifend (Religion/Politik) war als Thema der Diskussion Religionsfreiheit und die Situation der Christen in der Türkei angesetzt.
„Was ändert sich denn jetzt konkret für die 100000 Christen in der Türkei nach dem Staatsbesuch von Christian Wulff und was waren ihre persönlichen Erfahrungen?“
Solche oder ähnliche Fragen waren für den Politiker nach eigenen Angaben nicht immer leicht zu beantworten, denn so Beyer: „Als Politiker kann man nicht immer spontan, kurz und konkret antworten. Bei meinem Besuch in der Türkei wurden wichtige Signale gesetzt. Wir hatten große Medienaufmerksam und das ist für diesen Entwicklungs-Prozess von großer Wichtigkeit.“ Viele dieser „Worthülsen“ waren den Studierenden zu wenig und so musste der Politiker auch kritische Fragen beantworten und es wurde immer wieder klar, dass den angehenden Sozialpädagogen viele politische Aussagen nicht zielorientiert genug waren.
„Wir müssen mehr fordern. Sprache ist wichtig. Wer hier lebt muss unsere Sprache sprechen oder zumindest sie lernen wollen“ war der überwiegende Tenor. Worte wie Toleranz und Multi-Kulti sahen die Schüler eher negativ belastet: Zuviel Toleranz wäre beim Integrationsprozess hinderlich. Schließlich würde dieser nur dann funktionieren, wenn alle mitmachen und das könne der Staat auch einfordern.
Unverkrampft und direkt gingen die Studierenden mit dem Thema Migration um und auch die Themen „Abschiebeproblematik“ und „Straffälligkeit“ von Migranten wurden thematisiert.
„Wenn ein Land große finanzielle Aufwendungen hat, kann es dafür auch etwas verlangen“, waren sich die Teilnehmer der Diskussion einig, ohne zu befürchten ihre Aussagen politisch nicht korrekt formuliert zu haben.
Für alle ein wichtiger Beitrag war der Bericht einer Studierenden, die von ihrem Vater erzählte, der mit acht Jahren aus Polen nach Deutschland kam, die Sprache lernte und seine Ziele verwirklichte. Nun verändert er sich beruflich, geht nach Spanien und wiederrum lernt er die Landessprache und wird auch dort seine Ziele verfolgen und eine Zukunftsperspektive haben.
Danach waren sich alle einig. Nur wer eine Perspektive hat, wird sich integrieren. Die erforderlichen Angebote und Maßnahmen müssten von der Politik auf den Weg gebracht werden.
Veranstaltungen wie diese, sind Teil der Kooperationsvereinbarungen zwischen der Mittelstandsvereinigung und dem Berufskolleg.
Dr. Ludwig Wenzel, Leiter der Fachschule: „Ziel ist es so eng wie möglich mit Unternehmen zusammenzuarbeiten. Demnächst wird es ein Bewerbungstraining geben, bei welchem Unternehmer Tipps geben, Vortragsreihen zu sozial-politischen Themen und natürlich immer wieder Diskussionen mit Vertretern aus Wirtschaft und Politik, als wichtige Erfahrung für unsere Studierenden.

Autor:

Astrid von Lauff aus Velbert-Langenberg

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