Ein Erfolgsrezept: Der Bürgerbus in Heiligenhaus

Inge Ewert freute sich als 50.000ster Fahrgast des Bürgerbusses über einen Blumenstrauß vom Bürgermeister und über viele Gratulanten.
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50.000ste Bürgerbus-Fahrerin freut sich über Blumen vom Bürgermeister

Seit rund vier Jahren gibt es den Bürgerbus-Verein nun schon in Heiligenhaus. Ein Erfolgsrezept, wie inzwischen die 50.000ste Fahrerin gerade unter Beweis stellte. Inge Ewert stieg im Nonnenbruch in den Bürgerbus ein und wurde am Basildon-Platz von Bürgermeister Dr. Jan Heinisch mit einem großen Blumenstrauß empfangen.

Doch nicht nur der Bürgermeister erwartete die "Jubilarin" an der Haltestelle. Viele der 30 Heiligenhauser Bürgerbusfahrer ließen es sich nicht nehmen, dem 50.000sten Fahrgast persönlich zu gratulieren.
"Ich freue mich sehr. Das ist ja eine tolle Überraschung am Vormittag", freute sich Inge Ewert. "Ohne den Bürgerbus wäre ich in meiner Mobilität sehr eingeschränkt." Ein Stück mehr Lebensqualität bedeute der Bus für sie. Und weiter: "Ich richte mein Leben nach dem Fahrplan des Busses. Einkäufe, Arztbesuche, Freunde treffen - alles das terminiere ich danach." Und damit spricht die Rentnerin vielen Heiligenhauser Bürgern aus dem Herzen: Der Bürgerbus ist nicht mehr wegzudenken.

Zu verdanken haben die Bürger dieses Plus an Mobilität und Lebensqualität dem ehrenamtlichen Engagement der Fahrer und dem Vorstand des Vereins. "Bei der Gründung des Vereins mussten ein paar Steine beseitigt werden. Doch schon sehr schnell hat der Verein gezeigt: Wir bekommen das gestemmt", so Rolf Watty, erster Vorsitzender des Bürgerbusvereins. "Wir sind in allen Bereichen gut aufgestellt. Von der Organisation über die Auslastung bis zur Finanzierung." Gerade in der Anfangszeit war hier die Bürgschaft der Stadt wichtig.

"Sollte der Verein einmal in finanzielle Schieflage geraten, übernimmt die Stadt die Ausfälle", so Bürgermeister Heinisch. "Außerdem ist ein Mitarbeiter der Stadt aktiv in der Organisation tätig und wir unterstützen den Verein wo wir können." Dazu gehöre unter anderem die Einrichtung von Haltestellen, der Winterdienst und regelmäßige Dankeschön-Einladungen, denn schließlich dürfe auch der gesellschaftliche Teil dieses Ehrenamts nicht zu kurz kommen. Auch Dr. Jan Heinisch bestätigt darüber hinaus aus eigener Erfahrung, dass die Erreichbarkeit durch den Bürgerbus bei der Wohnungswahl eine Rolle spielen kann. Seine Großmutter sei gerade neben die Haltestelle des Bürgerbusses gezogen, ganz bewusst.

Die Fahrer verstehen sich alle gut untereinander.

Zwar wird der Bürgerbus überwiegend von älteren Menschen und Menschen mit Behinderung genutzt, doch steige auch die Anzahl der jüngeren Fahrer, weiß Hans-Werner Schildmann, Technikbeauftragter des Vereins. "Gerade Mütter mit kleinen Kindern und Teenager nutzen unsere Fahrdienste immer häufiger." Und auch die Vernetzung mit den Nachbarn klappe gut. "Wenn unser Bus zu Wartungsarbeiten in die Werkstatt muss, hilft uns der Bürgerbus-Verein Kettwig mit seinem Fahrzeug aus. Diese Hilfsbereitschaft freut uns sehr." Und auch das zeigt, dass dieses Bürger-Projekt etwas ganz Besonderes ist. "Die Fahrer verstehen sich alle gut untereinander. Wir treffen uns regelmäßig und geben uns gegenseitig Tipps, wenn es mal Probleme gibt", so Manfred Steinhaus, ehemaliger Taxifahrer, der schon seit der ersten Fahrt am 5. November 2012 mit dabei ist. "Wir Ehrenamtler sind alles Überzeugungstäter."

Für Inge Ewert zeigt sich das so: "Selbst, wenn mein Wohngebiet mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut zu erreichen wäre, könnte ich sie nicht nutzen. Beim Bürgerbus weiß ich: Hier gibt es immer einen Sitzplatz, kein Gedrängel und immer Menschen, die mir helfen."

Autor:

Astrid von Lauff aus Velbert-Langenberg

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